29.08.2009 18:30 Uhr

Eiskalte Leverkusener, leidenschaftliche Bochumer

Es tut sich was in Leverkusen. Pleitenserie in Düsseldorf, ineffektive Schönspielerei, Niederlagen trotz drückender Überlegenheit - das alles gehört offenbar seit Jupp Heynckes der Vergangenheit an. In die neue Saison startete die Werkself nicht nur in einem komplett um- und ausgebauten Stadion, sondern präsentierte sich auch auf dem Rasen ungewohnt abgezockt. Zwar war es mitunter zumindest phasenweise immer noch hübsch anzusehen, was Bayer spielte, auffällig jedoch ist vor allem eines: die unheimliche Effektivität der Leverkusener. Kein anderes Team hat nach drei Spieltagen eine bessere Chancenverwertung; zuletzt wurde Freiburg eiskalt abgeschossen, weil fast jeder Schuss ein Treffer war.


Sogar Stefan Kießling - sonst eher nicht als Knipser vom Dienst aktiv - trifft, und das gibt auch Marcel Koller zu denken, der mit seinem VfL Bochum ebenfalls passabel gestartet ist. Vor dem Spiel beim Spitzenreiter warnt er: "Wir müssen viel laufen, den Gegner früh unter Druck setzen und den Mut entwickeln, nach vorne zu kommen. Dann werden wir auch unsere Möglichkeiten bekommen." Wie das geht, hat vor einer Woche der SC Freiburg vorgemacht, der die um Routinier Sami Hyypiä verstärkte Defensive der Leverkusener zumindest eine halbe Stunde lang überrannte.


Kein Wunder also, dass Heynckes zur Vorsicht gegen "leidenschaftliche kämpfende" und "sehr laufstarke" Bochumer mahnt. "Für meine Mannschaft wird es wichtig sein, so konzentriert anzufangen, wie gegen Hoffenheim", erklärt der Coach. Dafür will er - ebenso wie sein Bochumer Pendant Koller - dieselbe Elf aufstellen wie am letzten Spieltag. Mit dabei also auch: Arturo Vidal, heißblütiger wie ungeduldiger und latent rotgefährdeter Chilene, der sich nach seiner frühen Auswechslung gegen Freiburg zuletzt einen klinsmannesken Abgang vom Platz geleistet hat. Kein Problem für Heynckes, der unlängst erklärte, Vidal habe sich beim Rausgehen lediglich "über sich selbst und seine Leistung geärgert." Na bitte. Öffentlich murrende Spieler, die gibt's unter Heynckes wohl auch nicht mehr...

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