12.04.2009 17:00 Uhr

Heißer Tanz vor voller Hütte

Elf Punkte in neun Rückrundenspielen – das ist nicht gerade die Bilanz eines Aufstiegskandidaten. Dass der 1. FC Kaiserlautern noch immer zum illustren Kreis dieser gerechnet werden kann, hat er insofern vor allem seiner ausgezeichneten Hinrunde zu verdanken. Danach setzte es allzu viele, vermeintlich unnötige Punktverluste. So auch zuletzt beim 1:1 gegen Aufsteiger Oberhausen. An diesem Osterwochende müssen sich die Roten Teufel nun mit einem weiteren Klub aus tieferen Regionen der Tabelle auseinandersetzen. Leichter dürfte die Aufgabe damit jedoch keinesfalls werden, geht die Reise doch an die Bremer Brücke und von dort wird ein so gut wie ausverkauftes Haus vermeldet.


Keine Lust auf Komplimente


Wie es einer Mannschaft ergehen kann, die glaubt, die Aufgabe in Osnabrück mit halber Kraft erledigen zu können, erfuhr zuletzt mit der SpVgg Greuther Fürth ein direkter Konkurrent der Lauterer. Beim 5:1 vor vier Wochen zerrupften die sonst nicht gerade für Kantersiege bekannten Lila-Weißen die Kleeblätter nach allen Regeln der Kunst. In den beiden folgenden Auswärtsspielen zeigte der VfL dann wieder sein altes Gesicht – im positiven wie im negativen Sinne. Denn spielerisch wusste die Mannschaft von Trainer Pele Wollitz, der mittlerweile vor allem wieder auf die Leistungsträger des letzten Jahres setzt, in Oberhausen (0:0) und München (1:1) durchaus zu überzeugen, allein die sich bietenden Chancen wurden wieder einmal nicht konsequent genug genutzt. Und so steht der VfL spätestens nach dem überraschenden Rostocker 1:0 in Fürth wieder unter dem Druck, siegen zu müssen, wenn man den Abstand auf die Abstiegsränge wahren will. Vor dem Gastspiel der Roten Teufel verspürt man also überhaupt keine Lust auf Komplimente, sondern interessiert sich allein für Punkte.
Die Personallage beim VfL zeigt sich relativ entspannt, einzig der weitere Ausfall von Tom Geißler und Gaetano Manno schmerzt. Dass der wieder genesene Omodiagbe in die Innenverteidigung zurückkehrt, gilt als unwahrscheinlich, konnte dort doch zuletzt der junge Konstantin Engel an der Seite von „Boss“ Thomas Cichon überzeugen. Sogar nahezu ausgeschlossen dürfte eine Rückkehr von Stefan Wessels zwischen die Osnabrücker Pfosten sein, hier deuten die Zeichen auf Abschied im Sommer.


Pinheiro und Demai angeschlagen


Verschärft hat sich die personelle Situation hingegen beim FCK. Während Kapitän Axel Bellinghausen nach wie vor ausfällt, hat es nun auch Manuel Hornig (Quetschung) erwischt. Große Fragezeichen stehen zudem auch hinter den Einsätzen von Ricky Pinheiro und Aimen Demai. Pinheiro, der Schütze des Siegtreffers beim 1:0 in Ahlen klagt über muskuläre Probleme, während Demai eine Grippe zusetzte.
Insofern kann sich Trainer Milan Sasic noch nicht sicher sein, mit welcher Startelf er den Osnabrückern zusetzten will. Besonderes Augenmerk sollte er in der Vorbereitung auf diese Partie jedoch auf Standardsituationen legen, kassierte der VfL doch fünf der letzten sieben Gegentore nach ruhenden Bällen. In jedem Fall sollten die Roten Teufel an der Bremer Brücke gänzlich anders auftreten als vor fast genau einem Jahr, als man es beim 0:2 an gänzlich allem vermissen ließ. Doch an das vergangene Krisenjahr scheint in Kaiserslautern eh niemand mehr zu denken, zu sehr haben sich die Dinge seitdem verändert. Das hat nicht zuletzt mit Stefan Kuntz zu tun, der am 8. April vergangenen Jahres den Vorstandsvorsitz des akut abstiegsbedrohten FCK übernahm. Damals feierte man später im Mai den kaum für möglich gehaltenenen Klassenerhalt. In diesem Jahr könnte nun tatsächlich mit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga der nächste Akt der Lauterer Wiederauferstehung gefeiert werden. Ob die gelingt, hängt zunächst am Ostersonntag nicht zuletzt von dem heißen Tanz vor voller Hütte ab.

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