16.11.2008 20:00 Uhr

Gewonnen ohne zu zaubern: Bremen schlägt Köln 3:1

Bremen (dpa) - Arbeitssieg mit wenig Glanz: Der SV Werder Bremen hat zumindest einen kleinen Schritt aus seiner Krise gemacht. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf feierte zum Abschluss des 13. Spieltags in der Fußball-Bundesliga einen 3:1 (2:0)-Sieg über Aufsteiger 1. FC Köln.

«Es ist unwichtig, ob es ein Arbeitssieg war oder wir schön spielen, es ist wichtig, dass wir die Punkte erzielen», sagte Schaaf. Spielmacher Diego per Foulelfmeter (15. Minute), Naldo mit einem Kopfballtreffer (45+1.) und Hugo Almeida mit einem Sonntagsschuss (55.) sorgten für den zweiten Bremer Sieg in den vergangenen sieben Meisterschaftsspielen. Zwischenzeitlich hatte Kölns Milivoje Novakovic (48.) den Anschlusstreffer vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielt. In der Tabelle überholte Bremen den FC (10. Platz/19 Punkte) und verbesserte sich auf Rang 7 (20).

«Wir haben zwar immer noch einen Riesenrückstand, aber wieder ein bisschen was gut gemacht», meinte Nationalspieler Torsten Frings. «Natürlich tut so ein Sieg wieder gut. Wir müssen Schritt für Schritt schauen, dass wir wieder oben rankommen», sagte Torwart Tim Wiese nach dem «absoluten Arbeitssieg». Drei Tage vor seinem möglichen Debüt im Nationaldress beim Länderspiel in Berlin gegen England zeigte der Werder-Keeper eine starke Leistung.

Insgesamt aber wirkte Bremen lange verunsichert, die Kölner, die zuvor zweimal nacheinander gewonnen hatten, gingen verhalten zu Werke und besannen sich vorerst aufs Absichern des eigenen Tores. Einmal klappte das aber nicht. Nach einer knappen Viertelstunde tauchte Bremens Kapitän Frank Baumann vor Köln-Keeper Faryd Mondragon auf. Den Strafstoß verursachte der Ex-Bremer Pierre Womé, als er Baumann schubste. Diego, der auch aus dem Spiel heraus klar die Akzente setzte, verwandelte zu seinem sechsten Saisontor.

Doch den nötigen Halt gab die Führung den Bremern zunächst nicht. Das Bemühen nach der Kritik von Schaaf, der seinen Schützlingen Passivität vorgeworfen hatte, war deutlich, allein die Souveränität fehlte. Geschuldet sicherlich auch den erneuten verletzungsbedingten Umstellungen. Sebastian Prödl, nach der Halbzeit gegen Dusko Tosic wieder ausgewechselt, und Petri Pasanen rückten als Außenverteidiger in die Startformation, für den gesperrten Mesut Özil kam Aaron Hunt, von dem sich Schaaf Vorstöße in die Spitze versprach.

Allerdings blieben die erstmal aus. Stattdessen kamen die lange Zeit destruktiv zu Werke gehenden Kölner von Trainer Christoph Daum vor der Pause auf. In der 39. Minute fand FC-Solostürmer Novakovic aber in Wiese noch seinen Meister. In der Drangphase «light» der Kölner markierten die Bremer dann nach einem Eckball durch Naldo ihren zweiten Treffer. Kölns Miso Brecko gab bei einem Rettungsversuch keine glückliche Figur ab.

So wie Bremens Nationalspieler Per Mertesacker beim Kölner Anschlusstreffer kurz nach dem Seitenwechsel. Der 1,98-Mann, der in vielen Szenen indisponiert wirkte, ließ sich von Novakovic düpieren, Wiese hatte keine Abwehrmöglichkeit. Köln bekam Appetit auf mehr, doch seinen Torhunger stillte Almeida mit einem spektakulären Dropkick-Schuss, der nach Angaben des Pay-TV-Senders Premiere 123 Stundenkilometer erreichte. «Wir haben zu billig Tore bekommen», schimpfte Kölns Novakovic.

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