01.11.2006 23:45 Uhr

HSV aus dem Rennen - 1:3-Heimpleite gegen Porto

Hamburg (dpa) - Der Hamburger SV hat sich nach der 1:3 (0:1)-Heimpleite gegen den FC Porto und der damit vierten Champions-League-Niederlage in Serie auf der europäischen Fußball-Bühne blamiert und auch seine letzte Chance auf ein Überwintern im Europapokal verspielt.

Der Bundesligist kassierte gegen den FC Porto (7 Punkte) im vierten Vorrundenspiel erneut eine Pleite und kann sich nach dem torlosen Unentschieden zwischen den Gruppengegnern FC Arsenal (7) und ZSKA Moskau (8) nicht einmal mit der Teilnahme am UEFA-Cup trösten.

Lucho Gonzalez (44.), Lisandro Lopez (61.) und Bruno Moraes (87.) sorgten mit ihren Treffern für Katerstimmung bei den Norddeutschen. Das Anschlusstor von HSV-Kapitän Rafael van der Vaart (62.) vor 51 000 Zuschauern in der ausverkauften AOL-Arena war trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte zu wenig. Damit haben die verbleibenden Spiele in Gruppe G bei Arsenal (21. November) und gegen Moskau (6. Dezember) nur noch Freundschafts-Charakter.

«Wenn man vier Niederlagen in vier Spielen kassiert, muss man klipp und klar sagen: Wir haben da einfach nichts zu suchen», sagte der zerknirschte und desillusionierte HSV-Trainer Thomas Doll. «Das ist einfach zu wenig, was wir gezeigt haben, das haben wir uns selbst zuzuschreiben.» Sportchef Dietmar Beiersdorfer setzt nach dem Aus in der Königsklasse und im DFB-Pokal nun auf die Bundesliga: «Jetzt müssen wir da an Boden gewinnen. Da ist noch nichts verloren.»

Genau wie im Hinspiel vor zwei Wochen wurde der HSV kurz vor der Pause kalt erwischt. Nach einem Fehlpass von Timothee Atouba konnte Ricardo Quaresma von der rechten Seite in den Strafraum flanken. Die Kopfballabwehr von Joris Mathijsen landete genau bei Lucho Gonzalez, der per Direktabnahme unhaltbar für HSV-Torwart Sascha Kirschstein erfolgreich war. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Hamburger nach einer völlig verschlafenen Anfangsphase gerade etwas gefangen und sogar zwei Mal durch Danijel Ljuboja die Chance zur Führung gehabt.

Doch der serbische Neuzugang, der nach seinem verpatzten Auftritt vor zwei Wochen in Portugal eine Bewährungschance erhielt und überraschend Paolo Guerrero aus der Startelf verdrängte, scheiterte zunächst mit einem Kopfball an Portos Keeper Helton (20.) und traf später freistehend aus Nahdistanz den Ball nicht richtig (40.). Insgesamt allerdings wirkten die Hanseaten erneut verunsichert und uninspiriert. Auch van der Vaart konnte bei seinem Champions-League-Debüt für den HSV zunächst keine Akzente setzen.

Allerdings ließen die gut organisierten Gäste den HSV auch kaum ins Spiel kommen. Mit dem 3:2-Erfolg vom Ligaspiel gegen den Erzrivalen Benfica Lissabon im Rücken kompensierte der Champions-League-Sieger von 2004 auch den Ausfall des brasilianischen Regisseurs Anderson (Wadenbeinbruch) und hatte in der Anfangsphase Pech bei Schüssen von Raul Meireles (13.) und Helder Postiga (17.).

Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Portugiesen erst einmal mehr vom Spiel. Nach einer erneuten Hereingabe von Quaresma traf der allein gelassene Lisandro Lopez aus fünf Metern. Doch im direkten Gegenzug erzielte van der Vaart per Kopf sein 15. Europapokal-Tor. Endlich erwachte der HSV für kurze Zeit. Der für den schwachen Atouba eingewechselte HSV-Stürmer Besart Berisha traf eine Minute nach seiner Hereinnahme nur den Pfosten (66.). Doch vier Minuten vor dem Ende zerstörte Moraes endgültig die Hoffnungen der Hanseaten.

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