Deutschland » 2. Bundesliga 2012/2013 » 25. Spieltag » Liveticker: Erzgebirge Aue - Dynamo Dresden 1:0

Auf der Gegenseite noch einmal Robert Koch im gegnerischen Strafraum, bringt aber keinen Druck auf seinen Abschluss.

Drei Minuten haben die Schwarz-Gelben noch, um die Niederlage im Derby zu vermeiden.

Aus dem Spiel heraus hat Dynamo nichts zu bieten. Das sieht hier höchstens nach einem "Lucky Punch" aus. Mal ein langer Ball der durchrutscht oder doch irgendwie noch eine Standard reinwürgen.

Dresden fällt nicht viel ein und irgendwie wartet man weiterhin auf den wirklichen Endspurt. Aue steht tief und hat es im Griff.

Gelbe Karte für Halil Savran (Erzgebirge Aue)
Der Eingewechselte, übrigens Ex-Dresdener, läuft einem Steilpass hinterher und setzt dann gegen Benjamin Kirsten unnötig nach, der den Ball klar vor ihm erreicht. Er entschuldigt sich demütig, hilft aber alles nichts.

Wird das hier der erste Sieg der Auer in diesem Kalenderjahr. Es wäre ein ganz wichtiger im Derby und im Abstiegskampf!

Der Torschütze muss angeschlagen runter und auch hier bringt Karsten Baumann einen offensiven Ersatzmann.

Gelbe Karte für Romain Brégerie (Dynamo Dresden)
Und der Franzose sieht dafür dann auch den Karton, denn das Foul war an sich nicht so schlimm.

So ein wenig fehlt es in der Körpersprache auch an der letzten Überzeugung, dass die Gäste das hier noch etwas mitnehmen wollen.

Aber trotz allen Versuchen bleiben die echten Hochkaräter bei den Gästen aus. Auf der anderen Seite sorgen die Veilchen aus kaum mehr für Entlastung.

Dass auf der Gegenseite der nächste frische Offensive kommt ist da schon weniger überraschend: Robert Koch kommt nun über die rechte Flanke.

Das ist durchaus interessant, weil nominell ein Mittelfeldspieler für einen Stürmer vom Platz geht, es also offensiver wird. Ein klares Zeichen von draußen also, dass man sich hier keineswegs nur durchmauern will.

Gleich zwei Auer werfen sich in einem Schuss der Gäste, Kevin Schlitte bleibt liegen, kann aber schnell weitermachen.

Aue kann sich mal etwas befreien, kommt vorne aber nicht in die Aktionen. Die Hausherren sollte hier nun nicht den Fehler machen, die Schwarz-Gelben zu einem echten Powerplay einzuladen.

Die Gäste werden aber langsam aktiver, der eingewechselte Fort hat die Kopfballgelegenheit nach eine Freistoß aus dem Halbfeld, doch der Versuch geht drüber.

Romain Brégerie ist ein französischer Fuchs: Aue will einen Einwurf schnell ausführen, lässt sich ein neues Leder von den Balljungen anreichen, doch der Innenverteidiger legt ins Aus beförderten Ball auch wieder ins Feld und unterbricht damit den Schnellangriff, weil damit zwei Bälle im Spiel sind.

Den Gästen fällt auch zu Beginn dieser Halbzeit wenig ein und es deutet sich der erste Wechsel an.

Kevin Pezzoni an die Latte! Auf der anderen Seite gibt es Ecke, der Innenverteidiger schraubt sich am höchsten und setzt das Ding aus sieben Metern ans Aluminium. Das wäre ja mal ein Auftakt nach Maß gewesen für die Veilchen!

Cristian Fiél geht direkt mal durchs Mittelfeld, am Strafraum bekommt es den Ball aber nicht mehr zu Lynel Kitambala durchgesteckt, der wäre sonst frei durch gewesen.

Eine Minute gibt es obendrauf, nochmal Ecke für die Hausherren...

Und solange die Flanken des Gegners so kommen, ist das auch kein Problem: Einmal von links und einmal von rechts serviert finden Bälle in der Mitte keinen Abnehmer, sind auch schlecht platziert.

Und so geht es über die nächste Standard in den Strafraum: Cristian Fiél serviert aus dem rechten Halbfeld mit Schnitt zum Tor, Aue bekommt den Ball zunächst nicht weg, die Stocherei mündet dann aber im Abstoß.

Wie reagieren die Gäste nun? Zunächst jedenfalls mal mit der fünften Ecke von rechts, die Anthony Losilla am kurzen Pfosten knapp vorbeiköpft.

Und auch im Anschluss muss der Torwart nochmal mit den Fäusten ran, löst aber auch diesen Test souverän.

Das war vor allem so schwierig für alle Beteiligten, weil Hochscheidt den Ball ohne Ansatz aufs Tor bringt. Davor hätte Dresden aber schon klären können und müssen, unter anderem Anthony Losilla geht da im Vorlauf nicht entscheidend dazwischen.

Aber kurz geschüttelt und es geht weiter.

Nach einer Ecke probiert es Tobias Nickenig mal von der Strafraumgrenze, sein Schuss senkt sich zwar gefährlich auf die linke Ecke zu, doch letztlich geht das Ding dann drüber.

Im Verlauf gibt es aber Freistoß von der linken Flanke, den die Abwehr aber in der Mitte dann klärt.

Aue versucht es weiterhin exklusiv mit schnellem Umschalten und vielen langen Bällen. Doch damit haben die Schwarz-Gelben immer weniger Probleme.

Dresden macht den etwas besseren Eindruck im Spiel nach vorne, weil sie sich vor allem spielerisch durchsetzen. Aue zieht sich mittlerweile immer weiter zurück und lassen die Gäste mal machen.

Es geht weiter munter hin und her, plötzlich ist beim Konter Mickaël Poté rechts durch, lässt sich aber etwas zu weit nach Außen tragen und die Ablage in den Sechzehner ist dann zu ungenau.

Benjamin Kirsten muss gegen einen Steilpass der Veilchen raus, wirkt nicht ganz souverän, kann das Ding aber noch irgendwie ins Aus buchsieren. Die Auer führen den Einwurf schnell aus und Jakub Sylvestr versucht dann von der rechten Flanke den Heber gegen den zurückeilenden Keeper, doch das misslingt kräftig. War aber einen Versuch wert.

Auf der Gegenseite gibt es den nächsten Eckball der Gäste, den dritten schon. Florian Jungwirth hatte zuvor vorne Kitambala gesucht, doch die Auer Abwehr ist zur Stelle.

Das geht nach einer sehr kurzen Abtastphase jetzt ja gut los, es ist wie erwartet von Beginn an Dampf drin und die Teams agieren mit offenem Visier.

Auf der Gegenseite kommt dann auch Dynamo das erste Mal durch, die Flanke von Idir Ouali wird aber im Verlauf zur Ecke geklärt, die dann nichts mehr einbringt. Martin Männel pflückt das Ding sicher runter.

Dann aber der Konter! Und der ergibt die Doppelchance der Veilchen: Erst ist Fink über rechts, wartet aber ein bisschen zu lange an der Sechzehnergrenze und so wird sein Abschluss dann geblockt. Den Rebound nimmt sich Hensel, sein Strahl aus 18 Metern geht aber auch ein gutes Stück drüber.

Und damit rein in die Partie! Die Veilchen spielen in ihrem lila, Dresden ebenfalls traditionell in schwarz-gelb.

Die Stimmung vor Ort ist gut und es geht bislang auch friedlich zu. Interessante Anekdote: Dresden hatte eigentlich auf sein Auswärtskontingent der Karten verzichtet, um auch in Richtung der eigenen Anhänger ein Zeichen zu setzen. Aue wollte aber auf diese Einnahmen wohl nicht verzichten, brachte kurzerhand die Tickets in der Landeshauptstadt selbst unter die Leute und so sind die Schwarz-Gelben heute auch gegen das eigentliche Vorhaben des eigenen Vereins amtlich vertreten.

Auf der Gegenseite müssen die Veilchen mit Thomas Paulus, der mit einer Rückenverletzung zum Zuschauen verdammt ist, einen Innenverteidiger ersetzen und Tobias Nickenig rückt für ihn in die Mannschaft. Zusätzlich kehrt der slowakische Stürmer Jakub Sylvestr nach abgesessener Gelbsperre in die Spitze zurück und Flamur Kastrati rückt damit wieder auf die Bank. Auch Baumann appellierte noch einmal an die Vernunft der Fans, hofft aber im Gegenzug trotzdem auf die Unterstützung von den Rängen. Das Derby würde durch Kleinigkeiten entschieden und er hoffe, dass sich eine guten Vorbereitung dann auch im Ergebnis widerspiegelt.

Und wenn die Fans heute den Sport in den Vordergrund stellen wollen, vollziehen wir den Schwenk auch gerne: Dresden sieht den Gegner heute mit dem Rücken zur Wand, man selbst sei dagegen erprobt im Abstiegsakmpf, habe gut trainiert und freue sich auf das Spiel. Coach Peter Pacult, der heiße Derbys schon aus seiner Zeit in Österreich kennt, sieht die heiße Stimmung der Derbys ebenfalls eher als Ansporn, um besondere Leistungen abzurufen. Nach dem Außenbandriss von Vujadin Savić rückt Anthony Losilla in die Innenverteidigung und Cristian Fiél rückt im 4-4-2 als Sechser in die Mannschaft. Ansonsten sieht der Trainer nach den jüngsten Erfolgen kein Grund etwas zu ändern.

Sachsen kämpft um ein Zweitligateam und das gleich in doppeltem Sinne, denn Aue und Dresden stehen mit je 24 Zählern auf Platz 15 und 16 der Tabelle und nur ein Törchen in der Differenz lässt die Landeshauptstadt hinter dem kleineren Bruder derzeit auf den Relegationsplatz abrutschen. Daher haben wir es heute natürlich mit einem Sechs-Punkte-Spiel zu tun im Kampf gegen den Abstieg. Vor allem für Aue-Coach Karsten Baumann könnte sich das Derby heute zu einem echten Schicksalsspiel entwickeln, denn der Trainer sitzt nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen längst nicht mehr sicher im Sattel. Der Auftritt zuletzt gegen Union Berlin war unterirdisch und der Präsident fand danach deutliche Worte in alle Richtungen und entließ zudem Sportdirektor Heidrich.