15.06.2009 23:30 Uhr

Italien siegt 3:1 gegen zehn wackere US-Boys

Pretoria (dpa) - Daniele de Rossi hat Weltmeister Italien um Kurzzeitarbeiter Luca Toni gegen zehn wackere US-Boys vor einem Fehlstart beim Confederations Cup bewahrt. Der Römer brachte die Azzurri in Pretoria mit seinem Treffer in der 72. Minute beim 3:1-(0:1)-Erfolg auf die Siegerstraße.

Ausgerechnet der in Amerika geborene Rossi sorgte mit seinem Tore-Doppelpack (59./90.+3 Minute) in Pretoria maßgeblich für den 3:1-(0:1)-Erfolg der Azzurri. Daniele De Rossi (72.) steuerte den weiteren Treffer bei. Der Ex-Münchner Landon Donovan (41./Foulelfmeter) hatte die USA beim WM-Testlauf in Südafrika per Elfmeter in Führung gebracht.

Vor 34 341 Zuschauern musste der Außenseiter um Bundesliga-Profi Michael Bradley nach der Roten Karte für Ricardo Clark (33.) im Loftus-Versfeld-Stadion fast eine Stunde in Unterzahl spielen. Der eingewechselte Bayern-Stürmer Toni war von der 69. Minute an am Sturmlauf der Squadra Azzurra beteiligt, die durch den Auftakterfolg auf Halbfinal-Kurs bleibt.

«Wir waren am Anfang nervös, aber es war ein gedanklicher Kraftakt, und unser Zusammenhalt hat uns zum Sieg geführt», sagte der zum «Man of the Match» gewählte De Rossi, der auch beim 1:1 Italiens gegen die USA bei der WM 2006 getroffen hatte. Trainer Marcello Lippi gestand: «Sie haben uns das Leben schwer gemacht. Aber wir haben die richtige Balance gefunden.» US-Coach Bob Bradley meinte: «Der Platzverweis war hart. Eine Gelbe Karte hätte ausgereicht. Es war am Ende eine Frage der Kraft. Wir haben einen guten Job gemacht.»

Die Italiener traten in hellblauen Retro-Shirts und braune Hosen der Weltmeistermannschaften von 1934 und 1938 an. Eher mausgrau war der Auftritt der Tifosi gerade in der Anfangsphase. Gegen die auch nicht durch Spielfreude auffälligen, aber sehr gut organisierten Amerikaner kamen aus der Mittelfeldzentrale um Weltmeister Andrea Pirlo zu wenig Impulse. Immerhin machte sich die Absenz von Kapitän und Abwehrchef Fabio Cannavaro (Wadenverletzung) vorerst nicht bemerkbar. Ausgerechnet dessen Ersatz, Nicola Legrottaglie, bot sich per Kopfball in der 20. Minute die erste gute Chance zum Führungstor.

Die erste Sorglosigkeit in der Azzurri-Defensive hätte Gladbach- Profi Bradley (25.) nach Pass von Donovan bestrafen müssen. Donovan nutzte den sich bietenden Raum. Aber auch Joyz Altidore (30.) konnte ein Zuspiel nicht verwerten. Die Partie hatte Fahrt aufgenommen. US- Keeper Tim Howard wehrte einen Pirlo-Freistoß (32.) nur mit Mühe ab.

Der chilenische Schiedsrichter Pablo Pozo brachte dann unnötig Farbe ins Spiel: Der Platzverweis traf US-Boy Clark härter als der vorangegangene Tritt seinen Gegenspieler Gennaro Gattuso. Richtig lag der Referee kurz darauf, ein Eigentor von Jonathan Bornstein nicht anzuerkennen, da Mauro Camoranesi bei der Aktion im Abseits stand. Berechtigt war auch der Elfmeterpfiff nach Foul von Giorgio Chiellini an Altidore. Donovan verwandelte sicher.

Die zweite Halbzeit war ein einziger Sturmlauf der Italiener. Das Bradley-Team konnten dem Druck letztlich nicht standhalten. Erst schlug der kurz zuvor eingewechselte Rossi zu. Vincenzo Iaquinta (69.) bot sich schon die Chance zum Siegtreffer der Tifosi. Den besorgte De Rossi per Distanzschuss. Die US-Boys hatten nichts mehr entgegenzusetzen und verpassten auch im zehnten Anlauf den ersten Sieg gegen Italien.

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