Nein, es spielt keine Rolle, bei welchem Verein ein Spieler spielt, wie lose sein Mundwerk ist und wie gut er als Werbefigur taugt. Es zählt, sagt der Bundestrainer, einzig und alleine die Leistung. Bei einer Pressekonferenz wehrte sich Jogi Löw gegen die von Fans und Vereinsvertretern immer lauter werdende Kritik an seiner Nominierungspolitik. Als Experte müsse er seine Personalentscheidungen nicht vor den Kritikern rechtfertigen, betonte der Coach. Anders hingegen die auserwählten Adlerträger, die ob teilweise durchschnittlicher und schwacher Leistungen in der Liga unter besonderer Beobachtung stehen dürften und ihre Nominierung rechtfertigen müssen. Insbesondere gilt dies in Leverkusen für die Offensive, denn das Publikum hätte gerne den gut aufgelegten Stefan Kießling anstelle des allerhöchstens mittelgut aufgelegten Cacau gesehen. Immerhin: Mit Keeper René Adler und Mittelfeldspieler Simon Rolfes stehen zwei Leverkusener mit guten Einsatzchancen im Kader. Ein weiterer langjähriger Werkself-Kicker wird außerdem auf jeden Fall in passiver Rolle dabei sein: Bernd Schneider, der im Sommer seine Karriere beenden musste, wird bei dem Spiel in der neuen BayArena offiziell vom DFB verabschiedet.

Aber dennoch: Wichtig ist nach wie vor auf'm Platz! Gegen den WM-Gastgeber hat die deutsche Nationalelf die Chance, den schlechten Eindruck der vergangenen Spiele zu korrigieren. Jogi Löw kündigt entsprechend an: "Wir wollen auf dem Platz wieder die Dominanz ausstrahlen, die uns zuvor ausgezeichnet hat." Ein Selbstläufer wird das gegen die Bafana Bafana, die beim Confed Cup für positive Schlagzeilen sorgte, freilich nicht. Die vom Brasilianer Joel Santana trainierte Mannschaft hat einige Spieler mit großer Europaerfahrung in ihren Reihen, unter anderem die aus der Bundesliga bekannten Rowen Fernandez (Bielefeld) und Steven Pienaar (früher BVB), die beide in der Startelf erwartet werden.

Alles weitere zu Aufstellung und Spiel gibt es am Samstagabend ab 20.45 Uhr bei uns im Live-Ticker!