24.04.2010 21:30 Uhr

Frings hält Werder auf Champions-League-Kurs

Bremen (dpa) - Torsten Frings hat Werder Bremen auf Champions League-Kurs gehalten. Durch einen vom früheren Nationalspieler in der Nachspielzeit verwandelten Handelfmeter gewannen die Hanseaten hochverdient mit 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln.

Die Bremer behaupteten damit in der Fußball-Bundesliga mit 57 Punkten Rang drei vor den Konkurrenten Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. Der Kölner Pedro Geromel sah wegen seines Handspiels auf der Torlinie die Rote Karte (90.+1).

«Wir sind immer wieder angerannt und haben am Ende die Situation erzwingen können», sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Zu den eigenen Möglichkeiten im Kampf um die Champions-League-Qualifikation meinte er: «Die Chancen sind genauso wie vor der Partie. Wir müssen unsere Aufgaben erledigen und schauen nur auf uns.» Kölns Coach Zvonimir Soldo trauerte einem verpassten Punkt nach: «Es ist bitter, so ein Spiel zu verlieren. Wir konnte uns am Ende nicht mehr befreien.»

Nach zuletzt fünf Siegen aus den vergangenen sechs Ligaspielen zeigten die Bremer vor 36 000 Zuschauern bei schönstem Fußballwetter über weite Strecken eine einfallslose Leistung. Zumindest in der zweiten Hälfte war Werder gegen defensive Kölner zwar deutlich überlegen, scheiterte aber immer wieder an den eigenen Nerven oder dem glänzenden Thomas Kessler im Kölner Tor. Der 24-Jährige musste kurzfristig Faryd Mondragon vertreten, der im Training eine Oberschenkelzerrung erlitten hatte. Kessler absolvierte sein zweites Saisonspiel und hätte sein Tor wie schon im Hinspiel am 6. Dezember beinahe sauber gehalten.

Die Kölner, die durch die Niederlagen des VfL Bochum gegen Stuttgart (0:2), sowie des 1. FC Nürnberg gegen Dortmund (2:3) und Hannover 96 in Leverkusen (0:3) bereits vor dem Spiel den Klassenverbleib endgültig perfekt gemacht hatten, machten ihrem Ruf als hervorragendes Auswärtsteam lange Zeit alle Ehre.

Aus einer soliden Grundordnung heraus setzte das Team von Trainer Soldo immer wieder gefährliche Nadelstiche. Die größte Chance verpasste Nationalspieler Lukas Podolski, der in der 40. Minute freistehend vor Werder-Keeper Tim Wiese kläglich am Tor vorbei schoss. «Wir hätten einen Punkt mitnehmen müssen», meinte der enttäuschte Nationalspieler. Milivoje Novakovic traf in der 72. Minute nur die Latte.

In der ersten halben Stunde spielten die Gastgeber noch gefällig nach vorne, kamen aber kaum zu ernsthaften Chancen. Nach 23 Minuten strich ein Freistoß-Hammer von Naldo aus gut 30 Metern über das Tor. Nur zwei Minuten später klärte der Kölner Geromel vor dem einschussbereiten Özil knapp vor der Linie. Bis zur Pause wurde das Spiel Werders immer einfallsloser, was die Bremer Fans zu Pfiffen und die Kölner Anhänger früh zum Singen rheinischer Karnevalslieder animierte.

In der zweiten Halbzeit machten die Gastgeber zwar deutlich mehr Druck, konnten Kessler aber aus dem Feld nicht mehr überwinden. In der 60. Minute vergaben kurz hintereinander Marko Marin und der zur Halbzeit eingewechselte Hugo Almeida. Bis zum Spielende spielte nur noch Werder, drückte aber vergeblich auf das Tor der Kölner, die sich vollkommen zurückzogen. Claudio Pizarro setzte einen Kopfball in der 70. Minute knapp am Tor vorbei. Erst das Handspiel von Geromel ebnete Werder den Weg zum Sieg.

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