05.11.2009 22:00 Uhr

Wichniarek bricht den Bann: Hertha siegt 3:2

Heerenveen (dpa) - Ausgerechnet Sorgenkind Artur Wichniarek hat den Knoten zerschlagen und Hertha BSC nach zwölf Pflichtspielen ohne Sieg das lang ersehnte Erfolgserlebnis beschert.

Der bisherige Null-Tore-Stürmer erzielte beim niederländischen Ehrendivisionär SC Heerenveen in der ersten Minute der Nachspielzeit das bei den Berlinern umjubelte 3:2 (1:2). Es war der erste Sieg des Bundesliga-Schlusslichts seit zehn Wochen. Mit nun vier Punkten hat Hertha nun in der Europa League nach vier Runden alle Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde. Und für das so wichtigen Bundesliga- Kellerduell gegen den 1. FC Köln kann Hertha viel neue Zuversicht mitnehmen.

Der ehemaliger Leverkusener und Cottbuser Michal Papadopulos hatte mit zwei Toren vor der Pause (4. und 36. Minute) zunächst das katastrophale Abwehrverhalten der Berliner bestraft. Der erste Doppelpack des jungen Bulgaren Walerij Domowtschijski, jeweils vorbereitet von Sorgenkind Artur Wichniarek (21., 52.), sorgte für neue Hoffnung. Und nach Zuspiel von Domowtschijski machte Wichniarek vor rund 20 000 Zuschauern den verdienten Berliner «Dreier» perfekt (90.+1).

Das Spiel im Abe-Lenstra-Stadion von Heerenveen begann für Hertha so katastrophal, wie die letzten Auftritten geendet hatten. Schon bei der ersten Standard-Aktion der Gastgeber, einem Eckball des Argentiniers Hernan Losado, fiel die komplette Berliner Defensive in den Tiefschlaf. Der Tscheche Papadopulos traf vor Maximilian Nicu zur frühen Heerenveen-Führung. Nicht nur in dieser Aktion offenbarte der Wahl-Rumäne bei seinem ersten Spiel nach Verletzungspause erhebliche Abwehr-Defizite. Da allerdings war Nicu nicht allein. Besonders Marc Stein wurde auf der rechten Seite von Oussama Assaidi schwindlig gespielt. Eine Eingabe des jungen Niederländers verwertete Papadopulos per Kopf unbedrängt von Steve von Bergen zu seinem zweiten Treffer.

Besonders dramatisch: Hertha war nach dem Schock des frühen Gegentores auch ohne fünf wegen Verletzung oder Sperre fehlender Spieler immer besser in die Partie gekommen. Und als der bisher so sehr enttäuschende Artur Wichniarek dem stolpernden Heerenveen- Verteidiger Michel Breuer den Ball abknöpfte, schob Domowtschijski den Ball zum zwischenzeitlichen 1:1 ins Tor der Gastgeber. Bei teilweise strömendem Regen hatten Wichniarek (24.) und Nicu (27.) sogar die Führung auf dem Fuß. Doch der Pole schoss aus 18 Metern knapp vorbei. Und ein schönes Solo von Nicu wurde von SC-Torwart Brian Vandenbussche in höchster Not noch mit dem linken Fuß gestoppt.

Hertha ließ sich auch vom zweiten Rückstand nicht schocken, Einstellung und Kampf des Teams von Trainer Friedhelm Funkel stimmten. Als ein Schussversuch von Wichniarek abgelenkt wurde, stand der 23-jährige Domowtschijski erneut goldrichtig. Pech für den agilen Bulgaren, der sich über gute Leistungen in Herthas Regionalliga-Team einen Startplatz im Europacup erkämpft hatte, als ein weiterer Ball von ihm nur den Pfosten des Gastgeber-Tors streifte (60.). Ein Versuch des eingewechselten Raffael wurde genau wie ein Schuss von Wichniarek abgeblockt (86.). Dann schlug der Pole doch noch zu.

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