Deutschland » 3. Liga 2016/2017 » 12. Spieltag » Liveticker: MSV Duisburg - Hansa Rostock 0:1

Fazit:
Danke eines spitzenmäßig herausgespielten Tores gewinnt der FC Hansa mit 1:0 beim Spitzenreiter in Duisburg. Thomas Ziemer ist der Matchwinner bei den Gästen. Die Zebras hatten das ganze Spiel über zwar ein optisches Übergewicht, die besseren Chancen gab es aber auf Seiten der Hansestädter. In den letzten fünf Minuten ging es drunter und drüber, sie entschädigten auch für ein paar langweilige Phasen, gerade Mitte der ersten Hälfte. Durch den Sieg springt Hansa auf Rang fünf. Nächste Woche enpfangen sie die Zweitvertretung von Mainz 05 und Duisburg muss nach Großaspach. Einen schönen Nachmittag noch.

Es kommt noch einmal zum Gewühl vor Schuhen. Eine Ecke jagt die nächste, große Chancen erspielen sich die Hausherren aber nicht mehr. Selbst Flekken ist mit im Strafraum, kommt aber nicht an den Ball.

Rote Karte für Fabian Schnellhardt (MSV Duisburg)
Klares Frustfoul des Duisburgers an der Mittellinie. Von hinten springt er seinem Gegensieler in die Beine. Da gibt es keine zwei Meinungen.

Gelbe Karte für Stanislav Iljutcenko (MSV Duisburg)
Jetzt sind Emotionen drin, Iljutcenko diskutiert nach dem Foul noch mit dem Schiri und kann sich auch über eine weitere Karte nicht beschweren.

Stanislav Iljutcenko tappt in die Abseitsfalle und bei der Ausführung des Freistoßes lassen sich die Mecklenburger aber mal so richtig Zeit.

Es geht nicht weiter bei Hoffmann und Kofler ersetzt ihn.

Marcel Schuhen lässt sich beim Abstoß etwas zu viel Zeit und wird vom immer nervöser werdenden Publikum der Hausherren gnadenlos ausgepfiffen. Das scheint ihn aber nur wenig zu interessieren und er tritt seine Stollen nochmals am Pfosten ab.

Es kommen mittlerweile vermehrt lange Bälle von den Zebras. Die beiden langen Kerls in der Rostocker Verteidigung köpfen aber souveränst alles weg und ersparen ihrem Schlussmann weitere Arbeit.

Es dürften, passend zur 70. Spielminute, locker 70 % Ballbesitz bei den Hausherren sein. Bei jedem gezogenen Foulspiel nehmen die Gäste noch wertvolle Sekunden von der Uhr.

Der sehr aktive Michael Gardawski geht mit hohem Tempo durch das Mittelfeld und lässt sich nicht stopppen. Im Augenwinkel sieht er Stephan Andrist und schickt ihm die Kugel in den Lauf. Dann trifft er das Spielgerät aber nicht richtig und es landet im Aus.

Ilia Gruev bringt den "King" und stellt sein Team damit noch etwas offensiver auf.

Tommy Grupe bekommt die Kugel im Strafraum serviert, nimmt sie aber stümperhaft an und muss Fabian Schnellhardt foulen. Schiri Petersen steht direkt daneben und entscheidet zu Recht auf Freistoß.

Den muss Ziemer machen. Der Gästeblock tobt. Bülbül hat die Kugel auf der linken Seite und flankt sie perfekt zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt. Wolze will klären, trifft den Ball nicht richtig und schlägt eine Kerze. Der Rostocker Angreifer schaltet am schnellsten, nimmt die Pille runter und geht alleine auf Flekken zu. Der Keeper kommt ihm schnell entgegen und kann seinen Schuss aus kürzester Distanz parieren.

Super Flanke von der linken Seite! Tobias Jänicke bringt die Pille gefühlvoll an den Fünfmeterraum. Marcel Ziemer gewinnt das Kopfballduell gegen Kevin Wolze, kann den Kopfstoß aber nicht gut platzieren und Mark Flekken muss nur die Arme hoch reißen. Das ganze sah spektakulärer aus als es eigentlich war.

Michael Gardawski kommt mit hohem Tempo über die linke Seite. Im Strafraum sieht er Stephan Andrist stehen und setzt zur Flanke an. Die kann er sich aber sparen, weil sein Teamkollege am Fünfmeterraum Kevin Wolze völlig unnötig umreißt und es Freistoß gibt.

Brandstetter hat den Riesen auf dem Fuß. Vom sehr starken Schnellhardt wird die Pille gefühlvoll in den Strafraum der Hanseaten geschoben. Der Stürmer hat sich von seinem Gegenspieler gelöst und grätscht in den Ball. Schuhen kommt ihm blitzschnell entgegen und klärt gerade so vor dem Einschlag.

Die ersten 25 Minuten waren stark taktisch geprägt, mittlerweile hat sich aber ein sehr schönes Fußballspiel entwickelt. Rostock hat erkannt, dass es auch in der Offensive aktiv sein darf und Duisburg durchaus verwundbar ist. Denn trotz des höheren Ballbesitzes des MSV hatte Hansa bislang die dickeren Chancen.

Ecke für Hansa. Von der linken Seite kommt die Kugel in den Strafraum. Grupe steigt am höchsten und wird quasi nicht behindert bei seinem Kopfstoß. Flekken hat Glück, dass sein Versuch zu unplatziert kommt und kann gerade noch so abwehren. Trotzdem war es eine starke Parade des Schlussmanns des MSV.

Nachdem die ersten Minuten wenigstens so etwas wie Spannung versprachen, ist diese mittlerweile völlig dahin. Rostock rührt Beton an und lässt die Zebras nur bis 30 Meter vor das eigene Tor kommen. Ab und an segelt eine Alibi-Flanke in den Strafraum, aber die werden alle herausgeköpft.

Wieder sind alle Feldspieler in der Hälfte der Rostocker und die Kugel rotiert in den Reihen des MSV. Es scheint ein Geduldsspiel zu werden für die Rheinländer.

Wann immer Ilia Gruevs Spieler nicht wissen was sie machen sollen, suchen sie Fabian Schnellhardt. Der 22-Jährige wird zu selten von den Hanseaten bedrängt und genießt weiterhin alle Freiheiten. Gegen die massive Defensive der Gäste hat aber auch er noch kein Mittel gefunden.

Hansa spielt in der Defensive ein sichtlich Mann orientiertes 4-4-2. Duisburg versucht den Gast hoch anzulaufen, muss dann aber aufpassen nicht in die gefährlichen Konter zu laufen.

Ein langer Ball kommt auf Thomas Bröker. Er nimmt ihn schön mit der Brust mit und geht Richtung Sechszehnmeterraum. Marcus Hoffmann riskiert alles, geht mit einer Grätsche dazwischen und gewinnt diese formidabel.

Stephan Andrist bekommt die erste Halbchance des Spiels. Auf der rechten Seite wird er freigespielt und geht mit hohem Tempo Richtung Tor der Hausherren. Enis Hajri kann ihn mit seiner Körperkraft leicht nach rechts abdrängen. Am rechten Strafraumeck fasst er sich ein Herz und zieht einfach mal ab. Sein Schuss geht weit über das Tor - Oberkörper über den Ball, das lernt man doch schon in der E-Jugend.

Gäste-Trainer Christian Brand muss auch auf "Mister Zuverlässig" Maximilian Ahlschwede verzichten, da er an Adduktorenprobleme leidet. Darüber hinaus fehlen Christian Dorda, Soufian Benyamina, Aleksandar Stevanović und Hasan Ülker dem 44-jährigen Übungsleiter.

An der Wedau zu gewinnen oder überhauot etwas zählbares mitzunehmen, ist derzeit nicht ganz so einfach. Von den füfn Heimspielen wurden vier ohne Gegentor gewonnen, lediglich Holstein Kiel konnte ein 0:0 erringen. Aber Obacht, Rostock verlor nur eine der bislang fünf Spiele auf gegnerischem Terrain. Am 1. Spieltag gab es nach schwacher Vorstellung eine 0:2-Pleite in Regensburg, die letzten beiden Partien wurden gar ohne Gegentor gewonnen.

Für die Hanseaten wäre letzte Woche der große Sprung möglich gewesen, stattdessen trat nach der 1:2-Pleite gegen Osnabrück aber Ernüchterung ein. Tobias Willers und Kwasi Okyere Wriedt schossen eine Zwei-Tore-Führung für die Niedersachsen heraus und Kerem Bülbül konnte lediglich den Anschlusstreffer erzielen. Ein Sieg hätte Hansa bis auf einen Punkt an den VfL herangebracht.

In dem momentan sehr engen Tabellenmittelfeld findet sich Hansa auf dem elften Platz wieder. Trotzdem sind es nur zwei Punkte bis zum Relegationsplatz drei. Der Zwischenspurt mit drei Siegen in Folge (Fortuna Köln, Zwickau und Paderborn) und 10:0 Toren hat den Hanseaten sichtlich gut getan, standen sie doch vorher mit dem Rücken zur Wand und kamen den Abstiegsrängen bedrohlich nah. Ein Sieg heute wäre also Gold wert.