20.02.2010 18:30 Uhr

HSV kraftlos: Müdes 0:0 gegen Eintracht Frankfurt

Hamburg (dpa) - Gut 40 Stunden nach dem siegreichen Europa-League- Spiel gegen den PSV Eindhoven waren beim Hamburger SV die Akkus leer. Gegen Eintracht Frankfurt kamen die Hanseaten in der Fußball-Bundesliga nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus.

Sie verloren damit im Kampf um einen Champions-League-Startplatz weiteren Boden. Die Frankfurter, bei denen interne Querelen zwischen Trainer Michael Skibbe und dem Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen für Unruhe sorgten, setzten indes ihren Lauf fort. Mit fünf Siegen und vier Unentschieden in den letzten zehn Spielen behalten die Hessen die Europa-League-Ränge für die nächste Saison in Sichtweite.

HSV ohne van Nistelrooy

Das Kurz-Erholungscamp des HSV in einem Hamburger Fünf-Sterne- Hotel nach dem Eindhoven-Spiel hinterließ nicht die gewünschte Wirkung bei den müden Kickern. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia, die sich über die Terminhatz beschwert hatte, musste obendrein auf ihren Top-Stürmer Ruud van Nistelrooy verzichten. Der Niederländer klagte über muskuläre Beschwerden im Oberschenkel und wurde deshalb von Labbadia für das Europa-League-Rückspiel gegen den PSV Eindhoven geschont.

Der in dicke Trainingsmontur gehüllte van Nistelrooy wurde Zeuge, wie Stürmer-Kollege Marcus Berg vor 56 196 Zuschauern in der Hamburger Nordbank-Arena die erste Chance im Spiel per Kopf (25.) versiebte. Auch der im offensiven Mittelfeld aufgebotene Tunay Torun machte es nicht besser und vergab die beste Gelegenheit der ersten Halbzeit: Der Türke köpfte den Ball aus Nahdistanz ans Außennetz (39.). Den einfallslosen Hamburgern fehlte es im Angriff wie schon zwei Tage zuvor gegen Eindhoven an Durchsetzungsvermögen.

Couragierte und aggressive Frankfurter

Die Gäste, bei denen erstmals Mittelfeldakteur Pirmin Schwegler nach seinem doppelten Bänderriss spielte, boten den Hamburgern mit einem couragierten Auftritt die Stirn. Aggressiv attackierten sie ihre Gegenspieler und kauften ihnen so den Schneid ab. Zwar hatten sie kaum Tormöglichkeiten - Selim Teber scheiterte per Distanzschuss (33.) -, im Mittelfeld waren sie jedoch keinen Deut schlechter als die Platzherren, insgesamt gar spritziger und zweikampfstärker.

Mit zahlreichen Fehlpässen setzten die Hamburger die Gäste immer wieder in Szene, so dass die Zuschauer ihr Team mit «HSV, HSV»-Rufen zu wecken versuchten. Nationalspieler Piotr Trochowski, der zuletzt nur zu den Wechselspielern gehörte und diesmal von Anfang an ran durfte, blieb ebenso blass wie Mladen Petric im Sturm. Zudem wirkte sich das Fehlen von David Jarolim und Eljero Elia negativ aus.

Zurecht nicht gegebene Elfmeter in den Schlussminuten

Die Eintracht, deren letzter Sieg in Hamburg nun schon fast zwölf Jahre zurückliegt, hätte beinahe drei Punkte mitgenommen, doch HSV- Verteidiger Jerome Boateng konnte vor dem einschussbereiten Patrick Ochs den Ball kurz vor der Torlinie wegschlagen. Unmittelbar vor Schluss forderten die Zuschauer Elfmeter, weil Guy Demel im Strafraum zu Fall kam. Doch Schiedsrichter Markus Wingenbach, der sein erstes Bundesliga-Spiel pfiff, versagte den Gastgebern den Strafstoß.

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