19.04.2009 20:00 Uhr

HSV hat nach 2:1-Sieg weiter Spitze im Blick

Hamburg (dpa) - Mit dem ersten Heimsieg gegen Hannover 96 seit fast sieben Jahren hat der Hamburger SV seine Ambitionen im Kampf um die deutsche Meisterschaft unterstrichen.

Drei Tage nach dem Einzug ins UEFA-Cup-Halbfinale genügten den Hanseaten gegen die auswärtsschwächste Mannschaft der Fußball-Bundesliga ein Doppelpack von Mladen Petric und der Schongang, um mit dem 2:1 (1:0) den Kontakt zu Spitzenreiter VfL Wolfsburg zu halten. Der Kroate erzielte seine Saisontore elf und zwölf (2./52.) für den Tabellen-Dritten, der vor 56 554 Zuschauern erst in der zweiten Halbzeit Werbung für das erste von vier bevorstehenden Duellen gegen Werder Bremen am Mittwoch im DFB-Pokal machte. Hannover, das durch einen fragwürdigen Handelfmeter von Mikael Forssell (70.) zum Anschlusstreffer kam, enttäuschte bei der ersten Niederlage an der Elbe seit August 2002 auf ganzer Linie, hielt aber den Abstand von sechs Punkten zu den Abstiegsrängen.

Von einem Kräfteverschleiß durch die Terminhatz in drei Wettbewerben wollte Bernd Hoffmann nichts wissen. «Wir reden nicht über Dreifachbelastung, sondern über Dreifachfreude. Wir bewegen uns im Moment auf einer Wolke der Glückseligkeit und das sollte wenn möglich noch weit bis in den Mai so bleiben», sagte der HSV- Vorstandsvorsitzende im Fernsehsender «Premiere». Dennoch war der Elf von Martin Jol das Bemühen deutlich anzumerken, nach der frühen Führung mit ihren Kräften sparsam umzugehen.

Petric, der am Donnerstag in Manchester erst in der Schlussphase eingewechselt worden war, wurde einmal mehr zum Matchwinner für den HSV. Gleich beim ersten Angriff gelang ihm nach gerade einmal 62 Sekunden das 1:0, als er eine Flanke von Jerome Boateng per Direktabnahme im Gehäuse der Niedersachsen versenkte. Wer danach einen Sturmwirbel des HSV erwartet hatte, sah sich getäuscht. Zwar musste 96-Schlussmann Robert Enke in der 12. Minute gegen Piotr Trochowski noch einmal sein ganzes Können aufbieten, um das 2:0 zu verhindern, doch danach schalteten die Gastgeber einen Gang zurück.

Die ohne acht Stammspieler angetretenen Hannoveraner konnten aus dem sich bietenden Raum allerdings kein Kapital schlagen. Die auf fremden Plätzen weiter sieglosen 96er kamen nur selten über Ansätze hinaus, so dass die HSV-Abwehr auch ohne den gesperrt fehlenden Joris Mathijsen wenig Mühe hatte. Ein Schuss von Gaetan Krebs (42.) über das Tor von Frank Rost war die ganze Ausbeute der ersten Halbzeit. Für wesentlich mehr Unterhaltungswert sorgte auf der Gegenseite allein Petric, der in der 40. Minute ans Außennetz schoss.

Sieben Minuten nach Wiederbeginn demonstrierte der 28-Jährige, der den diesmal geschonten Ivica Olic im Angriffszentrum vertrat, erneut seine Torgefährlichkeit. Nachdem Enke einen Flachschuss von Paolo Guerrero nicht festhalten konnte, reagierte Petric schneller als die schwerfällige Abwehr der Gäste und staubte zum 2:0 ab. Erst ein umstrittener Elfmeter brachte Hannover ins Spiel zurück. Als Guy Demel bei einem Abwehrversuch der Ball an die Hand sprang, zeigte Schiedsrichter Markus Schmidt zur Überraschung der Hausherren auf den Punkt. Forssell ließ sich die Chance nicht entgehen. Anschließend bewahrte Rost den HSV gegen Mike Hanke (75.) sogar vor dem Ausgleich.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten