04.11.2011 00:05 Uhr

Austria-Trainer Daxbacher hält Heimsieg gegen Alkmaar für möglich

Zu Beginn der zweiten Hälfte der Gruppenphase trennt FK Austria Wien im Pool G der Europa-League nur ein Punkt vom zweitplatzierten niederländischen Vertreter AZ Alkmaar. Zwei Wochen nach dem 2:2 in Nordholland kommt es am Donnerstag (21.05 Uhr) in der Generali Arena zum Rückspiel, in dem die Violetten mit einem Heimsieg liebäugeln.


"Wir haben in Alkmaar gezeigt, wenn wir einen optimalen Tag erwischen und bestens vorbereitet sind, haben wir eine Chance", sagte Trainer Karl Daxbacher. Im Lager der Favoritner weiß man freilich, dass es um Nichts leichter wird als vor zwei Wochen in der Fremde, wo man eine starke Leistung abgeliefert hatte und die Rot-Weißen den Gegner vielleicht auch unterschätzt haben. Trotzdem ist man zuversichtlich, dass bei gutem Spielverlauf und wenn die Mannschaft ihr Potenzial ausschöpft, man als Sieger vom Platz gehen kann. "Wir dürfen nicht auf die Tabelle schielen, und zu viel Ehrfurcht haben, sondern müssen uns auf dieses Spiel konzentrieren", forderte Daxbacher.


Seine Aufstellung gibt er erst vor dem Spiel bekannt. Antworten auf die nach dem Patzer von Pascal Grünwald in Kapfenberg gestellte Frage nach der Nummer eins oder der Rückkehr vom ebenfalls in den ÖFB-Teamkader berufenen Heinz Lindner ins Tor, lehnte er damit ab. "Es ist unglaublich, wie dieses Thema aufgebauscht wird. Es ist ein bisschen erschreckend, wenn einer einen Fehler macht, wie auf den Spieler hingetreten wird. Es wird vergessen, was er vorher geleistet hat", erklärte der Austria-Trainer.


Der Patzer wurde in der Analyse des 2:2 in Kapfenberg besprochen. Der Ex-Tiroler habe dabei seinen Fehler eingesehen, ist mental stark genug, sein Einsatz wäre kein Problem, meinte Daxbacher, der sich von den "sogenannten Superfans" eine Aufmunterung wie etwa "Pascal, Kopf hoch, es geht schon wieder!" gewünscht hätte. Der Trainerfuchs hat mit Ausnahme von Kaja Rogulj (Rückenprobleme) übrigens keine Ausfälle zu beklagen.


Macht Heimvorteil den fehlenden Überaschungseffekt wett?


Als Außenseiter, sagte Daxbacher, habe man es daheim ein bisschen leichter, nicht so viel zu verlieren als in der nationalen Liga. Zwar fällt jetzt der Überraschungsmoment wie vor dem ersten Treffen weg, doch baut der 58-Jährige auch auf den "gewissen Heimvorteil" (bis Mittwoch waren 8.800 der 11.000 Karten weg) und verspricht eine "beherzt kämpfende Elf, der alles zuzutrauen" ist. Und außerdem sagte er über den aktuellen niederländischen Tabellenführer: "AZ ist gut, aber keine Übermannschaft!"


Er rechnet gegenüber dem 2:2 vom taktischen Verhalten her keine großen Änderungen. "Alkmaar wird voll attackieren und nach vorne spielen. Ich erwarte, dass die Gäste spielbestimmend sein werden. Wir werden ein gewissen Risiko nehmen, um zu gewinnen. Ein Sieg würde uns weit bringen", sagte der Austria-Coach, der glaubt, dass Metalist Kharkov vom Leistungsverhältnis in der Gruppe mit Alkmaar Favorit für den Aufstieg sei.


Für Daxbacher ist aber nichts unmöglich, schon am Donnerstag könne sich Neues herauskristallisieren. Wenn Austria gegen Alkmaar gewinnt und Kharkov gegen Malmö nicht siegt, ist für die Wiener alles drin. Sie treten am 30. November noch in der Ukraine an und haben zum Abschluss Malmö (gegen die Schweden gab es auswärts ein 2:1) am 15. Dezember zu Gast.


Alkmaar möchte sich dominanter präsentieren


Die Mannschaft aus der Provinz Nordholland von Feldherr Gertjan Verbeek ist spätestens seit dem 2:2 gewarnt. "Wir müssen Austria mehr unter Druck setzten, dann können wir gewinnen", meinte Mittelfeldspieler Adam Maher. Der Jungspund, der am Sonntag im Heimspiel gegen ADO Den Haag von "Scouts" des FC Barcelona unter die Lupe genommen werden soll, gilt als größtes Talent, dass jemals aus der AZ-Jugendabteilung herausgekommen ist. Der 18-Jährige hat marokkanische Eltern, spielt für die niederländische U19 und ist auch im U21-Kader. Maher muss sich bald entscheiden, ob er für die Oranjes oder Marokko spielen will.


Defensivmann Ragnar Klavan weiß, was in seiner Elf besser funktionieren muss als vor zwei Wochen daheim. "Wir haben immer über die Flanken gespielt, darauf war Austria sehr gut vorbereitet. Daher müssen wir jetzt mehr im Zentrum angreifen", sagte der 26-jährige Este, der in den Reihen der Wiener "zwei starke Stürmer" und "große Gefährlichkeit im Konter" ausgemacht hat. Verbeek muss neben dem Langzeitverletzten Maarten Martens diesmal auch auf die Verteidiger Niklas Moisander (gesperrt) und Dirk Marcellis (Fußbruch) verzichten. Dafür stehen Brett Holman und Erik Falkenburg wieder zur Verfügung.

apa

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