1934 nahm erstmals eine deutsche Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft teil. Heute vor 80 Jahren stellte dabei ein 19- jähriger deutscher Nationalspieler gleich im ersten Spiel einen Rekord für die Ewigkeit auf.

1930, als die erste Weltmeisterschaft in Uruguay ausgetragen wurde, hatte der DFB noch auf eine Teilnahme verzichtet. Vier Jahre später betrat das Team von Bundestrainer Otto Nerz erstmals die ganz große Fußballbühne, nachdem in der Qualifikation Luxemburg souverän mit 9:1 ausgeschaltet wurde. Nerz schickte ein junges Team in das Achtelfinale gegen Belgien am 27. Mai 1934, darunter mit Edmund Conen einen 19 Jahre alten Stürmer vom FV Saarbrücken.

Deutschland zog mit einem 5:2 in das Viertelfinale ein, wobei Conen in der zweiten Halbzeit zum Spieler des Spiels avancierte und sich in die Annalen des Fußballs schoss: Zwischen der 73. und 88. Minute erzielte der junge Deutsche drei Tore und sorgte damit für den ersten lupenreinen Hattrick der WM-Geschichte. Nach einem weiteren Erfolg gegen Schweden erreichte Deutschland überraschend das Halbfinale, wo dann die Tschechoslowakei allerdings zu stark für das Team um den Schalker Kapitän Fritz Szepan war.

Die Karriere des jungen Himmelsstürmers Edmund Conen schien nur wenige Monate nach dem vielversprechenden Start schon wieder beendet. Mit 21 erkrankte der gebürtige Pfälzer an einer Herzneurose, die sich in einer Angst vor Kontakt mit anderen Menschen äußerte. Für drei Jahre verschwand Conen von der Bildfläche. 1939 feierte der Stürmer sein Comeback zuerst bei den Stuttgarter Kickers und später dann auch in der Nationalmannschaft. Bis 1942 traf Conen in insgesamt 28 Länderspielen 27 mal ins gegnerische Netz – eine Torquote, die bis auf Gerd Müller kein deutscher Nationalspieler mehr erreichen sollte.

Ralf Amshove