17.12.2015 15:57 Uhr

Chelsea zieht Reißleine: Aus für Mourinho!

Die Tage von Startrainer José Mourinho bei Chelsea sind beendet. Der in eine tiefe Krise gerutschte englische Meister bestätigte am Donnerstag die Trennung vom Portugiesen.

Der 52-jährige war seit Juni 2013 Trainer bei den Blues, zum zweiten Mal in seiner Karriere. Chelsea belegt als Titelverteidiger aktuell in der Premier League mit nur 15 Zählern und vier Siegen lediglich den 16. Tabellenplatz. Nur einen Punkt von den Abstiegsrängen entfernt.

Der Nachfolger von "The Special one" soll angeblich bereits parat stehen. Wie die spanische Zeitung "As" berichtet, soll Juande Ramos beim schwer kriselnden Meister das Zepter übernehmen. Dessen Berater soll bestätigt haben, dass Ramos für Vertragsverhandlungen nach London gereist ist. Ramos ist derzeit ohne Verein und war zuletzt in der Ukraine bei Dnipro Dnipropetrovsk tätig. In der Premier League betreute er vor sieben Jahren Tottenham.

Dazu werden auch Bayern-Coach Pep Guardiola (jedoch erst ab Sommer) und Guus Hiddink als mögliche Nachfolgekandidaten gehandelt.

"Die Ergebnisse waren nicht gut genug"

"José und die Geschäftsführung haben beschlossen, dass die Ergebnisse in dieser Saison nicht gut genug waren. Wir glauben deshalb, dass es für beide Seiten das Beste ist, getrennte Wege zu gehen", teilte Chelsea mit. Man gehe aber im Guten auseinander. "Der Fokus ist nun darauf gerichtet, dass die talentierte Mannschaft ihr Potenzial ausschöpft", verlautete Chelsea.

Die Spieler müssen sich nun auf einen neuen Coach einstellen. "Danke für alles, was du für mich getan hast, ich habe dir viel zu verdanken, wir werden dich alle vermissen. Viel Glück in der Zukunft", gab es von Chelsea-Mittelfeldspieler Cesc Fabregas die besten Wünsche.

Erfolgreichster Trainer der Chelsea-Vereinsgeschichte

Für Mourinho ging die zweite Amtszeit bei den "Blues" mit einem Paukenschlag zu Ende. Zuvor betreute er Chelsea bereits zwischen 2004 und 2007. Er ist mit drei Meistertiteln, einem Sieg im FA Cup und drei Titeln im League Cup der erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte. Sein Vertrag wäre nach einer Verlängerung im August noch bis 2019 gelaufen. Zuletzt gab es aber offenbar ein Zerwürfnis des streitbaren 52-Jährigen mit der Mannschaft.

Im Vereins-TV hatte Mourinho einige seiner Profis erneut scharf kritisiert. "Ja, ich bin frustriert wegen einiger Spieler", polterte er dabei. Namen nannte er keine. Nach den Meisterfeiern im Sommer waren er und seine Schützlinge noch ein Herz und eine Seele gewesen. Nun retteten Mourinho auch die nach wie vor große Loyalität der Fans sowie der Aufstieg in das Achtelfinale der Champions League nicht den Job. Zu schlecht waren die Resultate in der Liga.

Die Leistungen von Chelsea in der Premier League sind völlig inkonstant, vor allem in Heimspielen. Vor dieser Saison hatten die Londoner unter Mourinho nur fünf von 249 Partien an der Stamford Bridge verloren, seit der Sommerpause sind es vier von acht Ligaspielen. Nach der 1:2-Niederlage bei Überraschungsspitzenreiter Leicester City am Montagabend hat Chelsea den schlechtesten Start seit der Saison 1978/79 vorzuweisen.

Der Abschied von seinem erklärten Lieblingsverein bringt Mourinho immerhin eine gehörige Abfindung ein. Laut BBC-Angaben soll sich diese aber nicht in der spekulierten Größenordnung von 40 Millionen Pfund bewegen. Mourinho soll "nur" seine Jahresgage erhalten haben, die sich auf zwölf Millionen Pfund (rund 16,48 Millionen Euro) beläuft.

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wfb

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