Es ist der erste Spieltag der neuen Saison. Naturgemäß gibt es da noch nicht allzu viel zu diskutieren. So ist es kein Wunder, dass einem beim Duell der Fast-Absteiger Bochum und Gladbach lediglich zwei Dinge einfallen: Abstiegskampf und missratene Trikots. Beides sind Dinge, die nur bedingt abwendbar wären, vor allem aber mit Hilfe des Anderen. Klingt krude, ist aber ganz einfach. Sowohl Gladbach als auch Bochum ließen sich vor der Saison wunderschöne gelbe Logos der Sponsoren auf die alles andere als gelben Trikots nähen und bekommen jede Menge Geld dafür. Mit dem wiederum versuchen die Clubs, dem Abstiegskampf zu entgehen. Zumindest sollte man das denken.

Bei Borussia Mönchengladbach scheint dieser Eindruck nicht zu täuschen. Die Fohlen verpflichteten mit Michael Frontzeck einen Trainer mit dem berühmten Stallgeruch. Der wiederum baute ein wenig am Spielermaterial und holte mit Juan Arango, Raúl Bobadilla und Marcel meeuwis gleich drei Spieler, die der Borussia sofort weiter helfen dürften. Insbesondere der Venezuelaner Arango zeigte bereits vergangene Woche im Pokal, wie wertvoll er einmal werden könnte. Doch nicht nur er, sondern die gesamte Mannschaft bot in Frankfurt eine solide Leistung, auf die sich aufbauen lässt.

Ganz anders der Gastgeber aus Bochum: Das scheinbar Wichtigste, was man an der Castroper Straße gegen eine erneute Saison im Abstiegssog tat, war die sinnfreie Innovation der von Natur aus dreckig aussehenden Trikots. Damit sollte das dem Bochumer an sich ureigenste Mittel im Fußball harusgestellt werden - der Kampf. Und weil der VfL sich fast komplett auf seinen bekannten Kader der Vorsaison verlässt, dürfte dies auch dringend nötig sein. Alles andere als der erneute Abstiegskampf dürfte für Bochum ein riesengroßer Erfolg sein. Umso wichtiger ist es für den VfL, die nach dem Grottenkick im Pokal (1:0 in Lotte) wieder lauter gewordenen Kritiker mit einem Erfolg gegen Gladbach erstmal verstummen zu lassen. Ob das gelingt, sehen wir am Sonntag ab 15:30 Uhr.