03.12.2011 18:30 Uhr

1:1 in Freiburg: Hannover in der Formkrise

Freiburg (dpa) - Hannover 96 geht am Ende eines erfolgreichen Jahres langsam die Luft aus. Der Europa-League-Teilnehmer spielte am Samstag auch beim SC Freiburg nur 1:1 (1:0) und hat in der Fußball- Bundesliga nun schon fünf Spiele in Serie nicht gewonnen.

Auch für den Führungstreffer in der 44. Minute benötigten die Gäste die Hilfe des Gegners, denn Freiburgs Felix Bastians schoss nach schöner Vorarbeit von Mohammed Abdellaoue ein Eigentor. Den Ausgleich für den Sport-Club erzielte Torjäger Papiss Demba Cissé (67.).

Die Freiburger haben dadurch im Abstiegskampf eine ungleich positivere Serie gestartet: Zum ersten Mal in dieser Saison blieben sie vier Spiele am Stück ungeschlagen. Da jedoch bei drei dieser Partien nur ein Punkt heraussprang, ist der SC weiter Vorletzter.

Hannovers Minikrise hatte Trainer Mirko Slomka schon vor dem Spiel Sorgen bereitet. «Wir schießen einfach nicht mehr genug Tore, sind nicht mehr so effizient», klagte der Coach nach der 0:2-Niederlage im Europacup bei Standard Lüttich. Seine Antwort: In Freiburg stellte der Coach zum ersten Mal in dieser Saison auf ein 4-4-2-System mit Mittelfeldraute um und ließ Jan Schlaudraff zentral hinter den beiden Spitzen Abdellaoue und Didier Ya Konan spielen.

Dadurch änderte sich jedoch nicht viel an dem von ihm beschriebenen Problem. Hannover war vor 20 000 Zuschauern spielerisch besser und ließ den Ball in den ersten 20 Minuten auch durchaus ansehnlich laufen, erspielte sich dabei aber kaum Torchancen. Lediglich Abdellaoue kam in der 13. Minute aussichtsreich zum Schuss.

Freiburg trat ebenfalls mit einer veränderten Grundordnung an (4-1-4-1), fand aber nur schwer ins Spiel. Im Aufbau reihte sich Fehler an Fehler, Konter wurden meist schluderig oder viel zu langsam ausgespielt. Druck baute der Tabellenvorletzte nur zur Hälfte des ersten Durchgangs auf, als Heiko Butscher die erste Freiburger Möglichkeit besaß (27.). Cissé, über dessen Wechsel in der Winterpause seit dieser Woche wieder munter spekuliert wird, hatte zudem in Emanuel Pogatetz einen starken Gegenspieler.

Auf dieser Basis wurde Hannover auf einmal gefährlich. Schlaudraff traf in der 43. Minute nur den Pfosten. Der nächste Angriff über Abdellaoue und den Pechvogel Bastians saß. Auch die zweite Halbzeit begann mit einer 96-Chance: Freiburgs Torwart Oliver Baumann lenkte einen Schuss von Konstantin Rausch nur mit Mühe über das Tor (47.). Rausch war für Manuel Schmiedebach eingewechselt worden (29.), der sich in einem Zweikampf mit Stefan Reisinger verletzt hatte.

Freiburg biss sich danach zurück in die Partie. Das Angriffsspiel der Gastgeber sah weiterhin ziemlich unstrukturiert aus, hatte aber immerhin viel Schwung und Leidenschaft. In der 65. Minute vergaben Anton Putsila (Fernschuss) und Cissé (Kopfball) zunächst noch zwei gute Möglichkeiten. Nur zwei Minuten später köpfte der Senegalese aber nach einer Flanke von Johannes Flum sein neuntes Saisontor.

Am Ende hätte der Sport-Club sogar noch gewinnen können, aber Cissé scheiterte mit dem nächsten Kopfball an Torwart Ron-Robert Zieler (83.). Hannover tat nach dem Gegentor fast gar nichts mehr für die Offensive. Das Europacup-Spiel in Lüttich hat viel Kraft gekostet, der jüngste Abwärtstrend einiges an Selbstvertrauen.

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