08.11.2009 20:30 Uhr

Hertha-Krise verschärft sich: 0:1 im Kellerduell

Berlin (dpa) - Drei Tage nach dem Holland- Hoch von Heerenveen unterlagen die schwer angeschlagenen Berliner im Keller-Duell gegen den 1. FC Köln mit 0:1 (0:0) und sind damit seit 92 Tagen und elf Spielen in der Liga ohne Sieg.

Milivoje Novakovic besiegelte mit seinem Tor in der 79. Minute am Sonntag die erneute Niederlage der Hertha, die mit vier Punkten fast schon aussichtslos am Tabellenende bleibt. Die Berliner erarbeiteten sich vor 48 623 Zuschauern im Olympiastadion gegen die Mauerkünstler aus dem Rheinland zwar klare Spiel- und Chancenvorteile, trafen aber das Tor nicht. Erfolgreicher waren die Kölner, die sich mit nun zwölf Punkten auf dem 13. Platz verbesserten und mit deutlich mehr Hoffnung in die Länderspielpause gehen können.

Hertha-Trainer Friedhelm Funkel hatte sein Team nach dem als Hoffnungsmacher gedeuteten 3:2 in der Europa League in Heerenveen wenig verändert, blieb aber auch im fünften Bundesliga-Spiel als vermeintlicher Hertha-Retter ohne Sieg. Artur Wichniarek und Waleri Domowtschijski bildeten die Doppelspitze. Im Mittelfeld durfte allerdings Lukasz Piszczek statt Cicero ran. Patrick Ebert musste nach seiner UEFA-Sperre überraschend zunächst weiter draußenbleiben. Bei Köln fehlte Petit (Sperre). Podolski durfte wieder offensiver neben Novakovic agieren, betätigte sich aber oft als Pendler zwischen Angriff und Mittelfeld und versuchte mit mäßigem Erfolg, das Spiel schnell zu machen.

Beide Mannschaften begannen die wegweisende Partie eher konfus denn mit klarer Linie. Und der erste Aufreger passte in dieses Bild. Nach einem Freistoß von Podolski rammte Hertha-Kapitän Arne Friedrich seinen eigenen Torwart Jaroslav Drobny (6. Minute) förmlich um - der Keeper schimpfte wie ein Rohrspatz. In der Offensive war ein Raffael- Schüsschen (16.) die erste zarte Annäherung in Richtung FC-Tor. Auf der anderen Seite war ein Novakovic-Versuch (23.) für Drobny keine ernste Gefahr.

Die Kölner beschränkten sich auf eine ordentliche Defensive. Die Hertha war immerhin bemüht, mehr Vorwärtsdrang zu präsentieren. Die Verantwortung wurde aber immer wieder weiter geschoben. Nur Raffael hatte Ideen - jedoch auch grandioses Pech. In der 41. Minute traf er innerhalb weniger Sekunden zuerst den rechten und dann den linken Pfosten. Beim nächsten Hertha-Spiel in Stuttgart wird der Brasilianer nach seiner 5. Gelben Karte fehlen.

Hertha legte in der zweiten Halbzeit noch mal zu. Es fehlte aber an kollektiven Offensivaktionen, um den ersehnten Befreiungsschlag zu setzen. Die Harmlosigkeit wurde von den Kölnern gnadenlos bestraft. Als alle Zeichen auf eine Nullnummer deuteten, schlug Novakovic nach einem Podolski-Freistoß per Kopfball zu und versetzte die zuvor so biederen Kölner mit dem zweiten Torversuch überhaupt in einen Freudentaumel.

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