20.03.2010 18:30 Uhr

Aufholjagd nach Rotation: Werder-Sieg gegen Bochum

Bremen (dpa) - Werder hat sich vom Europa-League-Aus schnell erholt und mit einer fulminanten Aufholjagd drei Bundesliga-Punkte gesichert. Knapp 44 Stunden nach dem 4:4 gegen den FC Valencia gewann der norddeutschen Fußball-Bundesligist das Punktspiel gegen den VfL Bochum noch 3:2 (0:1).

Die lange schwachen Bremer kamen vor 36 197 Zuschauern im Weserstadion zu Toren durch Claudio Pizarro (58.), Marko Marin (65.) sowie Torsten Frings (81.). Die Bochumer, für die Stanislav Sestak (14.) und Zlatko Dedic (63.) trafen, kassierten hingegen ihre dritte Niederlage in Folge und stecken wieder mitten im Abstiegskampf.

Nur zwei Tage nach dem dramatischen Spiel gegen Valencia zeigten die Bremer mit einer überraschend aufgestellten Mannschaft eine schwache Halbzeit und eine gute. Im 43. Pflichtspiel dieser Saison ließ Trainer Thomas Schaaf zunächst eine kleine Star-Auswahl auf der Bank und sah eine bis zur Pause konfuse Vorstellung. Ohne Frings, Per Mertesacker, Mesut Özil und Pizarro war Werder das schlechtere Team und überzeugten erst nach den Einwechslungen von Özil und Pizarro.

Die meisten Akzente setzte ausgerechnet Marin, der gemeinsam mit Mertesacker bisher die meisten Spiele in den Beinen hat. In seinem 41. Saisonspiel für Werder hatte er noch Kraft für Tempodribblings, doch es fehlten bis zur Halbzeit die Anspielstationen. Wenn er auf eigene Faust versuchte, blieb Marin meistens an der sicheren VfL- Defensive hängen. Dennoch war es der quirlige Mittelfeldspieler, der mit einem Freistoß (3.) sowie einem Fernschuss (45.) für die meiste Gefahr sorgte und später das 2:2 erzielte.

Es fehlte lange der Druck aus dem Mittelfeld. Mit Philipp Bargfrede hatte Werder zumindest einen eifrigen Akteur auf der Sechser-Position, doch ihm unterliefen im Aufbauspiel genauso viele Fehler wie seinem enttäuschenden Nebenmann Daniel Jensen. Die Stürmer Hugo Almeida und der erschreckend schwache Markus Rosenberg erwiesen sich gegen stabile Bochumer als nicht durchsetzungsfähig. Mit der Einwechselung von Pizarro änderte sich das: Der peruanische Stürmer erzielte nach Vorlage von Naldo mit einer herrlichen Direktabnahme den Ausgleich. Die Entscheidung fiel dann durch einen abgefälschten Fernschuss durch Frings, der spät für Borowski eingewechselt wurde.

Der VfL stand nach den 1:4-Pleiten gegen Dortmund und Wolfsburg in der Defensive lange Zeit sicher. Vor allem überzeugten eine Halbzeit lang die vor der Abwehr spielenden Christoph Dabrowski und Andreas Johansson, der für den rot-gesperrten Milos Maric aufliefen.

Wenn die Bochumer im Ballbesitz kamen, spielten sie fast immer blitzschnell nach vorne. Die Werder-Defensive erwies sich bei Kontern als anfällig. Offensichtlich war das besonders beim ersten Treffer, als Sestak zwei Minuten nach einer Chance von Dedic (12.) einen Pass von Roman Prokoph nutzte. Aber auch beim zweiten Treffer spielten die Bochumer blitzschnell: Dedic nutzte nach einem Bremer Abwehrfehler den Pass von Lewis Holtby. Kurz vor Schluss vergab noch Vahid Hashemian die Chance zum Ausgleich.

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