01.06.2009 18:30 Uhr

Spannung bis zum Schluss

Sonderlich zufrieden dürften die Verantwortlichen für die Wiedereinführung der Relegation mit dem bisherigen Verlauf der Dinge eigentlich kaum sein. In den Entscheidungsspielen um die Bundesliga kam nie rechte Spannung auf - zu schnell schlug das Pendel zugunsten des 1. FC Nürnberg aus - und im Hinspiel zwischen dem SC Paderborn und dem VfL Osnabrück wurde Fußball auf Magerkost-Niveau geboten. Nun, wenigstens ist vor dem Rückspiel an der Bremer Brücke für Spannung gesorgt, sorgt doch der 1:0-Erfolg der Paderborner für noch keine klaren Verhältnisse.


Strohhalm Bremer Brücke


Die herrschten allerdings am Freitagabend auf dem Rasen der paragon arena. Dort konnte sich ein - nennen wir das Kind einmal beim Namen - erbärmlich auftretender VfL Osnabrück nach etwas mehr als 90 Minuten glücklich schätzen, nur mit der Hypothek eines 0:1 ins Rückspiel gehen zu müssen. Den Niedersachsen gelang vor allem in der Offensive in Ostwestfalen schlicht und ergreifend nichts. Eine gute Torchance im gesamten Spiel stellte ein Armutszeugnis dar, das die Fans auf die berühmte Palme brachte und das selbst Trainer Wollitz nur mühsam erklären konnte.
Über das Pfingstwochenende beherrschten daher der Frust der Anhänger und Durchhalteparolen der Spieler das Geschehen in Osnabrück. Alle zusammen klammern sich nun an den Strohhalm Bremer Brücke. In dem Wissen, dort den Verlauf so mancher Schlacht in der 110-jährigen Geschichte des Clubs zu den eigenen Gunsten gewendet zu haben, setzt man auf den Heimvorteil. "Das Ding werden wir zu Hause am Montag mit unseren Fans drehen, dann werden wir uns von einer anderen Seite zeigen", verspricht auch Mittelfeldspieler Tom Geißler eine Wende zum Guten. Beruhigend für die VfL-Anhänger: viel schlechter als am Freitag geht es eh kaum.


Güvenisik vergibt die Vorentscheidung


Nahezu rundum zufrieden war man dagegen nach dem Hinspiel in Paderborn. Das durch den Treffer von Frank Löning sichergestellte Wunschergebnis und ein über 90 Minuten spiel- und laufstarker Auftritt lässt den SCP sicherlich mit Selbstvertrauen nach Osnabrück reisen. Und doch gab es da diese eine Szene, die sich möglicherweise in den Köpfen der Ostwestfalen festgessetzt und dort ihre zersetzende Wirkung entfaltet hat.

Die Nachspielzeit in der paragon arena war bereits abgelaufen, als der SCP noch einen Angriff setzten konnte. An dessen Ende stand Sercan Güvenisik. Doch der türkische Angreifer der Paderborner vergab zum Entsetzen von Mitspielern und Fans die tausendprozentige Chance zum 2:0. Ein jeder, der im Stadion war, ahnte, dass dies für die Osnabrücker wohl ein Stoß gewesen wäre, von dem sie sich nicht mehr erholt hätten. Auch der Kommentar von Paderborns Keeper Kasper Jensen spricht Bände über die psychologische Bedeutung dieser Szene: "Es war sehr ärgerlich, dass wir kurz vor Schluss nicht das 2:0 machen, das wäre ein Riesenschritt zum Aufstieg gewesen." So aber bleibt die Spannung erhalten für die heutige, dann wirklich allerletzte Entscheidung der Saison 2008/2009 und die Frage, wer sich den letzten zu vergebenden Platz in der Zweiten Bundesliga sichert.

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