Deutschland » Bundesliga 2010/2011 » 29. Spieltag » Liveticker: VfB Stuttgart - 1. FC Kaiserslautern 2:4

Fazit
Wie schon im Hinspiel fallen zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1.FC Kaiserslautern sechs Tore. Wie schon im Hinspiel holen die Roten Teufel einen zwischenzeitlichen Rückstand auf. Im Gegensatz zum Hinspiel geht die Elf von Marco Kurz aber als Sieger vom Platz und nimmt drei ganz wichtige Punkte mit in die Pfalz. Über weite Strecken war der VfB die bestimmende Mannschaft, versteifte sich allerdings zu sehr darauf, die 2:1-Führung zu verwalten. Mit der Systemumstellung auf 4-4-2 und gezielten Einwechslungen leitete FCK-Trainer Marco Kurz dann die Wende ein. Am Ende siegen leidenschaftlich agierende Lauterer verdient mit 2:4 gegen passive Schwaben. Den Relegationsplatz lassen die Roten Teufel nun mit sechs Punkten hinter sich und haben beste Karten im Kampf um den Klassenerhalt. Beim VfB herrscht dagegen Tristesse. Gelingt St.Pauli morgen ein Dreier, könnten die Schwaben wieder auf den Relegationsplatz abrutschen. Für die Elf von Bruno Labbadia bleibt es jedenfalls bis zum letzten Spieltag eng. Kommende Woche muss Stuttgart zum FC Köln, Kaiserslautern empfängt den Club aus Nürnberg. Das war es von hier, einen schönen Samstagabend.

Mit solch einer Moral und solch einem Kampfgeist ist der Klassenerhalt für die Gäste absolut zu bewältigen. Deren Fans skandieren voller Euphorie "Auswärtssieg".

Drei Minuten werden nachgespielt. Das wird den Hausherren nicht genügen, um hier noch etwas mitzunehmen.

Zwei Jokertore bei Lautern - mit seinen Auswechslungen hat Marco Kurz heute alles richtig gemacht. Auch die Umstellung auf ein 4-4-2 leitete hier die Wende ein.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 2:4 durch Stiven Rivić
Lautern macht den Deckel drauf! Und wieder passiert es unter freundlicher Mithilfe der desaströsen VfB-Abwehr. Ausgerechnet Mr. Zuverlässig Christian Träsch vertendelt den Ball nach einem schwachen Zuspiel von Boka weit in der eigenen Hälfte. Stiven Rivić geht mit der Kugel in den Sechzehner und setzt den Ball ganz abgeklärt in die Maschen.

Rodnei agiert gegen Cacau ganz abgeklärt. Vom deutschen Nationalstürmer war noch gar nichts zu sehen.

Nach einer unauffälligen Leistung wird der Österreicher Martin Harnik knapp zehn Minuten vor Spielende ausgewechselt. Für ihn soll Timo Gebhart nun noch einmal wirbeln.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 2:3 durch Srđan Lakić
...und dass die Gäste das können, dürfte weitreichend bekannt sein! Tiffert schlägt eine butterweiche Flanke in die Mitte, wo Lakić völlig unbedrängt zum Kopfstoß hochsteigen kann. Zwar kommt der zentral auf Ulreich, aber der hat so viel Zug, dass der VfB-Schlussmann ohne Abwehrchance bleibt. Die Partie ist wieder gedreht!

Wieder bedient Tiffert Hoffer mit einem weiten Pass. Dieser fackelt nicht lange und zündet aus 20 Metern einfach mal drauf, aber Ulreich ist zur Stelle und faustet die Kugel weg.

Sinnbild für die Steigerung der Roten Teufel ist Christian Tiffert: Das Tor zum 2:2 war bereits das vierte Tor, das die Lauterer Schaltzentrale in dieser Spielzeit gegen seinen Ex-Klub vorbereitete.

Angreifer für Mittelfeldakteur - das Singal, das Labbadia hier setzen will, ist klar. Es müssen unter allen Umständen drei Punkte her.

Wie das Hinspiel ist auch die heutige Partie torreich. Insgesamt sind zwischen diesen beiden Teams nun bereits zehn Tore in zwei Spielen gefallen.

Seine Pflicht hat der Italiener Molinaro heute erfüllt: So war er am Ausgleichs- sowie am Führungstor entscheidend beteiligt. Für ihn kommt nun Boka.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht liegt Kuzmanović am Boden und muss behandelt werden.

Kurz wechselt offensiv und bringt mit Erwin Hoffer einen zweiten Stürmer.

Auch auf der Gegenseite ergibt sich nach einem ruhenden Ball eine Gelegenheit: Kuzmanović hebt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, wo zunächst Amedick vor dem gut postierten Niedermeier klären kann. Okazaki setzt zum Nachschuss an. Der zischt quer durch den Sechzehner, Boulahrouz müsste am langen Pfosten nur den Fuß hinhalten - doch er ist zu überrascht und erreicht das Spielgerät nicht.

Aytekin pfeift Abseits VfB - und verbaut den Roten Teufeln damit eine vielversprechende Kontergelegenheit. Da fehlt es dem Spielleiter schlichtweg am viel zitierten Fingerspitzengefühl...

Bis zum Strafraum spielen die Lauterer einen wunderschönen Spielzug: Über Jessen und Hloušek kommt der Ball zu Lakić. Dieser sieht rechts den völlig freien Rivić und legt die Kugel ab. Sein Abspiel ist aber viel zu unpräzise, sodass es sein Landsmann nicht kontrollieren kann. Chance vertan.

Georg Niedermeier spielt eine ganz sichere und abgeklärte Partie. An der linken Seitenauslinie setzt er seinen Körper geschickt gegen den heraneilenden Morávek ein und lässt den Ball zum Einwurf durchlaufen. Sehr souveräne Vorstellung des ehemaligen Münchners.

Einen hohen Ball in den Lauterer Sechzehner kann Amedick nur halbherzig klären. Von der Strafraumkante nimmt der Japaner Okazaki die Pille volley und prüft FCK-Keeper Trapp, der aber zur Stelle ist und sicher parieren kann.

Labbadia schickt seine Elf unverändert zurück auf den Rasen.

Der vierte Offizielle zeigt zwei Minuten Zugabe an.

Und wieder muss Abel zur Wundbehandlung vom Platz. Da muss in der Pause eine langfristigere Behandlung her, ansonsten kann das nicht im Sinne des Lautern-Coaches Kurz sein.

Wahnsinn: drei Torchancen, drei Tore. Diese Begegnung ist bis dato etwas für das Kuriositätenkabinett.

Die Mannen mit dem Brustring übernehmen mehr und mehr die Initiative, ohne dabei aber den vertikalen Weg vor das Tor von Trapp zu suchen.

Wieder muss Abel vom Feld. Die Wunde, die er sich vor einigen Minuten zugezogen hat, ist wieder aufgegangen.

...in der Mitte steigt Niedermeier am höchsten und kommt als erstes an den Ball. Das ist eine der Qualitäten, die sein Trainer an dem großgewachsenen Innenverteidiger schätzt.

Die Härte in den Zweikämpfen nimmt zu. Seit Wochen merkt man es, heute bestätigt es sich wieder: Der Abstiegskampf wurde mittlerweile auch im Schwabenland angenommen.

Tooor für VfB Stuttgart, 1:1 durch Zdravko Kuzmanović
Der Serbe visiert das linke untere Eck an, Trapp bekommt die Finger an die Kugel, kann den Ausgleich aber nicht verhindern.

...die ist ungefährlich und es gibt die Konterchance für Lautern. Die unterbindet Kuzmanović mit einem taktischen Foul. Aytekin will jedoch zuerst ein Ziehen von Hloušek gesehen haben und pfeift anders herum. Viele Freunde macht sich der Mann in blau im Stadion bis dato nicht...

Für die Schwaben ist das ganz bitter. Bisher konnten sie noch keinen Angriff ausspielen, wann gelingt es ihnen zum ersten Mal?

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Srđan Lakić
Die erste Offensivaktion des Spiels bringt die Führung für die Roten Teufel! Und wer erzielt es? Der Torlos-Kroate Srđan Lakić! Oliver Kirch geht mit dem Ball die rechte Außenlinie entlang und schlägt die Pille in den Strafraum, wo Boulahrouz gegen Lakić ganz schwach verteidigt und diesen einköpfen lässt. Die Schwaben wollen ein Stürmerfoul der Nummer 9 gesehen haben, sollten aber eher Bouhlarouz' fahriges Abwehrverhalten hinterfragen. Was für ein Paukenschlag!

Harnik spitzelt den Ball an die Fünfmeterraum-Linie, wo Petsos in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Okazaki retten kann. Wichtige Rettungstat des Griechen.

Von links flankt Jessen in die Gefahrenzone, wo Srđan Lakić nicht an den Ball kommt. Die Gästefans monieren, Niedermeier habe den Angreifer gehalten, da war aber alles sauber.

...und es wird auch gleich gefährlich: Fast wäre Dick an den Ball gekommen, doch Pogrebnyak kann klären.

Beide Teams beginnen abwartend. Noch gelang es hüben wie drüben nicht, das Leder in den Sechzehner zu tragen.

Gelbe Karte für Florian Dick (1. FC Kaiserslautern)
Deniz Aytekin beginnt früh im Spiel damit, Karten zu verteilen. Dick kommt im Zweikampf mit dem Japaner Okazaki zu spät. Klares Foul, aber da er sogar zurückzieht, ist diese frühe Verwarnung eine harte Entscheidung.

Der Ball rollt in der Mercedes-Benz-Arena. Welche Erkenntnisse können die folgenden 90 Minuten in Sachen Abstiegskampf einbringen?

Die Gastgeber spielen traditionell in weiß mit dem roten Brustring, die Roten Teufel präsentieren sich heute ganz in schwarz. Die Bedingungen für ein gutes Bundesliga-Spiel sind gegeben: Der Rasen ist gut, die Temperaturen angenehm. Lautern wird anstoßen.

Gepfiffen wird der Abstiegsgipfel von Deniz Aytekin, der an den Linien von Christian Leicher und Thorsten Schiffner unterstützt wird.

Marco Kurz verändert seine Mannschaft im Gegensatz zur Vorwoche zwei Mal: Der wichtige Jan Morávek kehrt zurück, zudem wird Thanos Petsos beim Anpfiff auf dem Platz stehen. Nemec und Bilek müssen für die beiden weichen.

Das Hinspiel auf dem Betze bot großes Spektakel: Nach einer 3:0-Führung sahen die Gäste aus dem Schwabenland schon wie der sichere Sieger aus, dann kam der FCK auf den Plan und konnte das Ergebnis tatsächlich noch ausgleichen. Überragender Mann des Hinspiels war Christian Tiffert, der gegen seinen Ex-Klub alle drei Tore auflegte.

Kurz vor der Winterpause verpflichtete der VfB Stuttgart Bruno Labbadia als Heilsbringer und hoffte, dass es dem ehemaligen Torjäger gelingen kann, der Mannschaft neues Leben einzuhauchen und den drohenden Abstieg noch abzuwenden. Die bisherige Rückrundenbilanz der Schwaben kann sich sehen lassen: Fünf Siege und drei Remis bei nur drei Niederlagen. Mit 18 Punkten belegt man in der Rückrundentabelle immerhin Platz acht.

Die heutige Begegnung ist auch ein Aufeinandertreffen zweier entmachteter Führungsfiguren: Wie in der Vorwoche sitzt der wieder einsatzbereite VfB-Kapitän Matthieu Delpierre auch heute wieder auf der Bank, zugunsten von Tasci und Niedermeier. Bei den Pfälzern muss mit Amedick ebenfalls der Spielführer zuschauen.

Nach einem richtig schwachen Start in die Rückserie kamen die Roten Teufel aus Kaiserslautern zuletzt wieder in die Spur. Mit Siegen über Freiburg und Mönchengladbach wurde der Negativtrend vorerst gestoppt, ehe man in der Vorwoche eine knappe 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen hinnehmen musste. Der FCK ging mit dem niedrigsten Etat aller Bundesliga-Klubs in die Saison und war schon von vornherein darauf ausgerichtet, gegen den direkten Wiederabstieg spielen zu müssen. Ein Vorteil gegenüber dem VfB, der die Bekanntschaft mit dem Abstiegsgespenst erst diese Saison auf schmerzliche Art und Weise machen muss?

Die Aufstellungen beider Teams liegen vor und können wie gewohnt oben links unter Spielschema eingesehen werden.