Wenn am Samstag in der Stuttgarter Mercedes Benz Arena der "kleine" Südgipfel zwischen dem VfB und dem 1. FC Nürnberg steigt, dürfte von Chancengleichheit eigentlich keine Rede sein. Nur knapp 200 Kilometer trennt die beiden Metropolen in Deutschlands Süden. Doch sportlich liegen zwischen Titelanwärter Stuttgart und Aufsteiger Nürnberg Welten. Eine klare Rollenverteilung also?

Vieles spricht dafür. Zwar verlor der VfB das erste Spiel bei Meister Wolfsburg, holte zwei Wochen später auch nur einen Punkt in Dortmund und steht daher im Mittelfeld der Tabelle. Doch dass dies noch nicht allzu viel Aussagekraft hat, braucht man nicht extra zu erwähnen. Denn der VfB hat seine Hausaufgaben gemacht, zog unter der Woche souverän in die Köngsklasse ein - und kommt bei den zugelosten Gegnern Sevilla, Unirea und Glasgow kaum noch aus dem Freuen heraus. Denn ein Überstehen der Gruppenphase der Champions League sollte durchaus machbar sein. Die Schwaben kündigten auch direkt an, personell noch einmal nachlegen zu wollen. Im Visier ist der aus Schalker Zeiten bekannte Däne Christian Poulsen.

Nachlegen will - besser: muss - auch der 1. FC Nürnberg. Der Club startete vor der Saison ein sehr ambitioniertes Erstligaprojekt, wollte mit seiner eingespielten Mannschaft die Klasse halten ohne viel Geld für Verstärkungen auszugeben. Dass man mit dem bestehenden Team in der Liga mithalten kann, hat man in allen drei Spielen bisher bewiesen. Dass man im Sturm ganz einfach zu schwach besetzt ist, allerdings auch. Nur ein einziges Törchen schafften die Franken bisher. Noch hat man einige Tage Zeit, sich zu verstärken, ein neuer Stürmer wird am Valznerweiher nicht mehr ausgeschlossen.

Wie dem auch sei, die Voraussetzungen sind klar: Für die Schwaben wird das hier eine absolute Pflichtaufgabe. Alles andere als ein Dreier wäre eien Enttäuschung. Der Club dagegen kann eigentlich nur gewinnen. Vielleicht platzt ja genau deshalb der Knoten bei den Franken.