Deutschland » 2. Bundesliga 2007/2008 » 33. Spieltag » Liveticker: TuS Koblenz - Erzgebirge Aue 2:2

Fazit: Es ist eine Ironie dieser gesamten Saison: Nach dem besten Auswärtsspiel des Jahres gibt der FC Erzgebirge Aue eine 2:0-Führung aus der Hand und steigt damit definitiv ab! Koblenz holt sich nach einem über weite Strecken ganz schlechten Spiel einen überlebenswichtigen Punkt und braucht nun am letzten Spieltag nur noch einen Zähler! Das wars aus dem Stadion Oberwerth, schüss!

Das hatte sich in den letzten Minuten angedeutet! Ecke Koblenz, der Ball wird zu kurz geblockt und Pektürk hält einfach mal drauf. Und der passt ganz genau! Damit wäre Aue weg, und das nach einem solchen Spiel!

Aus dem Nichts fällt der Anschluss! Weiter Einwurf von rechts an den Fünfer. Daham kann den Ball stoppen, weil Kos schlecht steht und dann hat der Koblenzer kein Problem damit, das Ding reinzuzimmern!

Ist das die Entscheidung?? Wieder wird Sykora nicht richtig zugemacht, eine Flanke kommt von rechts rein und der Torschütze zum 1:0 macht auch das zweite, nun per Kopf. Keine Chance für Eilhoff!

Koblenz macht nun endlich ernst, aber so wird das nichts! Denn die Mannschaft von Rapolder rennt ideen- und kopflos an und erarbeitet sich kaum mal Strafraumszenen!

Nächste Großchance für Aue, diesmal scheitert Sykora ganz knapp mit einem Flachschuss aus 11 Metern! Eben hatten auch die Gastgeber ne gute Gelegenheit, aber in der Summe haben die Gäste die besseren!

Fünf Minuten vor der Pause droht die Partie völlig einzuschlafen. Was mich wirklich wundert ist, dass Koblenz hier so fast gar nichts nach vorne macht. Noch sind die ja nicht durch...

Es wird ruppiger hier im Oberwerth. Beide Mannschaften bauen spielerisch ab undlegen dafür kämpferisch zu. Jetzt wirds Abstiegskampf pur!

Riesenpech für die TuS! Djokai wird geschickt und versenkt eiskalt, aber die Fahne ist oben. Das war einen Meter kein Abseits!!

Wir reiben uns ein bißchen verwundert die Augen, denn die Gäste nehmen hier mehr und mehr das Heft in die Hand. Ganze vier Punkte hat Aue bisher auf fremdem Platz geholt, und nun schicken sie sich an, daraus mehr zu machen!

Wie schon im letzten Heimspiel gegen Wehen machen die Gastgeber von Beginn an mächtig Druck. Lomic hatte eben nach einer Ecke die erste große Chance, aber der Ball geht knapp vorbei...

Doch für all diese Planspiele muss wie gesagt ein Dreier gegen den FCA her und der dürfte noch einmal ums nackte Überleben kämpfen. Denn rein rechnerisch gibt es für die Sachsen nach dem überzeugenden 5:0-Erfolg gegen Jena unter der Woche tatsächlich noch eine Chance auf den Klassenerhalt. Die sieht folgendermaßen aus: Die Auer müssten zweimal siegen und der derzeitige Tabellenvierzehnte Osnabrück zweimal verlieren. Zwar könnte Aue mit den Niedersachsen höchstens noch punktgleich ziehen, doch weist man gegenüber den anderen Lila-Weißen bereits jetzt das bessere Torverhältnis auf und würde sich damit knapp aufs rettende Ufer robben!

In dieser Partie herrscht nicht nur in Bezug auf die sportliche Konstellation Brisanz. Denn unter der Woche kam es zu einer Entscheidung, die in Koblenz zwar mit Erleichterung aufgenommen wurde, überall sonst aber für einiges Kopfschütteln gesorgt hat. Denn die DFL hat mit der TuS einen Vergleich geschlossen und die ursprünglichen acht Punkte Abzug für diese Saison wurden auf sechs reduziert, während drei Punkte in der kommende Saison abgezogen werden. Während man bei der Begründung vor wenigen Wochen noch stets betonte, dass Verfehlungen der laufenden Saison auch in dieser bestraft werden müssten, ist nun auf einmal also alles anders. Zudem - auch das ein Bestandteil des Vergleichs - erachtete man es nicht für nötig, die genaue Art der Koblenzer Verfehlungen weiter zu veröffentlichen - Transparenz sieht anders aus. Und schließlich gab man seitens der DFL unumwunden zu, dass es ein primäres Ziel dieser gefundenen Vereinbarung sei, Rechtssicherheit zu schaffen und sich ein juristisches Tauziehen in der Sommerpause zu ersparen. Ob damit also der Gerechtigkeit gedient ist, scheint dementsprechend zweitrangig. Der fade Beigeschmack, der vor allem bei der sportlichen Konkurrenz der Koblenzer nach dieser Entscheidung zurückbleiben dürfte, verwundert insofern wenig.