Für Marc Janko sind die Rollen vor dem WM-Qualifikationsspiel am Donnerstagabend (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Ernst Happel-Stadion zwischen Österreich und Wales klar verteilt. Der EM-Semifinalist sei der "haushohe Favorit", gab der ÖFB-Goalgetter am Montag in Wien zu Protokoll.

Die Leistungen der Waliser bei der Europameisterschaft in Frankreich sind Janko noch gut in Erinnerung. "Da haben sie einen großen Eindruck hinterlassen, nicht nur in Österreich, sondern weltweit."

Achtung vor Superstar Bale

Besonderen Respekt zeigte der 33-Jährige vor Superstar Gareth Bale von Real Madrid. "Er spielt in einem anderen Universum, ist einer der besten Spieler des Planeten. Er ist irrsinnig schnell und technisch perfekt. Es wird ganz schwer, ihn 90 Minuten aus der Partie zu nehmen. Wir müssen probieren, seine Lichtblicke so kurz wie möglich zu halten", forderte Janko.

Von den Qualitäten von Bale konnte sich Österreichs Teamstürmer am 6. Februar 2013 in Swansea aus nächster Nähe ein Bild machen. Damals setzte es im freundschaftlichen Vergleich eine 1:2-Niederlage, wobei Bale ein Tor erzielte, eines vorbereitete und die ÖFB-Kicker bis zu seiner Auswechslung in der 60. Minute vor große Probleme stellte.

Den Ehrentreffer für Österreich in diesem Match erzielte Janko. "Ich kann mich an das Tor gut erinnern und weiß noch genau, wie physisch stark die Waliser waren und wie schnell Bale war", erklärte der 57-fache Internationale.

"In dieser Gruppe kann jeder jeden schlagen"

Mit seinen 27 Toren im Nationalteam liegt Janko im ewigen ÖFB-Ranking an der fünften Stelle, auf Rang zwei fehlen zwei Treffer. "Aber ich komme nicht mit dem Ziel hierher, in der Rangliste nach oben zu kommen, sondern als Mannschaft erfolgreich zu sein."

Die Gelegenheit dazu bietet sich am Donnerstag gegen Wales und drei Tage später in Belgrad gegen Serbien - also gegen zwei Teams, die sich ebenfalls Chancen auf eine WM-Teilnahme ausrechnen. "Aber von richtungsweisenden Spielen zu reden, wäre noch zu früh", betonte Janko. "In dieser Gruppe kann jeder jeden schlagen. Es ist zum Beispiel auch nicht ausgeschlossen, dass wir in Wales gewinnen."

Sehr kurze Vorbereitung

Die Einstimmung auf das Wales-Match ist ungewöhnlich kurz - der Montag stand noch ganz im Zeichen der Regeneration, dann folgt eine Einheit am Dienstag, ehe am Mittwoch bereits das Abschlusstraining steigt. "Ich hätte nichts gegen eine längere Vorbereitung, weil man gegen Wales auf viele Details achtgeben muss", sagte Janko.

Der Angreifer gab am Samstag nach zweieinhalbwöchiger Verletzungspause sein Comeback und war beim 1:1-Remis des FC Basel gegen Thun bis zur 69. Minute im Einsatz. Dabei verspürte er keinerlei Probleme im lädiert gewesenen Muskel. "Für mich persönlich war es wichtig, wieder zu spielen. 70 Minuten sind eine ordentliche Hausnummer, das war auch wichtig im Hinblick auf das Wales-Match."

Im vergangenen Frühjahr hatte Janko länger als erwartet mit einer Muskelverletzung zu kämpfen, weswegen er auch bei der EM nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Diesmal sei die Blessur weit weniger gravierend gewesen. "Es war nur eine Zerrung und kein Faserriss", erzählte der Schweiz-Legionär.

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apa/red