27.03.2010 21:30 Uhr

Schalke übernimmt Spitze - 2:0 in Leverkusen

Leverkusen (dpa) - Der überragende Kevin Kuranyi hat den FC Schalke 04 erstmals seit dem 16. August 2009 wieder an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga geschossen.

Die beiden Treffer des ehemaligen Nationalspielers (11./27. Minute) zum 2:0-Sieg bei Bayer Leverkusen eröffnen den Gelsenkirchenern die große Chance, erstmals seit 1958 wieder deutscher Meister zu werden. Mit 58 Punkten überflügelte die Mannschaft von Trainer Felix Magath am Samstag den bisherigen Spitzenreiter Bayern München (56) und hielt die enttäuschenden Leverkusener (53) weiter auf Distanz. Mit einem Sieg im Spitzenspiel gegen die Bayern am kommenden Samstag könnte Schalke seinen Vorsprung auf fünf Zähler ausbauen - und sich darüber hinaus für die 0:1-Niederlage im Halbfinale des DFB-Pokals revanchieren.

Vor 30 210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena schoss sich Kuranyi vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw mit 17 Treffern an die Spitze der Torschützenliste und besiegelte Bayers erste Heimniederlage seit dem 25. April 2009 (0:1 gegen Karlsruhe in Düsseldorf). Zwei Minuten vor dem Ende durfte sich der 28 Jahre alte Angreifer bei seiner Auswechslung von den Fans feiern lassen.

Von Beginn an war von Resignation nach dem unglücklichen Pokal-Aus gegen die Bayern keine Spur: Schalke wirkte wie verwandelt. Couragiert, motiviert und engagiert ging die Mannschaft von Trainer Magath zu Werke. Sicher in der Defensive und dominant im Angriffsspiel ließen die Gäste der Bayer-Elf keinen Raum zur Entfaltung. Angetrieben vom überragenden Jefferson Farfan agierten die Gelsenkirchener im Stile eines Meisters. Folgerichtig fielen die Tore durch den neuen Bundesliga-Toptorjäger Kuranyi.

Zunächst verwertete der 28 Jahre alte Angreifer eine Flanke von Benedikt Höwedes mit einem schönen Schlenzer unhaltbar für Bayer- Torwart René Adler. Nicht minder sehenswert auch der zweite Treffer Kuranyis, als er eine Farfan-Hereingabe überlegt mit dem Kopf in die Ecke zirkelte. Wieder hatte Nationalkeeper Adler keine Abwehrchance.

Symptomatisch für das zögerliche Auftreten der Leverkusener war der Zeitpunkt der ersten Chance. In der 43. Minute prüfte Toni Kroos mit einem Distanzschuss erstmals Adlers Konkurrenten im DFB-Trikot, den Schalker Schlussmann Manuel Neuer. Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und Assistenz-Coach Andreas Köpke boten beide Torhüter eine solide Leistung und leisteten sich keine Patzer.

Ohne Angreifer Stefan Kießling (Muskelfaserriss), der bis dato die Torjägerliste angeführt hatte, und Arturo Vidal (10. Gelbe Karte) enttäuschten die Gastgeber im Spiel nach vorne fast über die komplette Spielzeit. Nach dem Wechsel überraschte Bayer-Trainer Jupp Heynckes mit der Hereinnahme von Verteidiger Michal Kadlec für Verteidiger Daniel Schwaab. Für den enttäuschenden Patrick Helmes, der zum ersten Mal nach seinem Kreuzbandriss wieder in der Startelf stand, durfte Lars Bender ran - das Signal zur Wende blieb aus.

Bayer wirkte leblos und bot seinen Fans sehr viel unmotiviertes Ballgeschiebe ohne Effektivität - was sich auch in den zweiten 45 Minuten nicht änderte. Höwedes per Kopf (51.) und Edu nach Kuranyi- Pass (55.) verpassten den möglichen dritten Schalker Treffer. Selbst Leverkusens Abwehrchef Sami Hyypiä leistete sich ungewohnte Fehler. Schalke schaltete nun nach den 120 Pokal-Minuten einen Gang zurück - der souveräne und eindrucksvolle Sieg geriet nicht mehr in Gefahr.

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