18.04.2009 18:30 Uhr

Wolfsburger Träume

Ein hochinteressantes Spiel steht am 28. Spieltag in der Wolfsburger Volkswagen-Arena an. Der Tabellenführer Vfl Wolfsburg empfängt Bayer Leverkusen. Beide Mannschaften sind dafür bekannt, einen sehr gepflegten Fußball spielen zu können. Nur eine setzt dies derzeit allerdings regelmäßig in die Tat um: Der VfL Wolfsburg steht nach einer imposanten Serie von neun Siegen in Folge völlig zu Recht ganz oben in der Tabelle. Leverkusen dagegen wurde zu Jahresbeginn Opfer eines rätselhaften Leistungseinbruchs und befindet sich erst jetzt auf dem Weg der Besserung.


Die Wölfe sind das Maß der Dinge


Ist die aktuelle Serie des VfL schon beeindruckend, so ist es seine Heimstärke erst recht. Die Mannschaft von Felix Magath ist nicht nur die einzige Mannschaft der Liga, die noch keine einziges Spiel auf heimischem Rasen verloren hat. Sie spielte auch in 13 Spielen erst ein Mal unentschieden. Man muss nicht lange suchen, um die Basis des Wolfsburger Höhenfluges in der VW-Arena zu finden. Da trifft es sich gut, dass mit Bayer Leverkusen eine Mannschaft kommt, die sich in der Autostadt traditionell schwer tut. Von bislang elf Begegnungen in der höchsten deutschen Spielklasse konnte Bayer nur zwei gewinnen. Doch Felix Magath sucht ja derzeit schon fast zwanghaft nach negativen Fakten, um sein Team auf dem Boden zu halten. Bitteschön, wir haben sie: Seit zwei Jahren konnte der VfL Bayer Leverkusen nicht mehr bezwingen, drei der vier Partien gingen verloren.

Mehr Negatives haben wir leider nicht zu bieten für die Wölfe. Denn Coach Magath hat momentan vielleicht den leichtesten Job der Liga. Er muss lediglich alles daran setzen, das Misimovic, Dzeko und Grafite fit bleiben und den Spaß nicht verlieren. Wohl jeder Trainer in Europa blickt derzeit voller Neid auf die Zahlen, die das Wolfsburger Offensivtrio liefert: "Zwetschge" Misimovic hat bereits 18 Assists auf dem Konto, mit Abstand der beste Wert ligaweit. Dazu erzielte Wolfsburgs Spielmacher bislang fünf Tore selbst. Mehr muss er auch nicht, denn den Rest erledigen seine Sturmkollegen: Edin Dzeko traf 16 mal ins Schwarze, Grafite netzte gar 20 Bälle ein. Damit ist allerdings auch die Achillesferse des VfL offensichtlich: Gelingt es, einen der drei aus dem Spiel zu nehmen, könnte für den Gegner etwas gehen.


Leverkusens Woche der Wahrheit


Was es bedeuten kann, wenn die eingebaute Torgarantie plötzlich abgemeldet ist, zeigt derzeit Bayer Leverkusen. Die Rheinländer spielten eine furiose Hinrunde, auch und besonders weil Stürmer Patrick Helmes beinahe alles gelang. Doch der Nationalspieler tüftelt derzeit gleich an mehreren Baustellen: Zum einen darf er sich über eine sehr konsequente Beschattung durch seine Gegenspieler beklagen. Zum anderen fehlt die Sicherheit im Abschluss, die Helmes noch in der Hinrunde auszeichnete. Und zum Dritten hat der Stürmer ein großes Problem mit seinen Teamkollegen. Denen haftet nämlich seit längerem eine unerklärliche Ideenlosigkeit an, was dazu führt, dass Helmes und sein Sturmpartner Kießling zu wenig Bälle bekommen.

Die Folge ist dann meist ein hoher Anteil am Ballbesitz, ohne allerdings viele Großchancen zu produzieren. Vor allem im "heimischen" Ausweichstadion LTU-Arena offenbaren sich Bayers Probleme, das Spiel selbst in die Hand zu nehmen. Fünf Ligaspiele bestritt Bruno Labbadia mit seinem Team dort, nicht ein einziges konnte gewonnen werden. Damit fiel Leverkusen innerhalb weniger Wochen raus aus den internationalen Plätzen und darf sich mit sechs Zählern Rückstand nur noch bescheidene Hoffnung aufs internationale Geschäft machen. Die wohl letzte Chance wäre nun ein Sieg in Wolfsburg. Da dies aber natürlich alles andere als ein Selbstläufer wird, hat Bayers Mannschaft bereits das Pokalhalbfinale gegen Mainz im Kopf, das nächste Woche ansteht. Denn hier ist es mit zwei - vielleicht sogar nur einem - Siegen möglich, den kürzesetn Weg nach Europa zu finden. Eines ist jedoch sicher: Denken die Spieler der Werkself in Wolfsburg schon an den Pokalwettbewerb, werden sie diese Partie verlieren. - Joshka -

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