17.03.2012 18:30 Uhr

Magath aus Schusslinie: VfL siegt in Nürnberg

Nürnberg (dpa) - Zwei Tage nach der Teil-Entmachtung von Felix Magath hat das Team des VfL Wolfsburg seinem Trainer den Rücken wieder etwas gestärkt. Die Niedersachsen bezwangen auswärts den 1. FC Nürnberg mit 3:1 (2:1) und überholten die Franken damit auch im Tabellenmittelfeld der Bundesliga.

Mario Mandzukic (15. Minute) und Patrick Helmes (24./53.) trafen für die noch immer auswärtsschwächste Mannschaft im Oberhaus - und nahmen den leicht angeschlagenen Magath damit vorerst aus der Schusslinie.

Unter der Woche hatte der Wolfsburger Aufsichtsrat mit der Nachricht überrascht, dem Trainer, Manager und Geschäftsführer des VfL in Finanzfragen künftig in Wolfgang Hotze einen neuen Chef vorzusetzen. Eine Maßnahme, die auch als Reaktion auf den ausbleibenden sportlichen Erfolg von «Big Boss» Magath zu werten ist.

In Nürnberg ließ der VfL hier und da mal wieder seine großen Offensivqualitäten aufblitzen und drehte nach dem Rückstand durch Daniel Didavi (9.) die Partie. Dank des erst zweiten Auswärtssieges im 13. Saisonspiel auf fremdem Platz können sich Magath & Co. sogar wieder leise Hoffnungen auf die Europa-League-Qualifikation machen. Letztlich reichte eine solide Vorstellung zum ungefährdeten Erfolg.

Nürnberg bestimmte vor 39 320 Zuschauern einzig die ersten Minuten - und wurde prompt durch den schön herausgespielten Führungstreffer belohnt: Der nur 1,79 Meter große Didavi verwertete eine Flanke von Alexander Esswein per Kopf. Sechs Minuten später schon führte nahezu eine Kopie dieses Treffers zum 1:1 für die Gäste. Eine scharfe Hereingabe von Marcel Schäfer nickte der lang aufgeschossene Kroate Mandzukic ein.

Gegen die lahme fränkische Defensive kam der VfL mit seinem präzisen Kurzpassspiel in die Spitze immer häufiger gefährlich vors Tor. Der ehemalige Nationalspieler Helmes nutzte eine dieser Szenen mit einer sehenswerten Direktabnahme zur Wolfsburger Führung, noch vor der Pause vergaben Mandzukic (39.) und Helmes (43.) weitere Großchancen. Mit seinem zweiten Tor entschied Helmes unmittelbar nach der Pause das Spiel - erst vor wenigen Wochen hatte Magath seinen lange ausgemusterten Stürmer zurück in den Bundesligakader beordert.

Die Leistung der «Clubberer» quittierten die Fans früh mit Pfiffen - zu bewegungslos und uninspiriert agierten die Mannen in Rot-Schwarz. Nach vorne ging fast nichts, nach hinten viel zu offen - Trainer Dieter Hecking stand mit verschränkten Armen an der Seitenlinie und war sichtlich angefressen. Eine der wenigen guten Nürnberger Gelegenheiten nach der Pause vergab Albert Bunjaku (64.).

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