Deutschland » Bundesliga 2012/2013 » 30. Spieltag » Liveticker: VfB Stuttgart - SC Freiburg 2:1

Fazit:
Verdient schlägt der VfB nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale auch heute den SC Freiburg mit 2:1. Im ersten Abschnitt sind die Gäste mindestens auf Augenhöhe, bringen sich aber durch zwei Fehler ins Hintertreffen. In der zweiten Halbzeit hat der Sportclub dann nur noch wenig zuzusetzen und da Stuttgart mehr die Stimmung auf den Rängen genießt, schläft das Spiel sukzessive ein. Bis in die Schlussphase, denn plötzlich sind die Gäste, denen heute ein Punkt für Platz vier gereicht hätte, wieder dran. Doch es geht sich nicht mehr aus und damit kann Streich und seine Truppe die Steilvorlage der Schalker nicht nutzen. Die Schwaben knüpfen mit ihrer Leistung nahtlos an die Vorstellungen zuletzt an und fahren innerhalb einer Woche drei Heimsiege ein. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch.

Aber es reicht! Die dreiminütige Nachspielzeit reicht dem Sportclub nicht mehr und so verlieren sie erneut mit 1:2 in Stuttgart!

Freiburg wirft noch einmal alles nach vorne, hat plötzlich und unerwartet doch noch Platz vier im Blick, Streich wütet an der Seitenlinie.

Und dann darf der Mann aus Guinea runter.

Das Geburtstagskind hat die Chance zu erhöhen! Der Wieselflinke Ibrahima Traoré geht allein über links auf Oliver Baumann zu, trifft aber mit seinem Schuss nur den rechten Pfosten. Der Ball prallt zurück auf den Außenspieler, der Winkel wird dann aber zu spitz und auch der Rebound findet nur das Außennetz!

Der Rumäne hat heute am meisten Kilometer im Team der Stuttgarter abgerissen und der Ungar kommt erstmals seit Anfang Februar wieder zum Einsatz. Während der schwächeren Phase in Liga und Europapokal hatte sich seinerzeit das Publikum ungerechterweise auf Hajnal eingeschossen und ihn bitterböse ausgepfiffen. Der Sündenbock wird heute aber herzlich empfangen.

Der Torschütze zum 2:0 darf runter und der Italiener bekommt hier noch ein paar Minuten.

Cristian Molinaro hat noch Sprit im Tank, geht die linke Seite entlang. Im Verlauf machen es die Stuttgarter in der Mitte zwar etwas kompliziert, gegen begleitende Freiburger kommt Ibrahima Traoré rechts trotzdem noch zum Abschluss, doch zu harmlos.

In der nächsten Szene bekommt der Japaner den Steilpass serviert, Baumann ist zur Stelle und drischt den Ball weg.

Das Ganze erinnert aber schon ein wenig an die Pokalperformance, als dem Spiel und auch den Freiburger in der zweiten Hälfte etwas die Ideen ausgingen.

Cédric Makiadi fehlt eine Fußspitze: Schöne Flanke aus dem linken Halbfeld auf den einlaufenden Stürmer, doch an den Ball kommt der Kongolese nicht ganz ran.

Die Freistoßflanke von Alexandru Maxim kann der Sportclub klären.

Gelbe Karte für Matthias Ginter (SC Freiburg)
Der Youngster spielt den Ball mit der Hand im Mittelfeld.

Sinnbild für diese Phase: Alexandru Maxim versuchts mit der Hacke an der Seitenlinie auf Gōtoku Sakai und das Ding kullert deutlich ins Aus.

Und die Schwaben müssen nicht und machen deshalb nicht.

Die Welle geht durch das weite Runde, man ist gut aufgelegt auf den Rängen, auch wenn das Spiel derzeit nicht allzu viel hergibt.

Immerhin mal Ecke, nachdem die Breisgauer über rechts nicht durchkommen...

Flum also nach seiner Verletzung wieder zum Einsatz, nachdem er im Pokal passen musste.

Ganz so schwungvoll wie zu Beginn des ersten Durchgangs geht es aktuell nicht zu, was natürlich nun auch an den geänderten Voraussetzungen liegt. Die Schwaben müssen nun nicht mehr auf Gedeih und Verderb.

Cristian Molinaro liegt, muss behandelt werden. Julian Schuster hat ihn über die Klinge springen lassen und das sieht etwas ernster aus.

Und dann doch: Beim tschechischen Innenverteidiger geht es allerdings verletzungsbedingt nicht weiter, Höhn ersetzt ihn positionsgetreu. Pavel Krmas hatte die Riesenchance von Harnik eben eingeläutet, das war wohl schon eine Vorwehe diese Auswechslung.

Vornehmen kann man sich ja viel, aber wenn das so läuft, bringt es nichts: Kurz nach dem Anpfiff erneut ein Riesenbock der Hintermannschaft, Martin Harnik geht über rechts durch, kann dieses Geschenk aber diesmal nicht annehmen, Baumann macht sich groß und blockt ab.

Fallou Diagné wollte es da besonders lässig machen und Julian Schuster kann dieses schlampige Anspiel dann gegen Harnik auch nicht mehr verteidigen.

Hier übertreibt es der Dauerläufer Alexandru Maxim fast, kommt mit seiner Grätsche in der gegnerischen Hälfte deutlich zu spät und auch er hat Glück, dass Kinhöfer aktuell an diesem Sonntag mit christlicher Nächstenliebe unterwegs ist.

Die Freiburger schütteln sich kurz, spielen aber unbeirrt nach vorne. Am Auftritt des Sportclubs gibt es ohnehin nicht viel zu kritisieren, allein das Ergebnis passt nicht.

Ohja! Georg Niedermeier an der Mittellinie von hinten gegen Makiadi. Schiri Kinhöfer belässt es bei einer mündlichen Ermahnung, hätte auch die zweite Gelbe sein können.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:0 durch Christian Gentner
Und dann macht es der Sechser! Harnik packt das österreichische Zauberfüßchen aus: Der Offensive chippt den Ball aus der Drehung in den Sechzehner hinter die Abwehr, der Torschütze läuft perfekt ein und hat dann mit dem Kopf aus sieben Metern keinerlei Probleme. Oliver Baumann ist aus dieser Distanz ohne Chance.

Auf der Gegenseite sind aber auch die Flankenläufe der Schwaben ordentlich. Die Mannschaften agieren mit offenem Visier, schön anzuschauen.

Erneut liegt der Assistent bei einer Abseitsentscheidung gegen die Breisgauer falsch. Hoffentlich wird das nicht im Laufe des Spieles mal entscheidend.

Ibrahima Traoré schafft dann mal Raum mit einem wunderbaren, öffnenden Seitenwechsel auf Cristian Molinaro links. Dessen Flanke ist ebenfalls zu gebrauchen und Alexandru Maxim legt am langen Pfosten noch einmal in die Mitte. Dort lauert dann allerdings niemand mehr.

Aber diese Ecken sind so einstudiert, Makiadi traute sich da aber etwas zu weit vor. Freiburg darf es direkt noch einmal probieren, diesmal hat es der VfB im Griff.

Die Kehrseite: Auf den Schlappen stehen die Verteidigern ihren Männern bislang nicht. Aktuell hat Freiburg in der Hälfte der Schwaben erneut viel zu viel Platz, Rüdiger kann letztlich aber gegen Kruse zur Ecke klären...

Kruse! Sowas muss sitzen! Ein schnörkelloser Konter bringt die Gäste über wenige Stationen in den Sechzehner vor Ulreich, Schmid bedient in der Mitte Max Kruse und der Stürmer scheitert völlig frei aus 14 Metern am schwäbischen Keeper. Kann man mal machen.

Wie im Pokal macht die Partie früh Spaß, es ist nicht das ganz große Tempo drin, aber beide Teams wollen hier nach vorne spielen.

Auf der Gegenseite der VfB über rechts, in der Mitte klären die Gäste. Kurz darauf Freistoß, Maxim fasst sich aus 30 Metern ein Herz, jedoch zu ambitioniert.

Eins lässt sich aber jetzt shcon feststellen: Eine neuerliche Abtastphase findet hier nicht groß statt. Kein Wunder, man kennt sich ja bereits.

Freiburg versucht hier früh sehr variabel daherzukommen, wechseln ständig die Seiten und versuchen so, Unordnung in die schwäbische Defensive zu bringen. Bisher aber ohne durchschlagenden Erfolg.

Die erste sportliche Szene gehört aber den Gästen: Ein Freistoß wird kurz ausgeführt und über rechts bringt Jonathan Schmid die Pille flach an den Fünfer und da muss die Innenverteidigung der Schwaben das erste Mal ran.

Und damit rein ins "Rückspiel!" Freiburg in schwarz, Stuttgart in weiß.

Es dürfte heute schon interessant werden, ob die Schwaben es schaffen, die Spannung hochzuhalten oder ob sich jetzt nachdem die Saison eigentlich abgehakt ist, doch hier und da der Schlendrian einschleicht. Leiten wird die Partie Thorsten Kinhöfer, ihm assistieren René Kunsleben und Christian Fischer.

Bei den Hausherren vertraut Bruno Labbadia exakt den Akteuren vom Mittwoch, dass sie es heute noch einmal gegen die Breisgauer richten. Im 4-2-3-1 sind natürlich auch die Torschützen aus dem Pokal, Arthur Boka und Martin Harnik, wieder mit von der Partie. Im Vorfeld hab der Trainer offen zu, dass er sich und der Mannschaft nach dem Erfolg am unter der Woche ein bisschen Zeit zum feiern gegönnt habe und bis einschließlich Freitag wurde im Schwabenland nicht allzu intensiv trainiert. Trotzdem sei man auf das intensive Spiel gut vorbereitet und man wolle auch das dritte Heimspiel innerhalb einer Woche gewinnen. Zwar sind Ziele nun nicht mehr vorhanden, aber man wolle die Fans den Rest der Saison trotzdem mit Ergebnissen und gutem Fußball erfreuen.

Das zweite BaWü-Derby gehen die Gäste mit drei Änderungen im Vergleich zum Mittwoch an: Jan Rosenthal war schon für das Pokalspiel fraglich und muss heute dann verletzt passen, Daniel Caligiuri, um den die Wechselgerüchte weiterhin anhalten, steht ebenfalls nicht im Kader, während sich Oliver Sorg zunächst mit der Ersatzbank anfreunden muss. Dafür rückt Karim Guédé in die Spitze neben Max Kruse, Cédric Makiadi besetzt im 4-4-2 die rechte Außenbahn und Christian Günter komplettiert das offensive Makeover auf der Gegenseite. Es scheint also so, als sei die vom Trainer ausgegebene Devise, heute wieder neu anzugreifen, von ihm auch praktisch umgesetzt worden. Ebenfalls wieder mit im Kader steht Johannes Flum, für den es heute allerdings höchsten für einen Kurzeinsatz reichen wird.

Denn unter der Woche buchten die Schwaben gegen die Breisgauer das DFB-Pokalfinale gegen die Über-Bayern und bügelten damit auch eine eher verkorkste Saison mit dem Einzug in die Europa League gerade. Dass danach auch eine große Last von Trainer Labbadia abfiel, der sich vor dem spiel noch betont locker gab, zeigte seine Reaktion danach, als er mit einer Wutrede auf die Presse und die generell völlig überzogenen Erwartungen im Schwabenländle eindrosch. Freiburg reagierte natürlich entsprechend enttäuscht, doch umso mehr will man heute gegen den selben Gegner Wiedergutmachung.