Deutschland » 2. Bundesliga 2013/2014 » 31. Spieltag » Liveticker: Energie Cottbus - FC St. Pauli 1:1

Fazit:
Cottbus und Pauli trennen sich mit 1:1 und das Ergebnis hilft beiden Teams überhaupt nicht. Einer schwachen ersten Hälfte folgt mehr Brisanz im zweiten Durchgang, lange Zeit sahen die Gäste wie der sichere Sieger gegen offensiv schwache Lausitzer aus, doch in der Schlussphase hätte sich das Blatt sogar noch einmal wenden können. Unterm Strich wäre der Sieg für die Hausherren aber nicht verdient gewesen und so bleibt das Osterwunder aus. Derweil ist der Zug für die Norddeutschen in Richtung Aufstieg wohl ebenfalls endgültig abgefahren, auch wenn rechnerisch noch alles möglich ist. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Das gibt es doch nicht! Gestocher nach Freistoß aus dem Halbfeld im Strafraum der Kiezkicker, der Ball fällt Jurica Buljat vor die Füße und der scheitert aus sechs Metern an Philipp Heerwagen. Das war sie, DIE Chance.

Gelbe Karte für Bernd Nehrig (FC St. Pauli)
Er muss einen Konter taktisch stoppen und fehlt damit am nächsten Spieltag. Es ist seine fünfte Verwarnung in der laufenden Saison.

Tooor für Energie Cottbus, 1:1 durch Ivica Banović
Bahnt sich ein Osterwunder an? Der Treffer ist irregulär, weil der Kroate beim Anlauf stehenbleibt, aber das juckt hier natürlich niemanden.

Pauli sorgt kaum noch für Entlastung während sich die Fans auf den Rängen einsingen.

Eine kurze Korrektur aus der 76. Minute: Nicht Jan-Philipp Kalla sondern Sebastian Maier bekam die Verwarnung.

Bis zum Sechzehner sieht das teilweise sogar recht flüssig aus, nur dann hat die weiße Wand wenig Mühe, die Lausitzer zu entschärfen.

Gelbe Karte für Sebastian Maier (FC St. Pauli)
Er spielt gegen Jendrišek zwar viel Ball, doch dieser Einsatz im Mittelfeld ist zu riskant.

Erneut stehen Philipp Heerwagen und Erik Jendrišek im Fokus, der Keeper muss rauskommen und schnappt dem Stürmer einen langen Ball vor der Nase weg.

Eben brauchte Michel noch die Hilfe eines Gegenspielers, hier zieht es nun höchst selbst gefährlich ab: Philipp Heerwagen lässt das Leder nach vorne klatschen und Erik Jendrišek nimmt den Abpraller aus, doch wie eben auf der anderen Seite hat auch hier der Assistent die Fahne oben.

Fast hilft den Hausherren Gevatter Zufall, weil Gonther einen Schuss von Michel gefährlich abfälscht und seinen Keeper damit auf dem falschen Fuß erwischt. Letztlich kullert der Ball aber am rechten Pfosten vorbei.

Gelbe Karte für Sven Michel (Energie Cottbus)
Der Außenspieler holt sich nach einem Foulspiel im Mittelfeld den ersten Karton für sein Team ab.

Eben haben wir noch darüber gesprochen, dass Cottbus da hinten nicht sicher wirkt und schon sind nach einem einfachen Pass zwei Mann frei durch.

Auf der Gegenseite zeigen dann auch die Lausitzer mal wieder ein wenig Offensive: Boubacar Sanogo fehlen nur Zentimeter, um den Ball nach einer Flanke von rechts entscheidend zu erreichen. Der Ivorer konnte am Fünfer reichlich ungehindert hochsteigen.

Die Kiezkicker nähern sich an: Hier ist es John Verhoek, der Renno aus spitzem Winkel testet und am langen Bein des Keepers scheitert.

Immerhin toppt diese Doppelchance gleich mal alles, was beide Teams im gesamten ersten Durchgang gezeigt haben.

Die Hälfte knüpft leider nahtlos an den ersten Durchgang an. Es ist wenig los da unten.

Gelbe Karte für Christopher Buchtmann (FC St. Pauli)
Jetzt hat sich der Sechser den Karton aber verdient. Nach seinem Handspiel von eben und diesem Einsteigen im Mittelfeld bleibt Kempter keine Wahl und er greift zum ersten Mal in die Tasche.

Dass es bislang noch keine Verwarnungen gegeben hat, zeigt auch ein wenig den Verlauf. Für beide Teams geht es um viel, zu sehen ist davon auf dem Platz aber wenig.

... Cottbus kann die Hereingabe per Kopf klären.

Marc Rzatkowski spielt auf der linken Offensivseite einen ersten Gegenspieler aus, doch Jurica Buljat passt dahinter auf und grätscht den Außenspieler rigoros aber fair ab. Das war nötig, denn sonst wäre der Kiezkicker frei durch gewesen.

Auch die Hausherren haben nach gutem Beginn abgebaut und etwas verpasst, mehr aus dem Übergewicht zu machen. Mittlerweile hat man die Spielkontrolle abgegeben.

Nach einem Tor sieht es hier aber hüben wie drüben nicht aus, das Spiel hat sich auf niedrigem Niveau eingependelt.

Gute Nachrichten für Cottbus gibt es übrigens aus Aue: Erzgebirge führt 2:0 gegen Dresden und somit bleibt den Lausitzern unabhängig vom Ergebnis dieser Partie weiterhin ein Funken Hoffnung.

Pauli setzt mal ein kleines Lebenszeichen ab: Zunächst versucht Rzatkowski dem etwas weit vor dem Tor postierten Keeper Renno mit einem Schuss aus dem Mittelfeld zu überlisten und in der Folge geht Tom Trybull links steil und schließt aus spitzem Winkel ab. Beide Male ist der Schlussmann der Hausherren aber zur Stelle und klärt.

Es gibt bereits den achten Eckball für Cottbus, Sven Michel schiebt in der Mitte Tom Trybull zur Seite und köpft an den Fünfer, wo Sanogo das Leder ins Netz ballert. Die Szene war aber wegen des Foulspiels längst abgepfiffen.

Bei den Hausherren ist derweil das Engagement vorhanden, wirklich zwingend wurde es aber noch nicht.

Nennen wir es man den ersten Abschluss der Gäste: Marc Rzatkowskis Versuch geht aus 22 Metern aber weit neben den Kasten.

Es schließen sich weitere Flanken in den Strafraum der Kiezkicker an, die aber allesamt noch keine Gefahr ausstrahlen. Trotzdem übernehmen die Hausherren hier zunächst die Initiative.

... Charles Takyi serviert scharf vors Tor und Philipp Heerwagen ist mit den Fäusten zur Stelle.

Ivica Banović foult im Mittelkreis Christopher Buchtmann und nimmt sofort schuldbewusst die Hände nach oben. Der Kroate weiß, dass ihm Schiri Kempter bei strikter Auslegung ein taktisches Vergehen unterstellen könnte, der Unparteiische belässt es aber zu diesem frühen Zeitpunkt dabei.

Arbeiten wir die Formalitäten ab: Bei frühlingshaften Bedingungen spielen die Hausherren in rot, Pauli in weiß.

Wir dürfen also gespannt sein, wer sich eine Minimalchance wahrt. Das Stadion der Freundschaft wird heute übrigens leerer als sonst sein, weil der DFB die Hausherren mit einem Teilauschluss belegte hat, nachdem im letzten Heimspiel gegen Dresden der Schiedsrichterassistent mit Gegenständen beworfen wurde. Hoffen wir, dass das heutige Gespann mit solchen Vorkommnissen nicht rumschlagen muss. Robert Kempter leitet die Partie und Arno Blos sowie Thomas Münch assistieren an den Seitenlinien.

Die kompletten Aufstellungen sind wie üblich unter Spielschema einsehbar.

Insofern, und dafür zahlen wir mal die zwei Euro ins Phrasenschwein, gilt für beide Teams das Motto: Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Trotz der sportlich aussichtslosen Situation zeigte sich Heim-Coach Jörg Böhme beeindruckt von der Mentalität seiner Truppe. Niemand würde sich "verpissen", die Trainingseinheiten ohne Murren durchgezogen. Das seit nicht selbstverständlich, zumal das 1:2 im Abstiegsgipfel in Bochum und die aktuelle Serie von nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen genug Anlass geben, die Köpfe hängen zu lassen.

Gehen an diesem Spieltag bereits die Lichter in Brandenburg aus? Sollte Cottbus heute verlieren und Dresden im Parallelspiel in Aue gewinnen, rückt der Relegationsplatz bei drei noch verbleibenden Spielen in unerreichbare Ferne und die Lausitzer können endgültig für die dritte Liga planen. Ohnehin sind die Chancen der Hausherren aus einen Verbleib aber gleich Null und es bedarf eines mittleren Wunders, um auch über diese Saison hinaus Zweitligafußball im Stadion der Freundschaft bieten zu können.