20.01.2014 12:16 Uhr

Adebayor bringt Spurs wieder auf Top-4-Kurs

Emmanuel Adebayor ist wieder eine fixe Größe in der Premier League.
Emmanuel Adebayor ist wieder eine fixe Größe in der Premier League.

Tottenham hat erstmals seit der Saison 1960/61 fünf Auswärtssiege in Folge eingefahren. Damals wurden die Spurs am Ende - ihr bisher letztes Mal - englischer Meister. Davon ist jetzt keine Rede. Aber der angestrebte Champions League-Platz scheint auch dank eines von Tim Sherwood wieder forcierten Emmanuel Adebayors durchaus realistisch.

"Vor zwei Monaten habe ich vor den Spieltagen immer gegrübelt, ob ich wohl spielen werde. Jetzt denke ich am Vorabend nur darüber nach, wie ich am besten das nächste Tor mache", beschreibt Tottenham-Stürmer Emmanuel Adebayor den Unterschied zwischen Manager André Villas-Boas und Tim Sherwood aus seiner Sicht.

Unter Villas-Boas bekam der baumlange Stürmer in den ersten 16 Spieltagen 45 Minuten Einsatzzeit - gegen Manchester City, als die "Blues" im Etihad Stadium zur Pause schon 0:3 hinten lagen. Unter Sherwood durfte er hingegen immer ran und dankte es mit sechs Treffern in acht Pflichtspielen. In der Premier League haben die Spurs seit Sherwoods Übernahme in sechs Spielen 16 Punkte geholt. Adebayor traf beim 3:2-Sieg bei Southampton zwei Mal, beim 2:1-Erfolg bei Manchester United ein Mal und nun beim 3:1-Sieg bei Swansea wieder zwei Mal.

Groll hegt Adebayor gegen Villas-Boas keinen. "Er hat sicher nur das Beste gewollt. Vielleicht habe ich ihn im Training einfach nicht überzeugen können. Sherwood sagt nur 'geh raus und spiel den Fußball, den du am besten kannst'." Das System war bis auf das letzte Spiel das gleiche. Nur dass unter Sherwood (unter Villas-Boas Co-Trainer) im 4-4-2 vorne neben Roberto Soldado eben Adebayor statt Jermaine Defoe aufläuft. Die Spurs-Ikone hat Ende März ihr Ablaufdatum: Defoe wechselt von Tottenham nach Toronto. Gegen Swansea bevorzugte Sheerwood dann erstmals ein 4-2-3-1-System mit Adebayor als Speerspitze. Soldado musste draussen bleiben.

Adebayor war immer schon fantastisch und hat nichts gewonnen

"Ich habe ihm nur die Bühne gegeben. Er hatte diese Bühne schon lange nicht mehr. Es ist nicht so, dass ich Adebayor in einen guten Spieler verwandelt habe. Wir alle wissen, dass er bei jedem Klub, in dem er gespielt hat, ein guter Spieler war. Er ist fantastisch", sagte Sherwood nach dem Sieg gegen Swansea.

Auf großen Bühnen hat Adebayor schon oft brilliert. Gewonnen hat Togos vierfacher Spieler des Jahres und Afrikas Fußballer des Jahres 2008 mit seinen Klubs aber fast nichts. In drei Jahren bei Monaco, vier Jahren bei Arsenal, eineinhalb Jahren bei Man City und einem halben bei Real Madrid ist lediglich der Gewinn der Copa del Rey 2011 für ihn herausgesprungen.

Sherwood kennt die Gesetze

Das wird sich auch bei den Spurs nicht so schnell ändern. Zumindest sind sie schon im FA-Cup (gegen Erzrivale Arsenal) und im League Cup (gegen Abstiegskandidat West Ham) ausgeschieden. In der Europa League sind sie unter den besten 32. Da ist Dnipro Dnipropetrovsk der nächste Gegner. In der Premier League war von Anfang an ein Platz unter den Top Vier das Ziel. "Alles andere wäre auch eine Riesenenttäuschung. Dort gehört der Klub hin", sagt Sherwood. Er weiß: "Wenn ich das nicht schaffe, heißt es auch für mich 'Goodbye, Charlie'." Da kann Adebayor treffen, was er will.

Als nächstes dürfen sich Sherwood, Adebayor und Co. in der Premier League wieder mit Manchester City messen. Mal schauen, ob da die Serie von sechs Ligaspielen ohne Niederlage hält? Die Citizens haben soeben Cardiff City 4:2 aus dem Etihad Stadium geschossen und haben damit so zeitig wie noch kein Verein zuvor seit Gründung der Premier League (1992) mehr als 100 Pflichtspieltore erzielt: 63 in der Premier League, 18 in der Champions League, 6 im FA-Cup und 16 im League Cup.

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ts

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