18.06.2021 10:49 Uhr

Yarmolenko vor Österreich-Duell in Torlaune

Das Um und Auf im Ukraine-Angriff: Andrey Yarmolenko
Das Um und Auf im Ukraine-Angriff: Andrey Yarmolenko

Mit einem Zittersieg hat die Ukraine die Chance auf den erstmaligen Achtelfinal-Einzug bei einer EM am Leben gehalten. Die Erleichterung über das 2:1 gegen Nordmazedonien war Teamchef Andriy Shevchenko deutlich anzumerken. "Wir hatten genug Chancen, das Spiel früher zu entscheiden. Wir hätten das dritte Tor machen müssen", haderte der ehemalige Torjäger. Dabei haben seine Sturm-Stars vor dem Gruppenfinale am Montag gegen Österreich schon wieder angeschrieben.

Acht Spieler halten derzeit bei zwei Treffern im Turnier, doch nur die Ukraine stellt gleich zwei davon: Andrey Yarmolenko und sein Sturmpartner Roman Yaremchuk erzielten am Donnerstag in Bukarest die siegbringenden Tore. Die Stürmer von West Ham und Gent hatten schon beim unglücklichen 2:3 zum Auftakt gegen die Niederlande getroffen.

Zwei Tore in zwei Spielen nacheinander bei einem großen Turnier für die Ukraine hatte zuvor nur der aktuelle Trainer Shevchenko geschafft. Yarmolenko war zudem erstmals in drei aufeinanderfolgenden Pflichtspielen erfolgreich. In Amsterdam traf er wunderschön mit links aus der Distanz. In Bukarest dann staubte er mit rechts ab und bereitete Yaremtchuks 2:0 vor. "Dieser Sieg ist für uns alle. Egal, wo ihr seid, heute könnt ihr feiern", befand Yarmolenko nach seinem 41. Länderspieltor im 96. Einsatz. Auf Rekordhalter Shevchenko fehlen dem 31-Jährigen nur noch sieben Tore.

Am Donnerstag fielen die Gelb-Blauen im zweiten Abschnitt zurück. Nach dem Anschlusstreffer Ezgjan Alioskis im Elfmeter-Nachschuss ließ die Ukraine selbst vom Elfmeterpunkt die Entscheidung liegen. Bis zuletzt wurde um die drei Punkte gebangt. "Sie haben uns dann in die Defensive gedrängt, und wir wurden nervös", analysierte Yarmolenko treffend. "Wir haben fast etwas Panik bekommen, weil wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten."

Es blieb beim erst zweiten Sieg der nun zweitplatzierten Ukraine bei einer EM, Nordmazedoniens Steigerung kam zu spät. "Es scheint so, als müssten wir erst ein Gegentor kassieren, bevor wir zu spielen beginnen. Eine gute Hälfte ist nicht genug, wir müssen im gesamten Spiel auf dem gleichen Niveau sein und konstant spielen, so wie wir es nach der Pause getan haben", sagte Kapitän Goran Pandev.

>> Pandev verstößt gegen Corona-Protokoll

Wie es mit dem 37-Jährigen im Nationaltrikot nun weitergeht, ist noch offen. Der Champions-League-Sieger von 2010 wollte nach dem Turnier in der Nationalmannschaft eigentlich Schluss machen und sich mit dem WM-Qualifikationsspiel im Oktober gegen Deutschland verabschieden. Nun scheint der Stürmer von Genoa zu überlegen, noch ein Jahr weiterzumachen. "Ich hatte geplant, dass ich nach dem Turnier aufhöre, wir werden sehen, ob ich noch ein Jahr dranhänge", sagte Pandev gegenüber Sky Sport Italia.

Für sein Land ist die EM nach der Vorrunde auf jeden Fall beendet. "Wir sind besiegt, aber noch nicht am Ende", meinte Trainer Igor Angelovski vor dem Schlussakt gegen die Niederlande.

apa

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