04.10.2016 16:35 Uhr

Gareth Bale überschattet ÖFB-Selbstvertrauen

Deni Alar wirkt nachdenklich, wenn es um Gareth Bale geht
Deni Alar wirkt nachdenklich, wenn es um Gareth Bale geht

Österreich tritt am Donnerstagabend (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) zum zweiten WM-Qualifikationsspiel für die Endrunde 2018 in Russland an. Gegner wird Wales sein. Ein Team, das bei der EM 2016 für Furore sorgte. Oder spielt das ÖFB-Team eher nur gegen Gareth Bale?

Martin Hinteregger, Alessandro Schöpf und vor allem Team-Neuling Deni Alar zeigten sich am Dienstag beim ÖFB-Pressetermin im Ernst Happel-Stadion ob der Stärke des walisischen Fußballaushängeschildes tief beeindruckt.

Nachdem bereits am Montag Marc Janko, Marcel Sabitzer und Zlatko Junuzović durchklingen ließen, dass Wales mit Superstar Bale klarer Favorit ist, bestätigten dies am Tag danach auch Hinteregger, Schöpf und Alar. Das ÖFB-Team scheint wohl mehr gegen den Namen Bale zu kämpfen, als gegen das Team aus Wales.
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Augsburg-Legionär Martin Hinteregger sprach es in einem Statement deutlich aus. Der Respekt sei groß gegenüber dem Topstürmer, vor allem, weil man sein Können oft genug in der Champions League und bei der Europameisterschaft beobachten konnte. "Wir kennen seine Stärken und werden ihn hoffentlich stoppen können", sagt der Innenverteidiger mit demonstrativ ruhiger Miene.
>> Sicherheitsvorkehrungen für Bale

Respekt vor Wunderspieler Gareth Bale

Ähnliche Töne stimmt Neuling Deni Alar an, er sieht Bale als überragend: "Er hat die Schnelligkeit, ist körperlich stark und technisch überragend. Es wird sicher nicht einfach werden." Alessandro Schöpf will dem prominenten Gegner aber die Stirn bieten. Auch ihm ist das Können von Bale nicht verborgen geblieben, man will dem Real-Akteur aber nicht das ganze Spiel überlassen. Eines ist damit klar: Gareth Bale ist derzeit beim ÖFB-Team in aller Munde.
>> Spielerprofil Gareth Bale

Hinteregger erwartet gegen Wales eine "heiße Schlacht". Wales habe eine starke EM gespielt und ist dann gegen Portugal ausgeschieden. Der ÖFB-Innenverteidiger versprach aber bereits: "Alle werden am Donnerstag auf dem Rasen topmotiviert sein." Schalke-Legionär Alessandro Schöpf will gegen Wales gewinnen, erwartet aber einen zähen Gegner.

Bezüglich der Taktik geben die Spieler eine klare Richtung an: Alar brachte es auf den Punkt, für ihn wird wichtig sein, "dass wir als Mannschaft gut auftreten, gegen den Ball arbeiten und unsere Chancen auch nützen. Wir müssen als Mannschaft auftreten, das ist das Wichtigste." Hinteregger sah es ähnlich: "Kompakt stehen, als Team agieren, vorne und hinten gut arbeiten. Dann haben wir Chancen zu punkten."

Wales ein richtungsweisender Gegner?

Ob ein Sieg über Wales die WM-Qualifikation aus österreichischer Sicht entscheidend beeinflussen werde, lassen die drei Spieler noch offen. Alessandro Schöpf meint auf Anfrage von weltfussball: "Alle Spiele werden wichtig sein. Wir wollen auf jeden Fall gewinnen und dem Publikum ein gutes Spiel bieten. Unser Start war in Georgien gut und jetzt wollen wir einfach nachlegen."

Martin Hinteregger lässt es da schon gemütlicher angehen: "Wenn wir alles geben und gewinnen, wird das sicher positiv sein für den weiteren Verlauf der Qualifikation. Was dann passiert wird man halt sehen."
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Deni Alar freute sich sichtlich über seine Einberufung in den Kader von Teamchef Marcel Koller. Ob er spielen werde überlässt er aber klar dem Schweizer: "Ich versuche beim Training mein Bestes zu geben, den Rest entscheidet der Teamchef." Der mit zehn Treffern aktuell Führende der Bundesliga-Torschützenliste fühlt sich laut eigener Aussage bei Sturm Graz "einfach nur wohl". Die Zeit bei Rapid habe er ad acta gelegt, Alar richtet den Blick stets in die Zukunft.

Große Zufriedenheit herrscht bei den drei Akteuren bezüglich der aktuellen Vereinswahl. Schöpf fühlt sich bei Schalke sehr wohl, die letzten Spiele habe er "ganz ordentlich absolviert" und sich zum Stammspieler bei den Königsblauen entwickelt.

Ob das im Team auch so sein wird, ließ er offen. Auf seiner Position im Zentrum sei die Konkurrenz groß, er gibt aber weiterhin sein "bestes im Training, den Rest entscheidet dann der Teamchef."

Hinteregger strahlte ebenfalls bei Fragen zu seinem neuen Arbeitgeber FC Augsburg. Trotz der vielen Anfechtungen in seine Richtung wegen der Wortmeldungen zu RB Leipzig blieb der Verteidiger standhaft, wundert sich aber gleichzeitig über die Interpretation seiner Worte. "Im Fußballgeschäft geht es aber so schnell, da sind manche Aussagen rasch wieder vergessen."

Selbst das Pfeifkonzert, welches Hinteregger am Freitag in Leipzig zu hören bekam, ließ ihn gänzlich kalt. "Ich weiß nicht, ob mir so etwas in meiner Karriere noch einmal passiert, deswegen muss man das genießen."

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Christian Schreiber

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