08.05.2015 20:59 Uhr

Vier Teams im Aufstiegscheck

Romain Brégerie trifft gegen Kaiserslautern zum wichtigen 1:1 für seinen SV Darmstadt
Romain Brégerie trifft gegen Kaiserslautern zum wichtigen 1:1 für seinen SV Darmstadt

1 plus 1 aus 4. Die Aufstiegsformel in der 2. Bundesliga ist in diesem Jahr drei Spieltage vor Schluss tückisch. Während der FC Ingolstadt vor seinem Gastspiel beim VfL Bochum (Sonntag um 13:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) nur noch theoretisch vom ersten Aufstieg ins Oberhaus seiner Vereinsgeschichte abgebracht werden kann, spielen die vier Verfolger noch den weiteren direkten Aufstiegsplatz und den Relegationsrang aus.

weltfussball hat exklusiv mit Verantwortlichen der Klubs gesprochen. Sicher scheint nach den Interviews eigentlich nur eins: Die großen Entscheidungen in der 2. Bundesliga werden erst am 24. Mai zum Saisonfinale fallen.

1. FC Kaiserslautern

Die letzten Wochen: Die Pfälzer sind Rückrundentabellenführer, haben nur eins der letzten neun Ligaspiele verloren.

Das Restprogramm: FC St. Pauli (H), Erzgebirge Aue (A), FC Ingolstadt (H)

Das spricht für die Roten Teufel: Kaiserslautern spielt seit Monaten einen sehr zielgerichteten Fußball mit viel Entschlossenheit und guter Raumaufteilung. Die überlegenen Siege gegen Heidenheim und Bochum belegten das eindrucksvoll. Außerdem kickt Lautern noch zweimal zu Hause. Hält die Festung Betzenberg, wird es am Ende wohl reichen.

...und das dagegen: Der FCK muss erst beweisen, dass ihn die 2:3-Pleite gegen Mitkonkurrent SV Darmstadt nicht aus der Bahn geworfen hat. Vor allem in der ersten Hälfte passte gegen die Lilien nicht viel zusammen.

Die Meinung aus dem Klub: Kosta Runjaić exklusiv bei weltfussball: "Jetzt spielt vor allem die Psyche eine wichtige Rolle, denn vieles geht im Endspurt über den Kopf."

>> mehr dazu: Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaić im Exklusiv-Interview

 

SV Darmstadt:

Die letzten Wochen: Der 3:2-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern bedeutete die Trendwende nach zuvor drei Spielen ohne Sieg. Insgesamt holte Darmstadt "nur" acht Punkte aus den letzten sechs Partien.

Das Restprogramm: Karlsruher SC (A), SpVgg. Greuther Fürth (A), FC St. Pauli (H)

Das spricht für die Lilien: Die 98er sind als Aufsteiger schon jetzt die größte Positivüberraschung der Saison. Bislang halten die Nerven bei der Truppe von Dirk Schuster: Gegen die direkte Konkurrenz Kaiserslautern, Braunschweig und Karlsruhe wurde gepunktet, gegen Fast-Meister Ingolstadt spielte sie zweimal 2:2.

...und das dagegen: Die Unbeschwertheit könnte auch zum Hindernis werden. Darmstadt stellt den Kader mit der geringsten Erfahrung. Bei diesem Restprogramm - erst das Sechs-Punkte-Spiel gegen Karlsruher und dann zweimal gegen Abstiegskandidaten - ist vor allem eins gefragt: Die nötige Ruhe. 

Die Meinung aus dem Klub: Abwehrboss Romain Brégerie exklusiv bei weltfussball: "Wir sind Profis, also wollen wir in jedem Spiel auch gewinnen. Man darf aber nicht vergessen, dass wir unser erstes Ziel in dieser Saison ja erreicht haben: den Klassenerhalt. Alles, was jetzt noch kommt, ist Bonus!"

>> mehr dazu: Darmstadts Dauerbrenner Romain Brégerie im Exklusiv-Interview

 

Karlsruher SC

Die letzten Wochen: Das 1:3 beim FC Erzgebirge Aue war die erste Niederlage für Karlsruhe im Kalenderjahr 2014. So lange blieb kein anderes Team in diesem Jahr ungeschlagen.

Das Restprogramm: SV Darmstadt (H), Eintracht Braunschweig (A), TSV 1860 München (H)

Das spricht für den KSC: Die Kauczinski-Elf spielt noch zweimal zu Hause. Im Wildparkstadion wurde seit September nicht mehr verloren und unter anderem der FC Ingolstadt besiegt.

...und das dagegen: Das Restprogramm könnte den Badenern um die Ohren fliegen. Zweimal gegen einen direkten Konkurrenten, zum Schluss dann wahrscheinlich das Do-or-Die-Spiel gegen die Münchner Löwen. Karlsruhe muss nach der Aue-Pleite noch drei Charaktertests bestehen.

Die Meinung aus dem Klub: KSC-Trainer Markus Kauczinski nach der Aue-Niederlage bei "sky": "Wir haben insgesamt keine gute Leistung gebracht. Jetzt müssen wir uns berappeln und dann haben wir gegen Darmstadt am nächsten Spieltag ein echtes Endspiel."

 

Eintracht Braunschweig

Die letzten Wochen: Der BTSV hat vier der letzten fünf Spiele gewonnen und seit dem 25. Spieltag fünf Punkte auf den Relegationsplatz aufgeholt.

Das Restprogramm: 1. FC Nürnberg (A), Karlsruher SC (H), Union Berlin (A)

Das spricht für die Löwen: Braunschweig wirkt pünktlich zum Saisonendspurt in Topform. Die Niedersachsen können im Vergleich zur Konkurrenz befreit aufspielen, da sie im Kampf um die Top-drei-Plätze eigentlich nur noch gewinnen können. In den letzten drei Partien könnten die Gelb-Blauen zum finalen Überholmanöver ansetzen.

...und das dagegen: Wenn bei den Löwen in dieser Saison eins verlässlich ist, dann deren Unzuverlässigkeit. Schon zweimal gab es in dieser Spielzeit längere Durststrecken ohne Siege, auch zum Endspurt lässt sich das nicht ausschließen.

Die Meinung aus dem Klub: Braunschweigs sportlicher Leiter Marc Arnold exklusiv bei weltfussball: "Wir sind in eine Situation gekommen, die mehr oder weniger überraschend für uns ist. Ich glaube, dass die anderen Mannschaften mehr zu verlieren haben, weil sie sich ja auch letztendlich schon viel länger mit dem Thema beschäftigen. Es ist für uns eine Position, die ganz angenehm ist. Es wäre natürlich schön, wenn wir noch den dritten Platz erkämpfen könnten."

>> mehr dazu: Marc Arnold im Exklusiv-Interview

 

Mats-Yannick Roth

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