12.02.2011 18:30 Uhr

St. Paulis nächster Big-Point: 3:1 gegen Gladbach

Hamburg (dpa) - Der FC St. Pauli hat dem Derby-Ärger und den unbewiesenen Manipulationsvorwürfen im Wettskandal getrotzt und in der Fußball-Bundesliga einen weiteren Big-Point gelandet. Gegen den Abstiegskonkurrenten Borussia Mönchengladbach behielt der Aufsteiger verdient mit 3:1 (1:1) die Oberhand.

Vor 24 478 Zuschauern im erneut ausverkauften Millerntor-Stadion erzielten Max Kruse (37. Minute), Gerald Asamoah (53.) und Matthias Lehmann (58.) die Tore zum ersten Heimsieg seit 1989 gegen die Borussia, deren Torschütze Igor de Camargo (9.) nach einer Tätlichkeit (21.) die Rote Karte sah.

Der in diesem Jahr weiter unbesiegte FC St. Pauli kann damit beruhigt in das Hamburger Derby beim HSV am Mittwoch gehen. Für das Schlusslicht vom Niederrhein und seinen Trainer Michael Frontzeck wird die Lage nach dem erneuten Rückschlag hingegn immer prekärer.

St. Paulis Trainer Holger Stanislawski bot bis auf eine Ausnahme jene Elf auf, die vor 14 Tagen an gleicher Stelle den 1. FC Köln mit 3:0 vom Platz gefegt hatte. Für den verletzten Bastian Oczipka verteidigte diesmal Moritz Volz auf der linken Abwehrseite. Und der ehemalige England-Legionär leistete sich gleich in der Anfangsphase einen bösen Aussetzer, als er den Ball viel zu kurz auf Torhüter Thomas Kessler zurücklegte. Mike Hanke spritzte dazwischen und passte weiter auf de Camargo, der überhaupt keine Mühe hatte, zu vollenden.

Von diesem Schock mussten sich die Hausherren erst einmal erholen. Sie drängten zwar vehement, doch die Hintermannschaft der Gäste stand zunächst sicher. Als dann de Camargo nach einem Zweikampf mit Matthias Lehmann seinem Gegenspieler eine Kopfnuss verpasste, zeigte ihm der direkt daneben stehende Schiedsrichter Wolfgang Stark sofort Rot. Allerdings hatte Lehmann Glück, denn auch er hatte seinen Kopf nach vorne bewegt und war recht theatralisch gefallen. Für die Borussen, bei denen schon der gesperrte Abwehrchef Dante und der verletzte Angreifer Marco Reus schmerzlich vermisst wurden, bedeutete es die letztlich entscheidende Schwächung.

Denn die Gegenwehr war fortan weg, St. Pauli übernahm verstärkt die Initiative. Torhüter Christofer Heimeroth rückte nun mehr und mehr in den Mittelpunkt. Gegen Kruse (12.) und Lehmann (30.) konnte der Keeper der Borussia noch klären, beim hochverdienten Ausgleich war er dann aber machtlos. Der emsige Asamoah flankte gekonnt auf Kruse, der mit einem platzierten Volleyschuss ins lange Eck traf.

Auch nach dem Wechsel drängten die Akteure des Kiez-Clubs weiter - und wurden schnell belohnt für ihren nun auch ansehnlichen Fußball. Asamoah leitete den Ball geschickt weiter auf Charles Takyi, der ihn sofort auf seinen Kapitän zurücklegte, der wiederum problemlos zum 2:1 vollstreckte. Es war Asamoahs fünftes Saisontreffer. Fünf Minuten später legten die Hanseaten nach einem perfekten Konter im eigenen Stadion nach: Lehmann wurde frei gespielt und hatte allein vor Heimeroth keine Mühe, mit links sein drittes Saisontor zu erzielen.

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