13.03.2010 18:30 Uhr

«96» gelingt Befreiungsschlag: 2:1 gegen Frankfurt

Hannover (dpa) - Sechs Punkte in acht Tagen gewonnen, von den eigenen Fans wie beim Aufstieg gefeiert, doch Hannover 96 bleibt Drittletzter.

Der niedersächsische Fußball-Bundesligist gewann das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1), rutschte in der Nachspielzeit jedoch wieder auf den Relegationsrang, weil Angelos Charisteas dem 1. FC Nürnberg noch den Sieg in Berlin sicherte. «Ein Unentschieden wäre mir natürlich lieber gewesen», sagte 96-Trainer Mirko Slomka zu den drei FCN-Punkten. «Ich freue mich trotzdem über unseren Sieg, aber wir müssen weiter punkten.»

Hannover zeigte eine Woche nach dem Sieg in Freiburg vor 38 847 Zuschauern in der AWD-Arena eine gute Leistung und bejubelte nach Toren von Leon Andreasen (14. Minute) und Sergio Pinto (57.) den ersten Heimsieg seit dem 24. Oktober. «Das war ein geiles Gefühl, hier wieder zu gewinnen», meinte Christian Schulz. Die Gäste, für die Altintop (45.+2) zum 1:1 traf, verloren neben den Punkten noch Selim Teber (55.) und Maik Franz (90.+1) durch Gelb-Rote Karten.

«Es ist schwer, unten rauszukommen», sagte Torschütze Andreasen: «Das muss man mit Herz machen. Genau so muss man das machen.» Die Gastgeber überzeugten aber nicht nur durch Einsatzwillen, sondern auch durch spielerisch starke Szenen. Abgesehen von einer kurzen Schwächephase vor der Pause war «96» das klar bessere Team.

Die Hausherren erspielten sich klar mehr Chancen. Nachdem Koné und und Andreasen (3.) früh knapp gescheitert waren und Franz kurz danach Christian Schulz' Fallrückzieher von der Linie geholt hatte, fiel die verdiente Führung: Andreasen staubte nach einem schönen Angriff über die rechte Seite ab. Mit mehr Konsequenz hätte der Abstiegskandidat höher führen müssen, so durch Koné (33.). «Vor allem mit den ersten zwanzig Minuten war ich total unzufrieden, im Prinzip haben wir da schon verloren», sagte Eintracht-Trainer Michael Skibbe.

Die Gäste hatten große Mühe, kamen kaum zum Luftholen. Offensiv- Aktionen waren Mangelware, ein gezielter Spielaufbau war über die gesamte Spielzeit nicht zu erkennen. Erst nach einer halben Stunde ergab sich die erste Möglichkeit, als 96-Keeper Florian Fromlowitz gegen Altintop rettetet. Umso überraschender fiel der Ausgleich für die schwache Eintracht. Pirmin Schwegler trat den Ball vor das Tor, doch die Innenverteidigung reagierte nicht und Schulz ließ Altintop entwischen, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf.

Nach der Ampelkarte für Teber wegen absichtlichen Handspiels übernahm Hannover aber wieder die Kontrolle über das Spiel. Gegen die dezimierten Frankfurter gewann der Gastgeber an Sicherheit und kam durch Pinto zum zweiten Tor: Der Mittelfeldspieler schob den Ball ein, nachdem Elson und Steven Cherundolo gescheitert waren.

Spielerisch enttäuschte die Eintracht. Auffälligster Akteur der Gäste war daher Franz, wenn auch auf unangenehme Art. Der nach einer Knieblessur als Rechtsverteidiger ins Team zurückgekehrte 28-Jährige lieferte sich bis zu dessen Blessur mit Constant Djakpa harte Duelle am Rande des Regelwerks oder sogar mehr. In der Nachspielzeit sah er Gelb-Rot und muss wie Teber im Spiel gegen Bayern München zuschauen.

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