05.12.2016 09:58 Uhr

Karius nach Patzer am Pranger

Loris Karius machte bei der Pleite des FC Liverpool keine gute Figur
Loris Karius machte bei der Pleite des FC Liverpool keine gute Figur

In einer vogelwilden Schlussviertelstunde verspielte der FC Liverpool gegen Bournemouth einen 3:1-Vorsprung und unterlag mit 3:4. Für viele Beobachter war der Schuldige schnell gefunden: Keeper Loris Karius.

Der Ex-Mainzer ließ in der Schlussphase einen haltbaren Schuss von Steve Cook abprallen und verursachte so das letzte Liverpooler Gegentor, das die denkwürdige Pleite besiegelte.

Die "DailyMail" wählte der Torhüter anschließend zum schlechtesten Spieler der Partie. Der "Mirror" wortspielte vom "Kar Crash" und nannte Karius einen "Calamity Keeper", also Katastrophen-Torwart. In der "Sun" erhielt er die Note 5 (von 10), das "Liverpool Echo" kritisierte seinen "erschreckenden Patzer" und gab ihm nur eine 4. TV-Experte und Ex-Profi Gary Neville war ähnlicher Meinung und kritisierte den 23-jährigen Deutschen scharf.

"Es ist schwer, die Meisterschaft ohne einen guten Torhüter zu gewinnen. Er [Karius] ist einfach nicht gut genug. Das konnte man schon in seinem ersten Spiel sehen. Er wirkt sehr nervös und ist nicht gut genug", urteilte Neville.

Karius habe Probleme, die grundlegenden Dinge richtig zu machen und sorge zudem dafür, dass sich bei den Fans Panik breit mache. "Er überträgt seine Unsicherheit auf den Rest der Mannschaft", so Neville, der die Abwehr als größte Schwachstelle im Spiel von Jürgen Klopps Mannschaft ausmacht. "Die größte Herausforderung für Liverpool ist die Defensive, was schon immer so war. Aber jetzt haben sie auch noch ein Torwart-Problem", ist der Ex-Profi sicher.

Klopp hat "kein Grund zur Panik"

Neben Neville schoss auch der ehemalige Reds-Spieler Jamie Carragher gegen den Keeper, der erst im vergangenen Sommer aus Mainz an die Anfield Road wechselte. "In acht Spielen für Liverpool hat er mir nicht gezeigt, dass er auf diesem Level gut genug ist. Er hat mich in keinem einzigen Spiel überzeugt. Wenn die Defensive unter Druck steht, braucht man einen Torhüter, der einen manchmal rettet", so Carragher, der nicht glaubt, dass Karius ein Keeper ist, der dieses Anforderungsprofil erfüllt.

Für Jürgen Klopp war der Auftritt seiner Nummer eins dagegen kein Grund zur Panik. "Ich habe keine Bedenken [bei Karius]. Wenn man Fehler macht, wird man kritisiert. Wenn Leute sagen wollen, wir sind blind, dumm oder nicht gut genug: nur zu. Ich habe kein Problem damit." Das letzte Gegentor sei für einen Keeper "nicht leicht zu verhindern gewesen", befand Klopp. "Es sagt nichts über unserer Torhüter aus. So etwas passiert", nahm der Deutsche Cheftrainer seinen Landsmann in Schutz.

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