18.06.2021 16:57 Uhr

Alte Bekannte: Dragović warnt vor Yarmolenko

Aleks Dragović bekommt es nach Memphis Depay nun mit einigen Ex-Teamkollegen zu tun
Aleks Dragović bekommt es nach Memphis Depay nun mit einigen Ex-Teamkollegen zu tun

Drei Jahre lang spielte ÖFB-Verteidiger Aleksandar Dragović bei Dynamo Kiew mit Ukraine-Star Andrey Yarmolenko zusammen. "Ein überragender Kicker", wie der Wiener aus eigener Erfahrung weiß. Doch Dragović kennt auch die Schwächen des West-Ham-Legionärs.

Drei erfolgreiche Jahre hat Aleksandar Dragović von 2013 bis 2016 in der Ukraine zugebracht. Mit Dynamo Kiew war der ÖFB-Verteidiger je zweimal Meister und Cupsieger. Nicht weniger als zehn Spieler im 26-Mann-Kader von Österreichs Gegner im entscheidenden EM-Gruppenspiel am Montag (18:00 Uhr) in Bukarest kommen von seinem Ex-Klub. Dragović warnte aber vor allem vor einem Mann: Seinem früheren Teamkollegen Andrey Yarmolenko.

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Der West-Ham-Angreifer hat wie Sturmpartner Roman Yaremchuk in den ersten beiden EM-Partien je ein Tor erzielt. "Yarmolenko ist das Um und Auf. Er ist ein überragender Kicker", sagte Dragović am Freitag im EM-Camp der Österreicher in Seefeld. "Ich weiß von seinen Qualitäten, weil ich das tagtäglich im Training gesehen habe in Kiew. Er ist dynamisch, schnell."

Mit seinem starken linken Fuß zieht der 31-Jährige im Stile eines Arjen Robben besonders gerne von der rechten Seite nach innen. "Wenn man ihn und seinen linken Fuß rausnimmt, hat man schon einiges gewonnen", meinte Dragović. Als zweiten "Schlüsselspieler" der Ukrainer sieht der künftige Roter-Stern-Belgrad-Legionär Ruslan Malinovskiy, der bei Atalanta Bergamo eine "überragende Saison" gespielt hätte - im Finish gegen Nordmazedonien (2:1) am Donnerstag aber einen Elfmeter verschoss.

Dragović: Das muss Österreich gegen die Ukraine verbessern

Zur individuellen Qualität in der Offensive kommen zahlreiche, speziell in der Defensive sehr junge Akteure. "Sie sind kompakt hinten, stabil, machen die Räume eng. Wir kennen ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen. Die müssen wir versuchen, besser auszunutzen", forderte Dragović. Die 0:2-Niederlage gegen die Niederlande sei verdient gewesen. "Uns hat im Angriff die Tiefe gefehlt. Da müssen wir schleunigst besser werden. Wir müssen mehr Tiefenläufe suchen, das ist ein Lernprozess. "

In Bukarest, wo das ÖFB-Team zum Auftakt bereits Nordmazedonien bezwungen hatte (3:1), warte nun "ein echtes Endspiel". Rechenspiele will Dragović im Kampf um den Achtelfinal-Einzug nicht anstellen. "Wir wollen drei Punkte holen und als Gruppenzweiter aufsteigen." Dass die Ukrainer in Bukarest bleiben können, während das ÖFB-Team zwischen den Spielen für zwei Nächte nach Seefeld zurückkehrte, sieht der 30-Jährige trotz der Reisestrapazen nicht als Nachteil. "Das ist alles Kopfsache. Ich bin froh, dass wir hier sind und nicht die ganze Zeit in Bukarest."

Dragović freut sich auf Rückkehr von Marko Arnautović

Mit Ex-Kollegen im ukrainischen Team ist Dragović nicht mehr im Kontakt - laut eigenen Angaben auch aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse. An die Zeit in Kiew erinnere er sich aber gerne zurück. "Es waren schöne drei Jahre dort. Wir sind Meister geworden, obwohl Schachtar Donezk immer hoher Favorit war." Zudem stand er gemeinsam mit Yarmolenko 2016 im Achtelfinale der Champions League. "Das ist auch nicht selbstverständlich. Aber ich lebe in der Gegenwart."

In dieser wird Dragović am Montag sein 93. Länderspiel bestreiten. Als Nummer drei der ewigen ÖFB-Einsatzbilanz zieht der Wiener mit Gerhard Hanappi gleich. Nur noch Rekordnationalspieler Andreas Herzog (103 Länderspiele) und Toni Polster (95) haben dann öfter für Österreich gespielt.

Die zweitmeisten Länderspiele im aktuellen ÖFB-Kader, nämlich 89, hat Marko Arnautović auf dem Buckel. Dragović freut sich auf die Rückkehr seines in Amsterdam gesperrten Kollegen. "Er ist schnell, hält die Bälle sehr gut. Er hat eine Riesenqualität. Wie er in Löcher reinrennt, mit seinem Speed, mit seiner Dynamik - das ist für jede Verteidigung schwierig." Arnautović sei für jede Mannschaft wichtig. Das werde er laut Dragović auch gegen die Ukraine zeigen. "Ich denke, dass er sich da behaupten wird."

apa

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