20.09.2009 20:30 Uhr

Leverkusen verpasst Spitze: 0:0 gegen Bremen

Leverkusen (dpa) - Das 0:0 gegen Werder Bremen war zu wenig: Bayer Leverkusen hat im Fernduell mit dem Hamburger SV die große Chance auf die Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga vertan.

Zwei Stunden nach dem 1:1 von Spitzenreiter HSV bei Eintracht Frankfurt kam die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes nicht über eine Nullnummer gegen Bremen hinaus. Damit bleibt Bayer punktgleich mit dem HSV (beide 14) auf Platz zwei. Bundestrainer Joachim Löw sah in der mit 30 210 Zuschauern erstmals ausverkauften neu gestalteten BayArena ein zerfahrenes Bundesliga-Spiel. In der Neuauflage des Pokalfinales, das Bayer die Teilnahme an der Europa League kostete, spielte Leverkusen zum ersten Mal nach 72 Partien wieder 0:0.

«Wir können damit zufrieden sein. Wir sind noch ungeschlagen», sagte Stefan Kießling. Der Nationalspieler verpasste allerdings einen Bundesliga-Rekord: Noch nie hatte ein Profi an jedem der ersten sechs Spieltage (bislang Dietmar Danner, Fredi Bobic, Carsten Jancker und Dimitar Berbatow mit 5 Toren an 5 ersten Spieltagen) getroffen. Damit kommt der Bart, den sich Kießling seit Saisonbeginn hat stehen lassen, jetzt ab. Weil Leverkusens Angreifer leer ausgingen, musste das Team den ersten Punktverlust vor eigenem Publikum hinnehmen.

Allerdings schienen beide Teams mit dem Remis einverstanden. «Im Prinzip möchte ich immer gewinnen, aber mit der Leistung war ich zufrieden. Beide Mannschaften hatten Respekt voreinander», sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. «Wir standen sicher und haben uns sehr gut ergänzt.»

Drei Tage vor den Duellen mit Zweitligisten in der zweiten Pokal- Runde starteten Bayer (am 23. September in Kaiserslautern) und Werder (gegen St. Pauli) mit viel Offensivfreude in die Partie. Toni Kroos, der für den verletzten Brasilianer Renato Augusto in die Startelf rückte, hatte schon nach fünf Minuten das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte nach feinem Zuspiel von Stefan Kießling aber an Werder-Keeper Tim Wiese. Auf der anderen Seite vergab der in der Anfangsphase sehr agile Marko Marin gleich zwei gute Tormöglichkeiten (13./16.).

Doch der Schwung war nach 20 Minuten auch schon wieder vorbei. Die Aktionen auf dem Rasen konnten die Zuschauer kaum begeistern, viel spielte sich im umkämpften Mittelfeld ab. Bei den Gastgebern vermisste man in der zerfahrenen Partie eine ordnende Hand, den Leverkusenern unterliefen ungewöhnlich viele Zuspiel-Fehler.

Die größte Chance vor dem Wechsel hatten dann auch folgerichtig die Bremer. Nach einem Konter legte Aaron Hunt, der wie schon beim 3:2 in der Europa League in Funchal Spielmacher Mesut Özil vertrat, nach innen zu Marin, doch der kleine Angreifer kam einen Schritt zu spät (41.). «Die machen das sehr gut und sind sehr diszipliniert», sagte Werders Clubchef Klaus Allofs zur Pause im Fernsehsender Sky. «Was fehlt, ist ein Tor. Das würde unserem Spiel Ruhe geben.»

Allerdings war auch nach dem Wechsel die Bayer-Elf zunächst einem Treffer näher. Kießling traf aus Abseitsposition (47.), Kapitän Simon Rolfes schoss den Ball knapp übers Werder-Tor (59.).

Der größte Applaus brandete noch in der Halbzeit auf, als die Leverkusener Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius vom Bayer- Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning mit einem üppigen Blumenstrauß verabschiedet wurde. Mager dagegen die Darbietung der Fußball-Profis auch in den zweiten 45 Minuten. Arturo Vidal (82.) hatte das 1:0 auf dem Fuß, doch sein Lupfer landete in den Armen von Wiese.

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