21.11.2009 18:30 Uhr

Aufschwung des Meisters von Nürnberg beendet

Wolfsburg (dpa) - Der kurze Aufschwung des deutschen Fußball-Meisters ist wieder beendet. Der VfL Wolfsburg verlor in der Bundesligapartie gegen den 1. FC Nürnberg 2:3 (0:0) und kassierte damit nach sieben ungeschlagenen Pflichtspielen wieder eine Niederlage.

Wolfsburg kam vier Tage vor der Champions-League- Begegnung bei ZSKA Moskau zu Toren durch Ashkan Dejagah (59. Minute) und Grafite (79./Foulelfmeter), zeigte jedoch eine schwache Leistung in der Verteidigung. Die Nürnberger durften hingegen vor 28 736 Zuschauern in der Wolfsburger Arena jubeln und holte nach vier verlorenen Auswärtsspielen wieder drei Punkte im fremden Stadion. Nach vielen vergebenen Torchancen in der ersten Halbzeit erzielte Albert Bunjaku (56./64.) und Peer Kluge (90.+3) die Treffer.

Bei der Generalprobe für die Partie in der russischen Hauptstadt zeigte der VfL Wolfsburg eine erschreckende Vorstellung in der Defensive. Mit dem zuletzt angeschlagenen Zvjezdan Misimovic in der Startelf spielte der Meister von Beginn an zwar in Bestbesetzung, doch besonders das Abwehrverhalten im Mittelfeld war äußerst schwach. Immer wieder konnten sich die forschen Nürnberger in Szene setzen, eine Torchance nach der anderen herausspielen.

Kaum zu glauben: Allein bis zur 22. Minuten besaßen die Gäste ein halbes Dutzend bester Einschussmöglichkeiten. Torhüter Diego Benaglio rettete den VfL in dieser Phase, parierte prächtig, ließ vor allem den später erfolgreichen Bunjaku und Christian Eigler verzweifeln. Der Schweizer Nationalkeeper stand immer wieder im Blickpunkt, weil seine Vorderleute zu pomadig und behäbig agierten, nicht aggressiv genug attackierten. Besonders Kapitän Josué, der sonst zuverlässige Abräumer vor der Abwehr, erwischte einen schwachen Tag und muss nach der fünften Gelben Karte nächste Woche eine Zwangspause einlegen.

Auf der Gegenseite sah es nicht viel besser aus. Die Nürnberger Hintermannschaft erwies sich ebenfalls als nicht sattelfest. Misimovic, der wegen einer Innenbanddehnung nicht mit dem bosnischen Nationalteam in der WM-Qualifikation gegen Portugal gespielt hatte, versuchte, Linie ins Spiel zu bekommen und trieb sein Team nach vorne. Nachdem der Sturm des «Club» die guten Chancen vergeben hatte, ließ die Abwehr des Aufsteigers den Gastgebern zu viel Raum. Der VfL übernahm das Kommando. Allein Edin Dzeko hat drei gute Möglichkeiten, die beste davon nach einer halben Stunde, als er aus knapp einem Meter über das Tor schoss. Zur Halbzeit hätte es auch 5:5 statt 0:0 stehen können.

Doch die Tore fielen erst in der zweiten Halbzeit. Zunächst ließ Bunjaku sich nach Pass von Peer Kluge auf dem Weg zum 1:0 von Ricardo Costa nicht aufhalten und schob den Ball an Benaglio vorbei ins Netz. Und nachdem der gerade erst eingewechselte Dejagah nach Vorlage von Dzeko den Ausgleich erzielt hatte, traf erneut der Schweizer Bunjaku. =Anschließend rettete Torwart Raphael Schäfer einige Male bei VfL- Chancen, ehe ihm Grafite beim Strafstoß keine Chance ließ.

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