03.05.2009 20:00 Uhr

Titeljagd in Hamburg

Das Topspiel des 30. Spieltags der Fußball-Bundesliga steigt am Sonntag in der HSH-Nordbank-Arena. Der Tabellenzweite Hertha BSC ist zu Gast beim Fünften, dem Hamburger SV. Beide Vereine befinden sich in Schlagdistanz zur Tabellenspitze und machen sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Meistertitel. Der HSV kehrte zwar mit dem Rückenwind eines 1:0-Hinspielsieges im Uefa-Cup über Werder Bremen zurück an die Elbe, der Tanz auf drei Hochzeiten zehrt aber ordentlich an den Kräften der Hanseaten, in der Bundesliga gab es zuletzt zwei Niederlagen. Die Hertha hat sich dagegen nach einem Durchhänger wieder gefangen und mit zuletzt zwei Siegen wieder an die Spitze herangeschoben.



Reicht die Kraft?

Vor dem Spiel an der Weser ging in Hamburg die Angst um, innerhalb von wenigen Tagen alle Titelchancen zu verspielen. Trochowskis goldenes Tor hat den Hanseaten zumindest im Uefa-Cup erst einmal eine hervorragende Ausgangsposition für den Einzug in das Finale beschert. In der Bundesliga sieht es nicht ganz so gut aus, aber mit einem Sieg gegen Hertha könnten die Hamburger die Hauptstädter wieder hinter sich lassen. Aber reicht die Kraft? In den letzten Bundesliga-Partien wurde deutlich, dass die vielen Spiele in Liga, DFB-Pokal und Uefa-Cup viel Substanz gekostet haben. Der HSV legt einen Kraftakt nach dem anderen auf den Rasen, gegen Werder war in der zweiten Halbzeit doch deutlich zu spüren, dass die Akkus nur noch zur Hälfte gefüllt sind. Keine guten Voraussetzungen für die letzten fünf Spiele im Meisterschaftsrennen - zumal am kommenden Donnerstag bereits das Rückspiel im Uefa-Pokal wartet.

Der Spielraum für Trainer Martin Jol, den Kräfteverschleiß durch personelle Rochaden zu begegnen, ist begrenzt. Wie gegen Werder wird auch am Sonntag Marcell Jansen aufgrund seiner Rippenprellung fehlen. Auch auf Jerome Boateng muss Martin Jol verzichten. Der junge Außenverteidiger sah gegen Borussia Dortmund seine fünfte Gelbe Karte und ist somit gesperrt. Im defensiven Mittelfeld könnte Tavares Alex Silva ersetzen, im Sturm böte sich ein Wechsel von Paolo Guerrero zu Mladen Petric an.



Hertha sieht die Meisterchance

Während man sich in Hamburg nach dem Europacup-Auftritt damit beschäftigt, bis zum Sonntag die Spieler kräftemäßig wieder auf die Beine zu bringen, ist in Berlin die große Meisterschafts-Euphorie ausgebrochen. Zwei glückliche Siege gegen Mannschaften aus dem Mittelfeld der Tabelle verleiteten Berlins Innenverteidiger Steve von Bergen, nun auch öffentlich das Wort "Meisterschaft" in den Mund zu nehmen: "Wenn wir noch 15 Punkte holen, werden wir garantiert Deutscher Meister", ist sich der Schweizer sicher. Noch mutiger ist sein Abwehr-Kollege Josip Simunic, der vier Siege für ausreichend hält, um die Schale an die Spree zu holen. Im Gegensatz zu den Spielern halten sich die Hertha-Verantwortlichen noch etwas bedeckt, aber auch Dieter Hoeneß hat schon heimlich gerechnet. Das Spiel gegen den HSV wolle er noch abwarten und danach "eine ziemlich genaue Prognose abgeben, wohin es für uns in dieser Saison geht." Was er damit meint, ist offensichtlich: Gewinnt die Hertha bei den Hamburgern, wird das Signalhorn zum Großangriff auf die Meisterschaft geblasen.

In den letzten Jahren war Hamburg allerdings kein gutes Plaster für den Hauptstadtklub. Sechs Niederlagen und ein Unentschieden gab es in den letzten sieben Gastspielen an der Elbe (>>zum direkten Vergleich Hamburger SV - Hertha BSC). Tipps, wie man in Hamburg gewinnt, können sich die Spieler von der Geschäftsführung geben lassen. Beim letzten Sieg der Berliner beim HSV im Januar 2001 schoss deren jetziger Assistent, Michael Preetz, beide Treffer zum 2:1-Sieg.

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