19.04.2009 17:00 Uhr

Von Träumern und Enttäuschten

Vier Siege in Folge, nur eine Niederlage aus den vergangenen 16 Spielen, Durchmarsch aus dem Mittelfeld auf Rang drei der zweiten Liga. So lauten die Eckdaten des Nürnberger Frühlings 2009. Ganz anders kommt der FC St. Pauli daher: Die Jungs vom Millerntor haben zuletzt drei Spiele in Folge nicht gewonnen und haben eine dermaßene Auswärtsphobie, dass sie sogar beim Tabellenletzten Wehen Wiesbaden verloren. In nur wenigen Wochen gingen die beiden Mannschaften, die am Sonntag in Nürnberg aufeinander treffen, komplett verschiedene Wege. Die Gastgeber aus Nürnberg träumen wieder von der ersten Liga. für St. Pauli dagegen scheint der Traum vorbei zu sein.


Quo vadis, St. Pauli?


Für die Kicker vom Kiez ist die Situation derzeit ein wenig unübersichtlich. Die Paulianer bekommen einfach keine Konstanz in ihr Spiel. Das einzige, was sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht, ist die eklatante Auswärtsschwäche. Ganze acht Punkte hollte Holger Stanislawskis Truppe bislang auf fremdem Platz. Dabei kassierte man 35 Tore, mehr als jedes andere Team der zweiten Liga. Dass St. Pauli dennoch immer noch recht passabel dasteht verdankt man der eigenen Stärke zuhause am Millerntor. Dort holten die Nordlichter sogar mehr Punkte als der bekanntermaßen heimstarke 1. FC Nürnberg daheim schaffte - zumindest bis Sonntag. Denn mit einer neuerlichen Auswärtsniederlage müsste St. Pauli den Club auch in dieser Statistik vorbeiziehen lassen.

Und nicht nur das: Ein kleines Bißchen Resthoffnung, doch noch im Rennen um den Aufstieg mitspielen zu können, hat der Gast natürlich noch. Doch auch damit könnte es spätestens nach dem anstehenden Duell vorbei sein. Wächst der Rückstand von momentan sieben Zählern noch einmal an, muss sich das Team vom Kiez wohl endgültig mit einem weiteren Jahr Zweitligafußball anfreunden. Da kommt es natürlich zum absolut falschen Zeitpunkt, dass sich Mittelfeldstütze Filip Trojan kürzlich einen Innenbandriss zuzog. Das bedeutet für die Mannschaft einen großen Verlust und für Trojan das Ende seiner Pauli-Karriere. Denn vor seinem Wechsel nach Mainz wird er kein Spiel mehr machen können.


Nürnberg will jetzt alles


Viele Fans aus dem Umfeld des 1. FC Nürnberg waren sich schon vor Wochen sicher: Ds Spiel in Freiburg würde über wohl und wehe ihres Club entscheiden. Bei einem Sieg, so war man sich sicher, würde der Club aufsteigen - bei einer Niederlage eben nicht. Ganz so einfach liegen die Dinge natürlich nicht, doch ein Körnchen Wahrheit ist schon dran am Gespür der Fans. Denn der Club hat - trotz des erneuten langen Ausfalls von Kapitän Andreas Wolf - in allen Mannschaftsteilen eine Stabilität gefunden, wie man sie seit dem Pokalsieg der Franken nicht mehr kannte. Die Folge ist, dass das Team von Michael Oenning in den letzten Wochen mit breiter Brust von Sieg zu Sieg marschierte und auf seinem Weg zurück in die erste Liga scheinbar nicht zu stoppen ist.

Aber natürlich wird auch Nürnberg nicht bis Saisonende jedes Spiel gewinnen. Natürlich ist die derzeitige Situation nur eine Momentaufnahme, und das weiß der Trainer nur allzu gut. Doch selbst der muss zugeben, dass zur Zeit nicht wirklich viel gegen sein Team spricht: Nürnberg hat seit vier Spielen kein gegentor mehr bekommen. Schlüsselspieler Marek Mintal ist rechtzeitig zur entscheidenden Phase der Saison wieder in Topform. Und außer gegen St. Pauli und Fürth muss der Club nur noch gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel antreten. Und noch einen Vorteil machen die Franken für sich aus, wie Mike Frantz bestätigt: "Wir müssen seit vier Monaten jedes Spiel gewinnen, die Konkurrenz dagegen fängt jetzt zu denken an." Mit einem weiteren Sieg könnten die Franken diesen Prozess beschleunigen. - Joshka -

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