24.04.2010 18:30 Uhr

Schalke jubelt: Bayern eingeholt - Berlin weint

Berlin (dpa) - Schalke jubelt, Berlin weint. Der Meisteraspirant aus Gelsenkirchen hat den Ausrutscher des FC Bayern genutzt und steht mit einem 1:0 (0:0)-Sieg in Berlin nun punktgleich mit den Münchnern an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga.

Hertha BSC dagegen muss nach dem 15. sieglosen Heimspiel wohl die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt begraben. Das entscheidende Tor erzielte am Samstag Nationalspieler Heiko Westermann in der 87. Minute.

Die Schalker stehen als Tabellen-Zweiter nur noch 13 Tore hinter dem punktgleichen Spitzenreiter FC Bayern (je 64). Auch nach 259 Tagen schaffte Hertha keinen «Dreier» im Olympiastadion, mit nun 15 Heimsiegen in Serie ohne Sieg egalisierten die Blau-Weißen den Negativ-Rekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66. Hertha hat zwei Spieltage vor dem Saison-Halali mit 23 Zählern weiter fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Vor 61 902 Fans zeigte sich schnell, dass für beide Teams enorm viel auf dem Spiel stand. Die Angst vor einem entscheidenden Fehler nahm der Partie erst das Tempo, umso intensiver rangen Meister- und Abstiegsaspirant nach dem Wechsel um ihre Chance. Das Schlusslicht investierte enorm viel, Schalke setzte auf schnelles Umkehrspiel vor allem über den von einer Kopfverletzung kaum behinderten Jefferson Farfan - und nach dem Wechsel warfen beide Mannschaften alle Zurückhaltung über Bord.

Zunächst bugsierte nach Eingabe von Adrian Ramos Berlins Theofanis Gekas den Ball aus sechs Metern über das Schalke Tor (16.). Auf der anderen Seite stand Kevin Kuranyi zweimal in guter Position. Doch bei einem Kopfball brachte er nicht genug Druck auf die Kugel, nur wenig später (17.) traf er den Ball nach schöner Kombination mit Farfan zehn Meter vor dem Tor von Jaroslav Drobny nicht richtig. Der Tscheche hatte keine Mühe. Und nach einem Zweikampf wollte Kuranyi, der weiter verbissen um seine neue WM-Chance bei Joachim Löw in der Nationalmannschaft kämpft, gern einen Elfmeter (30.). Doch Schiedsrichter Jochen Drees ließ zurecht weiterspielen.

Nach ein paar passenden Pausen-Worten von Trainer Felix Magath, der nach dem 3:1-Heimsieg gegen Mönchengladbach die Meisterschaft auch ganz offiziell zum Ziel der «Königsblauen» erklärte hatte, wirkte der Titelaspirant teilweise entschlossener. Erneut nach Vorarbeit des agilen Farfan scheiterte zunächst Hao aus Nahdistanz am guten Hertha-Keeper Drobny (47.). Dann kam Kuranyi um Sekunden- Bruchteile zu spät (53.).

Die verbissen um ihre letzte Chance kämpfenden Berliner nahmen den immer dramatischeren Fight an. Ramos verzog nur knapp (58.). Nach einem gemeinsamen Versuch des Kolumbianers und des Griechen Gekas klärete Marcelo Bordon für den schon geschlagenen Manuel Neuer auf der Linie (67.). Gegen Raffael reagiert Neuer großartig (68.), und auch Gekas scheiterte aus fünf Metern frei stehend am Nationaltorwart. Die Entscheidung erzwang schließlich Westermann; einen Kopfball von Farfan parierte Drobny noch einmal hervorragend, gegen den Nachschuss von Westermann aus Nahdistanz aber war er machtlos.

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