15.08.2009 18:30 Uhr

Hecking unter Druck: Nur 1:1 gegen Aufsteiger

Hannover (dpa) - Der Druck auf Trainer Dieter Hecking ist durch das zweite Saisonspiel ohne Sieg weiter gewachsen. Hannover 96 kam nach der Auftaktniederlage im Heimspiel gegen Mainz 05 nur zu einem 1:1 (0:0), viele Fans pfiffen schon vor Spielbeginn und riefen später: «Hecking raus!»

Dessen Mainzer Kollegen Thomas Tuchel blieb hingegen im zweiten Einsatz der Fußball-Bundesliga dank des Tores von Aristide Bancé (53.) ohne Niederlage. Den 96-Treffer vor gerade einmal 28 952 Zuschauern erzielte Jiri Stajner (56.) per Foulelfmeter.

Nach einer unruhigen Woche mit deftiger Fan-Kritik am Coach und am geplatzten Transfer des Stuttgarters Jan Simak zeigten die meisten 96-Profis eine ordentliche Vorstellung. Die Anhänger machten ihrem Ärger über den Trainer zwar schon vor dem Anpfiff Luft, doch die Mannschaft ließ sich davon nicht beirren. Sie dominierte das Geschehen gegen die zurückhaltenden Mainzer deutlich, ließ aber im Strafraum das Durchsetzungsvermögen vermissen.

Der bei Hannovers Anhängern unbeliebte Hecking musste gegen Mainz auf insgesamt neun Profis verzichten und setzte den am Dienstag verpflichteten Stürmer Didier Konan Ya von Beginn an ein. Der Nationalstürmer der Elfenbeinküste war denn auch gleich der auffälligste Stürmer und stürzte die Mainzer Verteidigung einige Mal in Verlegenheit. Er vergab allerdings auch gute Möglichkeiten in der 5. und 23. Spielminute - ebenso wie sein Sturmpartner Mikael Forssell (32.). Immerhin bereitete er indirekt den Ausgleich vor, weil Schiedsrichter Felix Zwayer nach einem Zusammenstoß mit 05-Keeper Heinz Müller Elfmeter gab und Stajner sicher verwandelte.

Ungewöhnlich war der Ausfall von Steven Cherundolo. Der amerikanische Abwehrspieler befindet sich in Quarantäne, weil in der US-Nationalmannschaft ein Profi an der Schweinegrippe erkrankt ist, und wurde durch Manuel Schmiedebach ersetzt. Der junge Rechtsverteidiger machte seine Sache gut, hatte allerdings auch nicht viel zu tun.

Die Mainzer spielten in Hannover zu harmlos. In den Strafraum vor Nationalkeeper Robert Enke kamen sie nur selten. Im Sturm zunächst ohne Aristide Bancé, der nach den Turbulenzen um seine Handgreiflichkeiten gegen eine 23-jährige Afrikanerin in der vergangenen Woche nicht in der Startelf stand, bereiteten die Gäste den Hannoveranern wenig Probleme. Bis zur letzten Minute der ersten Halbzeit dauerte es, ehe durch einen Kopfball von Milorad Pekovic erstmals Unruhe in der 96-Abwehr entstand.

Bancé kam - ebenso wie Daniel Gunkel - erst nach der Pause und sorgte gleich für Belebung. Bei einem schönen Pass von Andreas Ivanschitz überlief er die 96-Abwehr und schob an Enke vorbei ins Tor. Das Offensivspiel wurde schwungvoller, und Mainz hatte durch Gunkels Lattenknaller (76.) zumindest noch eine spektakuläre Szene.

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