09.05.2009 18:30 Uhr

Kampf auf allen Baustellen

Es ist das ewig junge Duell Klein gegen Groß, das die Zuschauer am Samstag in der Lausitz erwartet. Wenn Energie Cottbus den FC Bayern München empfängt, geht es allerdings nicht nur ums Prestige. Denn für beide Teams steht immens viel auf dem Spiel: Die Hausherren kämpfen seit jeher gegen den Abstieg und wie es das Gesetz der Endlichkeit einer Spielzeit will, spitzt sich dieser Kampf Richtung Saisonende immer mehr zu. Doch auch die Bayern haben bekanntlich so ihre Probleme, weshalb sie zwar weiter aussichtsreich im Titelrennen vertreten sind. Aber auch hier ist der Terminus "Kampf" wohl angebracht, denn um die Meisterschaft "spielen" tun die Münchner derzeit doch relativ selten. Doch nichtsdestotrotz sind die Gäste natürlich hoher Favorit.


Tausend Mal erlebt


Die Situation, in der sich die beiden Mannschaften befinden, ist freilich nicht neu. Cottbus steht mit 27 Punkten einen Punkt vor dem Relegationsplatz. Kein Grund, panisch zu werden. Denn in der Lausitz gilt ein einfaches Prinzip: Steht man über dem Strich, ist alles gut. Steht man darunter, hat es eben nicht gereicht. Problematisch ist in dieser Saison allerdings, dass man die nötigen Punkte besser bereits eingefahren hätte. Ein Blick auf das Restprogramm der Lausitzer offenbart, warum. Nach dem Spiel gegen Bayern steht nämlich das höchst wichtige Heimspiel gegen Gladbach an. Danach gehts nach Stuttgart, dann kommt Leverkusen. Bei diesen Gegnern ist der einzige Vorteil für Energie, dass man in vier Partien drei Mal zu Hause antreten darf.

Auch die Gäste kennen sich eigentlich aus mit dem, was sie in den letzten vier Spielen erwartet. Wo es für Cottbus um den Klassenerhalt geht, haben die Münchner vier Endspiele um die Meisterschaft vor der Brust - mit der Hypothek eines Drei-Punkte-Rückstandes auf Tabellenführer Wolfsburg. Die Bayern können also im Grunde nichts weiter tun, als ihre Spiele zu gewinnen und auf Ausrutscher des Konkurrenten zu hoffen. Allerdings haben sie selbst in der Vergangenheit gezeigt, wie schnell man sich einen Punktverlust einfängt. In der letzten Saison war der FC Bayern schon ein Stück weit vor der Konkurrenz, fühlte sich bereits als Meister und musste dann nach Cottbus. Der Rekordmeister wurde vom kleinen FC Energie aus dem Stadion gespielt und verlor nach katastrophaler Leistung 2:0. Gerade an dieses Spiel dürfte Jupp Heynckes seine Mannschaft erinnern.


Klar verteilte Rollen


Wie groß die Kluft zwischen Cottbus und den Bayern ist, kann man anhand der Aussagen des Heimcoaches Bojan Prasnikar erahnen. Der bezeichnete die kommende Aufgabe als "schwer, aber schön" und nannte als taktisches Prinzip Disziplin und hohe Konzentration - und obendrein noch "Hoffnung und Glaube". Doch so klar die Rollenverteilung in diesem Spiel ist, eine kleine Chance könnte der Außenseiter durchaus haben. Denn die Bayern reisen mit einigen Problemen im Gepäck an. Zwar ist Miroslav Klose nach langer Verletzung wieder im Aufgebot, doch für 90 Minuten wird es nicht reichen. Zudem musste Abwehrchef Lucio unter der Woche aussetzen, er soll zwar nicht ganz fit sein, doch auflaufen können. Definitiv fehlen wird aber Ze Roberto, ohne den im Bayern-Mittelfeld des Öfteren nicht allzu viel geht. Und: Heilsbringer Ribery ist angeschlagen, sein Einsatz steht ebenfalls auf der Kippe.

Dass die Bayern dennoch klarer Favorit sind, steht außer Frage. Einen Trumpf aber haben die Gastgeber den Münchnern voraus: Es dürfte ihnen deutlich leichter fallen, sich für diese Partie zu motivieren. Um die Bayern in Gefahr zu bringen, wird Energie über seine Leistungsgrenze gehen. Darin liegt allerdings auch die Gefahr: Mit Keeper Tremmel und Verteidiger Atan sind zwei Akteuer von einer Gelbsperre bedroht. Vor dem Hintergrund des vier Tage später anstehenden Duells mit Mönchengladbach dürfte dieser Umstand den beiden Schlüsselfiguren durchaus im Kopf herumschwirren. Nicht die besten Voraussetzungen für eine Begegnung mit Luca Toni & Co. Beide Trainer ließen bereits verbreiten, dass sie offensiv zu spielen gedenken. Es könnte also tatsächlich ein Spiel auf Biegen und Brechen werden, Hochspannung ist jedenfalls garantiert. - Joshka -

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