19.02.2012 18:30 Uhr

Schalke 04 besiegt den VfL Wolfsburg mit 4:0

Gelsenkirchen (dpa) - Der FC Schalke 04 demonstriert seinem Ex-Trainer Felix Magath, was schöner Fußball ist und gewinnt gegen den VfL Wolfsburg klar. Raúl trifft zum 400. Mal in seiner Karriere. Huntelaar schafft einen Doppelpack. Und Magath kann seinen Ärger nicht verbergen.

Ausgerechnet die eigenen Königstransfers Raúl und Klaas-Jan Huntelaar haben Felix Magath die Rückkehr nach Schalke gründlich verdorben. Das Stürmerduo ebnete mit seinen frühen Toren den Weg zum 4:0 (2:0)-Erfolg des FC Schalke 04 gegen Magaths VfL Wolfsburg. Raúl (10. Minute) eröffnete mit seinem 400. Karriere-Treffer einen unterhaltsamen Fußball-Nachmittag. Huntelaar (15.) erhöhte kurz darauf. Joel Matip (48.) und erneut Huntelaar (72.) mit seinem 18. Saisontor machten in der zweiten Halbzeit vor 60 511 Zuschauern den Endstand perfekt.

Die Königsblauen schwangen sich durch den hochverdienten Sieg mit 28 Punkten zum besten Heimteam der Fußball-Bundesliga auf und sitzen mit insgesamt 44 Punkten als Tabellenvierte ihrem nächsten Gegner FC Bayern München (45 Punkte) im Nacken. Der Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund beträgt fünf Punkte. «Wir haben ein tolles Spiel gemacht. Die Leute sind zufrieden. Das heilt sicher die eine oder andere Wunde», sagte Christoph Metzelder.

Wolfsburg verlor das fünfte Auswärtsspiel in Serie und ist mit 27 Punkten weiter Achter. Zuletzt hatte es in der Saison 2005/2006 eine solche Auswärtsmisere bei den Wölfen gegeben. «Das war nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben es dem Gegner viel zu leicht gemacht», monierte Schlussmann Diego Benaglio. Magath redete Klartext: «Man muss langsam die Frage stellen, was die etablierten Spieler hier für eine Rolle spielen», schimpfte der Trainer und sprach von einer «desolaten» Leistung.

Raúl zeigte sich nach dem Spiel typisch bescheiden. «Für mich ist der Sieg der Mannschaft wichtig. Ich wusste nicht, dass es mein 400. Tor war», sagte der Spanier, den Magath wie Huntelaar einst nach Schalke holte.

Im Schalker Tor gab es zur zweiten Halbzeit ein Comeback. Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand ersetzte Lars Unnerstall, der mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus gebracht werden musste. Hildebrand kam so zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit seinem Abschied aus Hoffenheim vor fast zwei Jahren. «Es ist immer schön, wenn man auf dem Platz steht und spielt», sagte Hildebrand.

«Nie mehr Felix Magath», skandierten die Schalke-Fans hämisch in der zweiten Halbzeit. Für den Ex-Trainer hätte der 22. Spieltag sogar noch ungemütlicher verlaufen können. Doch Huntelaar vergab einen Handelfmeter (35.) und weitere Großchancen, bevor er noch nachlegte und im Duell um die Torjägerkrone mit Münchens Mario Gomez gleichziehen konnte.

Keine zehn Minuten waren vorbei, da war wieder Raúl-Party in Gelsenkirchen. Nach einem Eckball von Jefferson Farfan schob der in diesem Jahr bislang noch torlose Spanier aus kurzer Distanz zu seinem Jubiläumstreffer ein. Klare Verhältnisse herrschten schon nach einer Viertelstunde. Einen sehenswerten Angriff schloss Huntelaar ab.

Wolfsburg war frustriert. Doch Schalker Nachlässigkeiten brachten Ausgleichschancen. Felipe (17.) schoss am Tor vorbei, Yohandry Orozco (23.) scheiterte aus zehn Metern freistehend an Unnerstall, Sekunden später schoss Mario Mandzukic über das Tor.

Angetrieben von den überragenden Farfan und Julian Draxler dominierte Schalke. Als Felipe der Ball an den Arm geschossen wurde, entschied Schiedsrichter Peter Sippel auf Strafstoß. Huntelaar (35.) scheiterte aber an Benaglio. Nicht minder groß als ein Elfmeter war die Chance des Niederländers kurz vor dem Pausenpfiff. Aus kurzer Distanz fand er wieder in Benaglio seinen Meister.

Im zweiten Abschnitt verlebte Hildebrand eine relativ ruhige Rückkehr. Bei Polters Großchance fünf Minuten vor dem Ende reagierte er bestens. Da war das Spiel schon entschieden. Zu klar war die Schalker Dominanz. Matips 3:0 nach einem Eckball von Fuchs hatte Wolfsburg jede Erfolgsaussicht genommen. Huntelaars zweiter Treffer sorgte für einen weiteren Schalker Glücksmoment.

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