08.11.2008 18:30 Uhr

Leverkusen verpasst Tabellenführung

Karlsruhe (dpa) - Bayer Leverkusen hat beim Karlsruher SC den schon sicher geglaubten fünften Auswärtssieg der Saison noch aus der Hand gegeben und die Rückkehr an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga verpasst.

Die Werkself musste sich trotz einer 3:0-Führung im Wildparkstadion noch mit einem 3:3 (1:3) zufrieden geben. Die Tore für Bayer erzielten vor 28 238 Zuschauern Patrick Helmes (1.), Stefan Kießling (17.) und Michal Kadlec (24.), für die Gastgeber trafen Antonio da Silva (37.), Tim Sebastian (60.) und Alexander Iaschwili (76.). Während Leverkusen es versäumte, seine Serie auf sechs Siege hintereinander auszubauen, konnte der KSC seine Talfahrt mit zuletzt fünf Niederlagen in Folge wenigstens bremsen.

Die ohne ihren verletzten Kapitän Maik Franz angetretenen Badener waren noch gar nicht richtig wach, da nahm der anfängliche Alptraum schon seinen Lauf: Arturo Vidal schickte nach gerade einer guten halben Minute Helmes und der Nationalstürmer markierte mit schlafwandlerischer Sicherheit seinen neunten Saisontreffer. Die Karlsruher, bei denen Trainer Edmund Becker auf der rechten Seite nach zwei Spielen Pause wieder Youngster Stefano Celozzi den Vorzug vor Andreas Görlitz gab, reagierten geschockt. Die nach fünf Niederlagen in Serie verunsicherten Badener waren einzig und allein damit beschäftigt, Sicherheit in ihr Spiel zu bekommen, gefährlich in die Nähe des Bayer-Tores kamen sie überhaupt nicht.

Ganz anders Leverkusen: An der Stätte, wo ihr Coach Bruno Labbadia vor fünf Jahren seine Spielerkarriere beendet hatte, setzte die junge Mannschaft dessen Vorgabe um, auch auf fremdem Platz dominant aufzutreten. Angetrieben von Kapitän Simon Rolfes marschierte Bayer fast ständig im Vorwärtsgang und die quirlige Offensivabteilung mit Helmes und Kießling ließ die Gastgeber nicht zur Ruhe kommen. Den nächsten Nackenschlag versetzte dem gebeutelten KSC Kießling, der eine Maßflanke von Renato Augusto einnickte. Nur knapp zehn Minuten später erhöhte Kadlec mit einem sehenswerten Freistoß auf 3:0.

Erst als schon alles verloren schien, ließ der Favorit etwas locker. Der KSC fand langsam ins Spiel und kam durch einen abgefälschten Freistoß seines Regisseurs da Silva zum Anschlusstreffer. «Am Anfang sind wir richtig überrollt worden. wir waren irgendwie noch in der Kabine, aber noch ist das Spiel ja nicht zu Ende», urteilte KSC-Präsident Hubert Raase in der Halbzeit.

Die Mannschaft nahm sich die Worte ihres Chefs offenbar zu Herzen und fand gegen nun tiefer stehende Leverkusener mehr und mehr ihre Linie. Nachdem KSC-Torhüter Miller gegen Helmes (49.) und Kadlec (57.) gerettet und Sebastian Freis noch das Bayer-Tor verfehlt hatte, brachte Sebastian die nun engagierteren Karlsruher heran. Mit neuem Mut erkämpften der KSC in der letzten halben Stunde doch noch ein offenes Spiel und wurde durch den Ausgleich des eingewechselten Iaschwili belohnt. In der Schlussphase erhöhte der KSC sogar noch den Druck, doch Bayer-Torhüter Rene Adler erwies sich als sicherer Rückhalt.

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