20.02.2011 20:30 Uhr

Perfektes Favre-Debüt: Gladbach schlägt Schalke

Mönchengladbach (dpa) - Mit dem ersten Heimsieg der Saison hat Borussia Mönchengladbach zum Trainer-Einstand von Lucien Favre den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf geschafft. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga feierte einen 2:1 (2:1)-Erfolg gegen völlig enttäuschende Schalker.

Mit 19 Punkten schlossen die Gladbacher zum 17. VfB Stuttgart auf und haben nur noch vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Bei Favres Bundesliga-Rückkehr nach 511 Tagen trafen Marco Reus (12. Minute) mit seinem sechsten Saisontor und Mohamadou Idrissou (23.) für die überraschend starken Gastgeber. Der bis dato letzte Heimsieg war der Borussia am 9. April 2010 gegen Frankfurt gelungen. Vor 51 592 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Borussia-Park hatte der frühere Gladbacher Peer Kluge (2.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor überhaupt für Schalke die Gäste früh in Führung gebracht.

Ansonsten enttäuschte die Mannschaft von Trainer Felix Magath fünf Tage nach dem überzeugenden Champions-League-Auftritt beim 1:1 in Valencia und präsentierte sich lustlos und desolat wie zu schlechtesten Zeiten in dieser Saison. Mit der Pleite schwindet beim Tabellen-Zehnten fast schon die letzte Hoffnung auf Platz fünf und die Qualifikation für das internationale Geschäft.

Das 0:1 durch den Ex-Borussen Kluge schreckte die Gladbacher nur kurz. Vier Minuten nach dem frühen Gegentreffer zwang Idrissou Nationaltorwart Manuel Neuer zu einer Glanztat (6.), Reus scheiterte kurz darauf an der Latte (7.). Nach der dritten Großchance innerhalb von fünf Minuten durfte der frühere Hertha-Coach Favre dann jubeln: Mit seinem Schuss aus 13 Metern ließ Reus Neuer keine Abwehrchance.

Auf der anderen Seite des Platzes stand wie erwartet Logan Bailly zwischen den Pfosten. Der Belgier war von Michael Frontzeck im Oktober durch Christofer Heimeroth ersetzt worden und zeigte bei seiner Rückkehr eine gute Vorstellung. Bei Kluges Treffer war er machtlos, im weiteren Verlauf der Partie nahezu beschäftigungslos.

Wie schon dreimal während dieser Saison bei den Niederlagen gegen Dortmund, Nürnberg und Kaiserslautern folgte einem erfolgreichen Schalker Champions-League-Auftritt eine enttäuschende Darbietung im Bundesliga-Alltag. Der Tabellenletzte hatte die Hoheit im Mittelfeld, stand - von Dantes Patzer vor dem Gegentor abgesehen - sicher in der Abwehr und entwickelte mit Reus und Idrissou permanent Torgefahr.

Die Schalker dagegen waren im Vergleich zum 1:1 beim FC Valencia am vergangenen Dienstag nicht wiederzuerkennen. Raul bekam kaum Bälle, Klaas-Jan Huntelaar fand wie in den vergangenen zehn Bundesliga-Partien wieder nicht den Weg zum Tor. Das gelang dafür Idrissou nach gut 20 Minuten, als er eine feine Kombination über Filip Daems und Juan Arango gekonnt per Kopf abschloss. Neuer machte mit seinem ungestümen Rauslaufen dabei keine glückliche Figur.

«Wir müssen das jetzt in der zweiten Hälfte bestätigen», forderte Vizepräsident Rainer Bonhof zur Pause im TV-Sender Sky. Zur Rolle Favres unter der Woche sagte der frühere Nationalspieler: «Er hat mit seinen Ansprachen in der Kabine die Spieler wieder aufgemuntert.»

Das jedenfalls war dem Schweizer offenkundig gelungen. Die Borussen-Profis agierten selbstbewusst und aggressiv. Auch wenn Schalke, das nach einer halben Stunde den verletzten Christoph Metzelder durch Joel Matip ersetzen musste, nach dem Wechsel etwas zulegte, blieben die Offensivaktionen viel zu harmlos. Idrissou (54./57.) und Patrick Herrmann (78.) hätten alles klar machen können - Favre musste bis zum Schlusspfiff warten, ehe der Sieg perfekt war.

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