Im Stade de Suisse haben die BSC Young Boys als Favoriten überraschenderweise gegen den "kleinen" FC Thun verloren. In einem relativ ereignisarmen Spiel zeigten sich die Berner Oberländer effizienter und besiegten den Gastgeber mit 2:1 YB ging durch ein Tor Nuzzolos dank sehr schöner Vorarbeit von Costanzo in Führung, ehe Marco Schneuwly mit einem Doppelpack das Spiel zu Gunsten der Thuner drehte.

Thun fing die Partie überraschenderweise etwas überlegener an. Nach etwa zehn Minuten sind auch die Gastgeber erwacht und ihre Führung nach einer Viertelstunde hat sich auch etwas abgezeichnet. Costanzo vollzog ein sehr schönes Dribbling vor dem gegnerischen Strafraum und zog auch ab. Faivre konnte diesen Ball aber abwehren, doch Nuzzolo konnte sofort erben. Aus spitzem Winkel schoss er von links via weiten Pfosten ins leere Tor zur 1:0 Führung. In der Folge schalteten die Berner wieder einen Gang herunter und versuchten möglichst das Spiel zu kontrollieren, was ihnene jedenfalls Defensiv gelang. Doch nach einer halben Stunde Spielzeit kam Salamand mit einer sehr weiten Freistossflanke in den Strafraum. Die Verteidigung der Young Boys konnte nicht richtig klären, den Schneuwly stand genau richtig und glich mit einem unhaltbaren und schönen Volley aus. Nach dem Ausgleich begann Bern das Tor wieder etwas aktiver zu suchen, doch richtige Torchancen gab es keine mehr.

Die zweite Halbzeit begann, die die erste aufgehört hat. Offensivaktionen waren äusserst selten, Ghezal hat eine gezeigt, doch sonst war 25 Minuten lang nichts zu sehen. Das Spiel verlief in dieser Zeit im selben Muster: Ein Team hat den Ball und passt im Mittelfeld ohne viel Gegenwehr herum. Dann kommt mal eine unpräzise Flanke und der Gegner macht mit dem Ball genau dasselbe. Doch nach 71 Minuten kam von Schneuwly der Geniestreich aus dem Nichts. Der Thuner erhielt den Ball aus 22 Metern Distanz zum Tor und sah die freie Schussbahn. Aus spitzer Position schoss er von links unhaltbar schaft und präzise ins weite Eck zur Thuner Führung. Wer eine Berner Antwort erwartete, musste noch bis zur Nachspielzeit warten, denn erst dann schienen sie den Ernst der Lage verstanden zu haben. Für ein Tor war es doch nicht genug.

Der FC Thun bestätigt mit dem dritten Sieg in Folge seinen Höhenflug, vor allem dank ihres sehr wertvollen Stürmers Marco Schneuwly. Letzte Woche erzielte er bereits beim 4:2 Sieg über Lausanne 2 Tore, im Stade de Suisse konnte er dies wiederholten. Bern muss somit aber mit Thun die Plätze in der Tabelle tauschen und liegen nun statt auf dem 6., neu auf dem 7. Rang.

Usamah Sabadia