Deutschland » 2. Bundesliga 2008/2009 » 33. Spieltag » Liveticker: VfL Osnabrück - Rot Weiss Ahlen 2:2

Abstiegskracher an der Brücke

Das Spiel VfL Osnabrück gegen Rot Weiss Ahlen ist sicherlich eines der kleineren Derbies des Deutschen Fußballs. Emotional geht es dort dennoch zu. Am kommenden Sonntag aber rückt dieses Derby in den Mittelpunkt des fußballerischen Geschehens im Lande. Wenn der Neunte der Tabelle beim 16. antritt, geht es um nichts weniger als den Klassenerhalt. Dass Osnabrück mit 35 Zählern höchst gefährdet in dieses Spiel geht, ist keine neue Erkenntnis. Dass aber die Gäste aus Ahlen, die sieben Plätze über der Abstiegszone stehen, mit nur fünf Punkten Vorsprung ebenfalls noch nicht gerettet sind, ist doch eine eher paradoxe Situation. Doch immerhin haben die Gäste dem VfL eines voraus: Sie können bereits in diesem Spiel den Klassenerhalt perfekt machen, ein Unentschieden würde reichen. Für Osnabrück wäre das natürlich zu wenig, auch wenn die Mannschaft von Pele Wollitz im Falle des Falles weich fallen würde: Da Ingolstadt bereits am Donnerstag absteigen musste, ist den Osnabrückern die Relegation auf jeden Fall sicher.

Zweiter Matchball für Ahlen

Sie waren so nah dran! Rot Weiss Ahlen hatte am vergangenen Spieltag gegen Abstiegskonkurrent Koblenz alle Möglichkeiten, sich aller Sorgen zu entledigen. Mit einem Sieg wäre man durch gewesen. Und fünf Minuten lang sah es dann wirklich danach aus, als sei die Achterbahnfahrt der letzten Monate vorbei. Zehn Minuten vor Schluss hatten die Ahlener die umjubelte Führung erzielt, schenkten diese aber nur fünf Minuten später wieder her. Die Feierlichkeiten zum Klassenerhalt müssen verschoben werden. Stattfinden sollen sie am Sonntag in Osnabrück, weswegen der Verein extra einen Sonderzug anmietete. Mit verheerenden Folgen: Kaum ein Fan meldete sich bislang an. Weil es kaum Fans gibt, in einer Stadt, wo die Leute lieber in die vierte Liga zum benachbarten Preußen Münster gehen als daheim ins Wersestadion. Doch das kleine Ahlen steht schon lange sportlich besser da als das große Münster, und nun will man es auch dem nächsten Nachbarn Osnabrück zeigen. Gegen die Niedersachsen verlor Ahlen das Hinspiel, was die Mannschaft von Trainer Emmerling als Motivation auffasst: "Gegen Osnabrück haben wir noch was gutzumachen. Dort werden wir uns noch einmal voll reinhängen", kündigt Baldo Di Gregorio einen großen Kampf an.

Mit Sieg die Konkurrenz erzittern lassen

Durchweg gute Erinnerungen hat der VfL Osnabrück dagegen an den kommenden Gegner aus dem Münsterland. Nicht nur der Sieg in der Hinrunde ist den Fans an der Bremer Brücke noch im Gedächtnis. Sondern auch das wohl emotionalste Spiel der letzten Jahre: Am 2. Juni 2007 drehte der VfL im letzten Spiel der Regionalliga-Saison ein 0:1 gegen ebendiese Ahlener in den allerletzten Minuten noch um und stieg in die zweite Liga auf. Dies lila-weiße Party wird Trainer Wollitz seinem Team sicherlich auch am Sonntag noch einmal in Erinnerung rufen. Das Ziel der Osnabrücker ist jedenfalls schon einmal klar formuliert: "Unser Ziel muss es sein, mit einem Sieg über Ahlen andere Mannschaften derart unter Druck zu setzen, dass diese am letzten Spieltag auch noch gewinnen müssen", sagte der Trainer vor dem richtungsweisenden Spiel. Dass seine Mannschaft das zeug hat, den Klassenerhalt zu schaffen, bewies sie vor Kurzem bei Aufstiegskandidat Nürnberg. Über fast 90 Minuten war nicht zu erkennen, wer der Favorit und wer der Außenseiter in diesem Spiel war. Lediglich das technische Vermögen fehlte den Niedersachsen, um in Franken erfolgreich zu sein. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Drei Punkte hat der VfL am Sonntag jedenfalls fest eingeplant. - Joshka -