Na klar. Es hätte ja gar nicht anders sein können. Der deutsche Meister bestreitet fast schon traditionell das Auftaktspiel der neuen Saison. Und die DFL tut Jahr für Jahr ihr Bestes, den ersten Herausforderer des Titelverteidigers als kleine Sensation zu verkaufen. Insofern wären nur drei Gegnervarianten denkbar gewesen: Zum einen die Bayern. Aber die dürfen ja sonst immer als erste ran, das wäre dann doch zu ausgelutscht. Zum anderen der FC Schalke 04. Doch die Königsblauen spielten vergangene Saison unter ferner liefen, die einzige Berechtigung für dieses Duell hätte es durch Trainer Felix Magath gegeben. Vielleicht menschelte es in diesem Moment bei den Verantwortlichen, und sie schworen auch dieser Alternative ab.

Blieb also nur der VfB Stuttgart. Erstens, weil der Meistertrainer der Schwaben, Armin Veh, nun Trainer des Meisters Wolfsburg ist. Und zweitens, weil die Gäste bis zum letzten Spieltag oben dabei waren. Alles richtig gemacht also? Es scheint zumindest so! Denn der VfL Wolfsburg hielt allen Unkenrufen zum Trotz seine komplette Mannschaft zusammen, holte sich sogar noch ein paar Aktuere wie Thomas Kahlenberg oder Obafemi Martins dazu. Das könnte noch sehr wichtig werden im Laufe der Spielzeit. Schließlich darf man nicht davon ausgehen, dass das Traumtrio Dzeko, Grafite und Misimovic auch diese Saison in Hochform und verletzungsfrei überstehen wird.

Und auch der Gegner aus Stuttgart machte vieles richtig. Mario Gomez war von den Schwaben nicht mehr zu halten, das war bereits früh klar. Doch Manager Heldt ließ sich nicht aus der Reserve locken, wurde auch nach dem Theater um Madrids Huntelaar nicht nervös und holte erst einmal Aliaksandr Hleb zurück. Dieser Coup ließ aufhorchen und war mit Sicherheit ein wichtiger Baustein beim folgenden Transfer von Petersburgs Pavel Pogrebnyak. Der ist zwar kein Mario Gomez. Aber der ebenso robuste Mittelstürmer zeigte in der Vergangenheit bereits des Öfteren, was er kann. Frage da mal einer bei den Bayern nach!